Es wird kein Ratsbegehren bezüglich der Schulstandorte geben – das stand nach einer Abstimmung fest, bei der die Befürworter nur vier Stimmen (Grundschule) und fünf Stimmen (Mittelschule) im Stadtrat am Donnerstag auf ihrer Seite hatten, alle anderen lehnten das Ratsbegehren ab. Die Begründungen lassen sich unter dem Stichwort "überflüssig" zusammenfassen.
Bürgermeister Thomas Helbling hätte gern ein Votum der Bürger als Argument in der Schulverbandsversammlung und wegen möglicher Grundstücksverhandlungen gehabt. Die überwiegende Mehrheit fand den bürokratischen Aufwand zu groß im Vergleich zum erwarteten Ergebnis, denn es wäre wahrscheinlich, dass die Mehrheit - soweit sie von ihrem Stimmrecht überhaupt Gebrauch machen würde - dem Standort Bad Königshofen zustimmen würde.
Ein gewichtiger Standortfaktor
Für den Verbleib der Grund- und Mittelschule in der Stadt sprechen aus Sicht von Bad Königshofen die Investitionen, die an anderen Schulen, auf die man die Schüler verteilen könnte, anfielen, es fielen mehr Transferfahrten für Schüler an (nach Untereßfeld und Aubstadt), angesichts rückläufiger Schülerzahlen hat eine zentrale Schule mehr Entwicklungsmöglichkeiten, außerdem ist ein Schulstandort eine wichtige Entscheidungshilfe für mögliche Neubürger.
Der Entscheidung vorangegangen war eine Information über die Ergebnisse der Standortanalyse und eine Diskussion im nicht öffentlichen Teil der Sitzung. Die anschließende Beschlussfassung über den grundsätzlichen Schulstandort fiel einstimmig auf Bad Königshofen.
Auf die einzigartige Lage des Schulcampus wies Angelika Wilimsky hin, auf die Umweltaspekte machte Frank Helmerich aufmerksam. "Eine Verlagerung wäre gegen alle Vernunft – ein Witz", fasste Anton Fischer zusammen. Der Stadtrat sei gewähltes Gremium und daher berechtigt, eine solche Entscheidung zu treffen, es sei sicher im Sinne der Mehrheit der Bürger, hieß es von mehreren Seiten.
Sparen für den Spielplatz
Gegen zwei Stimmen wurde der Antrag der Spielplatzreferenten Leslie Dietz und Tobias Saam angenommen, nach dem im Haushalt vorgesehene Gelder für neue Spielgeräte mehrere Jahre lang "gespart" werden sollten, um dann 2025 einen großen Spielplatz, eventuell mit Wasserspielmöglichkeit zu schaffen.
Kämmerer Vitali Auch erklärte, dass der Spielplatzprüfer eine wichtige Rolle spiele. Nach seinem Urteil müssen Spielgeräte repariert oder sogar beseitigt werden, wenn er Mängel feststellt, wie jüngst in Merkershausen, wo die Seilbahn wegen maroder Balken abgebaut wurde. Bernhard Weigand spendierte spontan zwei neue Balken, Maria-Theresia Geller erklärte sich bereit, aus der Kasse der Schülerlotsen die abgebaute Schaukel in Eyershausen zu ersetzen, Günter Kempf sagte 1000 Euro aus der Weihnachtsbaumaktion der Jungen Liste für ein Spielgerät zu.
Um 20 Uhr wird es leiser
Eine Verordnung über den Immissionsschutz (Lärm) wurde mit knapper Mehrheit angenommen (11:7). Die gesetzliche Vorgabe begrenzte bisher den ruhestörenden Lärm auf 22 Uhr, jetzt soll schon um 20 Uhr Schluss sein mit Rasenmähen, Kreissägen und ähnlichem. Gaststätten dürfen ab 20 Uhr gewisse Dezibel nicht überschreiten, für Musikveranstaltungen gibt es Ausnahmegenehmigungen, wurde auf Anfrage mitgeteilt. Einige Stadträte befürchten Schwierigkeiten zum Beispiel bei Musikproben und Erntearbeiten nach 20 Uhr und stimmten dagegen.
Ein Auftrag wurde vergeben: Mit der Ersatzbeschaffung einer Fällmittel-Dosierstation für die Kläranlage wurde die Fa. EuroDos für 17 692 Euro beauftragt. Keine Einwände gab es zur Nutzungsänderung in der Juliusstraße, wo eine Schuhwerkstatt entsteht, zum Anbau einer Terrassenüberdachung am Siedlungsweg, zum Anbringen einer Werbung in der Martin-Reinhard-Straße und zum Abbruch von Nebengebäuden und Neubau einer Maschinenhalle in Untereßfeld. Grünes Licht gab es auch für den Bau einer Unterstellhalle für Transportanhänger für Segelflugzeuge am Flugplatz "Himmelreich" in Merkershausen.
Luftfilter für Klassenzimmer
Unter "Informationen" teilt der Bürgermeister die endgültige Absage des Kunsthandwerkermarktes 2021 mit, weil er wegen der vielen Corona-Auflagen nicht durchführbar ist. Aus den Mitteln des Städtebauförderprogramms hat die Stadt 240 000 Euro bekommen, die in die Rathaussanierung einfließen (wir berichteten). Mit der Stadt Arlington hat es einen virtuellen Kontakt anlässlich der 70-jährigen Partnerschaft gegeben, für ein Treffen im nächsten Jahr in den USA können sich Interessenten anmelden.
Themen waren außerdem die Sperrung der Schlundstraße wegen der Nahwärmenetzverlegung und die Sanierung der Urbani-Quelle, die jetzt abgeschlossen ist. Angelika Wilimsky spach die Anschaffung von Luftfiltern für die Klassenräume in den Sommerferien an, der Bürgermeister verwies auf die Unterstützung durch das Landratsamt und wahrscheinliche Lieferschwierigkeiten.