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Bad Neustadt
KEG Rhön-Grabfeld: Reiche Kulturschätze beim Ausflug erlebt
In der Kirche Mariä Himmelfahrt in Zella gab es für die KEG'ler aus Rhön-Grabfeld interessante Informationen durch einen kundigen Ortschronisten.
Foto: Gertrud Reinwand | In der Kirche Mariä Himmelfahrt in Zella gab es für die KEG'ler aus Rhön-Grabfeld interessante Informationen durch einen kundigen Ortschronisten.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 24.08.2019 02:11 Uhr

Der Jahresausflug gehört zum festen Kulturprogramm der Katholischen Erziehergemeinschaft Rhön-Grabfeld. In diesem Jahr ging es nach Zella/Rhön mit seiner ehemaligen Propstei und der prachtvollen Barockkirche St. Mariä Himmelfahrt. Vorsitzende Gertrud Reinwand konnte zahlreiche Mitglieder und Interessierte begrüßen und dankte Frau Abel und Herrn Schmitt für die informativen Führungen. Die Gäste erfuhren, dass die Kirche einst sogar ein kleiner Wallfahrtsort war mit Segnungs- und Heilungsgottesdiensten war.

Die KEG'ler aus Rhön und Grabfeld bekamen erzählt, dass das Benediktinernonnenkloster Zella 1136 durch den Grafen Erpho von Neidhartshausen gestiftet wurde. Das damals in der Region Grabfeld gelegene Zella gehörte seit Jahrhunderten zu den Besitzungen der Abtei Fulda. Bis dorthin reichte bekanntlich einst das westliche Grabfeld. Als diese 1284 Fürstabtei wurde, hatte das auch Auswirkungen auf das Kloster Zella. Es wurde Amtssitz unter Leitung eines Propstes. In den Wirren des Bauernkrieges blieb die Nonnenabtei zwar bestehen, wurde aber noch im 16. Jahrhundert durch die Grafen von Henneberg aufgehoben.  Die Propstei und die zugehörige Siedlung blieben jedoch in Fuldaer Besitz.

Kirche als Meisterwerk der Barockarchitektur

Die kleine Gemeinde im thüringischen Zella bildete mit einigen Höfen in der Umgebung eine katholische Enklave im Amt Fischberg. Propst Adolph von Dalberg ließ zur gleichen Zeit, in den Jahren 1715 bis 1732, die heutige Kirche St. Mariä Himmelfahrt, als ein Meisterwerk der Barockarchitektur erbauen. Sie beeindruckt vor allem durch ihre Fassade, Heiligenskulpturen und Portalwappen. 1718 folgte der Umbau des benachbarten, bereits stark verwüsteten Klostergebäudes zur heutigen Propstei, einem zweigeschossigen Barockbau.

Die exponiert gelegene, nicht nach Osten ausgerichtete, barocke Saalkirche ist aus rotem Sandstein mit einer einprägsamen Fassade gestaltet. Nachdem die vorherige Kirche des Klosters 1669 durch einen Brand vernichtet worden war, wurde der Neubau von 1715 bis 1732 nach Entwurf von Andrea Gallasini erbaut, von dem auch die Kirchen in Schleid, Dermbach und Bremen stammen. In den Jahren 1966/67 wurde die Kirche restauriert. Charakteristisch ist die prachtvolle, zweigeschossige Ostfassade mit Pilastergliederung, die unten mit toskanischen, oben mit Schuppenkapitellen gestaltet ist. Das Giebelgeschoss ist mit einer Attika versehen, ein Kranzgesims zieht sich um die ganze Kirche.

Turm mit Zwiebelhaube

Das Hauptportal trägt das Wappen des Fürstabts Adolph von Dalberg. In den Schrägen stehen in Nischen die Figuren der Heiligen Benedikt, Sturmius, Bonifatius und des Bischofs Valentin. Im Giebel ist ein Relief mit einer Darstellung der Himmelfahrt Mariens zu sehen. Der Turm hat eine schiefergedeckte Zwiebelhaube. Das Innere ist eine Wandpfeilerkirche mit einem Tonnengewölbe. Der Chorbogen trägt ein gefasstes Stuckwappen des Fürstabts von Dalberg mit der Jahreszahl 1732. Das ehemalige Benediktinerkloster beherbergt seit 2009 eine Ausstellung über die Flora und Fauna der Rhöner Kulturlandschaft und gibt Einblicke in das Leben der heutigen Rhöner Bevölkerung.

Im barocken Schloss befinden sich die Räume der Tourismus-Information und die Informationsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön (Thüringer Teil). Ebenso ein Heimatmuseum mit Schlossmodell und weiteren Exponaten zur Ortsgeschichte. Außerdem gibt es einen Klosterkräutergarten und eine Grotte.

Am Ende der Führung nach Zella waren sich alle Mitglieder der Katholischen Erziehergemeinschaft Rhön-Grabfeld einig, dass sie an diesem Nachmittag mit reichen Kulturschätzen und Besonderheiten, diesmal aus dem Nachbarland Thüringen, belohnt wurden.

 
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