Für allerhand Aufregung sorgten bei der Gemeinderatssitzung in Bastheim drei Mitarbeiter des Kommunalunternehmens des Landkreises. Die Einrichtung ist für die Entsorgung im Landkreis zuständig und damit auch für die Grüngutplätze der Kommunen. Diese Funktion beinhaltet auch die Überwachung eines ordnungsgemäßen Betriebs. Und damit ist es vor allem am Gelände zwischen Bastheim und Unterwaldbehrungen nicht zum Besten gestellt: Ein Weiterbetrieb ist ohne größeren Eingriff auf Dauer nicht gewährleistet, ist das Fazit eines Gutachtens.
Den Ausführungen der drei Landkreismitarbeiter ging eine Begutachtung der fünf gemeindlichen Grüngutplätze voraus. Bei den Plätzen in Braidbach, Reyersbach und Rödles hielten sich demnach die Beanstandungen und somit der Aufwand für Nacharbeiten in Grenzen. Anders verhält es sich bei den beiden anderen Anlagen, besonders problematisch ist der Grüngutplatz von Bastheim/Unterwaldbehrungen.
Auswaschungen aus dem Grüngut fließen nahezu ungefiltert ins Grundwasser
Das Gelände neben dem Verbindungsweg zwischen den beiden Ortschaften befindet sich auf Karstgestein, erklärte Detlef Manger vom Kommunalunternehmen. Die Bodenbeschaffenheit erlaubt ein besonders rasche Versickerung von Oberflächenwasser, was bedeutet, dass Auswaschungen aus dem Grüngut nahezu ungefiltert ins Grundwasser eindringen. Daher müssten besondere Vorkehrungen zur Abdichtung und Entwässerung geschaffen werden. Ähnliches gilt für die Einrichtung von Wechterswinkel, die sich auch noch in unmittelbarer Nähe zu einem Fließgewässer befindet und daher aufgegeben oder mit größerem Aufwand saniert werden sollte. Die Ertüchtigung eines Platzes wird vom Landkreis mit bis zu 50 Prozent bei einer Höchstsumme von 100.000 Euro gefördert.
Der Hinweis konnte die Empörung der Mandatsträger allerdings nicht mildern. Jahrzehnte funktioniere die Grüngutentsorgung und nun würden den Gemeinden unnötig Kosten aufgebürdet, kritisierten mehrere Mandatsträger. Ein Ignorieren der Auflagen hätte jedoch zur Folge, dass in absehbarer Zeit keine Abfuhr auf den beanstandeten Plätzen stattfindet, warnte Detlef Manger.
Fünf Plätze in einem zusammenlegen?
Gemeinderat Volker Schmitt forderte eine Klärung der rechtlichen Grundlagen für die Vorgehensweise des Kommunalunternehmens. Ramona Leicht überlegte, die fünf Plätze in einem zusammenzulegen, was Bürgermeister Tobias Seufert wegen der langen Anfahrtswege jedoch als problematisch empfand. Das Ortsoberhaupt sah allerdings akuten Handlungsbedarf vor allem an der Einrichtung für Bastheim und Unterwaldbehrungen. Letztendlich forderte Seufert seine Kollegen am Tisch dazu auf, sich Gedanken über einen neuen Standort zu machen.
Im weiteren Verlauf der Sitzung befasste sich das Gremium mit der Satzung für die Friedhöfe der Gemeinde. In dem Regelwerk sollen nun stärker die Bestattungsformen berücksichtigt werden, die aktuell stärker verlangt werden. Außerdem wird die Stilllegung von Bereichen festgelegt, die in Zukunft umgestaltet werden sollen. Ferner werden Vorschriften zur Gestaltung überarbeitet.
Grünes Licht gab das Gremium zum Antrag zur Errichtung eines Heulagers mit Miste und Geräteschuppen in Braidbach.
Aus dem nichtöffentlichen Teil der vorhergehenden Sitzung gab Seufert die Vergabe eines Auftrags zur Wiederherstellung der Oberfläche nach einem Rohrbruch in der Leimenstraße bekannt. Die Kosten bei der Firma Stiel Ostheim belaufen sich auf 21.000 Euro. Im Zuge der Arbeiten sollen auch gleich die Leitungen für das Nahwärmenetz verlegt werden. Zu guter Letzt rief der Bürgermeister dazu auf, die Möglichkeit eines kostenlosen Hausanschlusses für das Glasfasernetz zu beantragen. Bisher liegt die Anschlussquote bei rund 70 Prozent.