
Ein Kontrastprogramm hatte die katholische Erziehergemeinschaft Rhön-Grabfeld. Stand zunächst die einstige DDR-Grenze mit dem "Treffpunkt Grabfeld" im Museum Schranne in Bad Königshofen, so tauchte man dann in die Kirchengeschichte von Eyershausen ein. Im Museum Schranne gab Kreiskulturreferent Hanns Friedrich zunächst Informationen zum Thema "Grabfeld" und gab einen kurzen Abriss zur Geschichte der Kur in Bad Königshofen. Dazu gibt es eine kleine Ausstellung, die verschiedene Exponate aus den Anfangstagen bis heute zeigt. Auf großes Interesse stieß dann aber das Museum für Grenzgänger.
Anhand von Modellen, die die ersten Grenzanlagen mit Minengürtel, Wachtürmen und Absperrungen zeigen, war dann das Modell, das die letzte, "perfektionierte Grenze der DDR" zeigt, besonders interessant. Die Gäste erfuhren von Hundelaufanlagen im Bereich des Hinterland Zaunes, von Stolperdrähten, Warnleuchten und vor allem von der scharfen Bewachung durch Grenzsoldaten. "Das war schon erschreckend, aber wir haben es nicht anders gekannt und damit gelebt," wussten die Gäste.
Einige erinnerten sich an Besuche mit Bekannten aus ihrem Bekanntenkreis und auch von ersten Begegnungen nach der Grenzöffnung. Heute sei man froh, dass Deutschland wieder vereint ist und man "freie Fahrt" ohne Grenzkontrollen zum Beispiel nach Thüringen oder Sachsen und andere Gebiete hat. Gerade das angrenzende Thüringen sei eine wunderschöne Landschaft.
Ein erfreulicheres Thema hatte dann der Küster von Eyershausen, Matthias Jeger für die Rhön-Grabfelder parat. Er gab interessante Einblicke in "seine Kirche". Erwähnt hat er Künstler wie Georg Anton Urlaub, Johann Peter Herrlein oder auch Johann Josef Kessler, die hier im 18. Jahrhundert gearbeitet hatten. Er berichtete von einer Sage, wonach die Kirche nicht mehr auf einem Berg, sondern am Ortsrand gebaut werden sollte. Immer wieder seien aber die Steine, die für den Kirchenneubau waren, auf dem Hügel an der alten Kirche. So kam es, dass die neue Kirche am angestammten Platz erbaut wurde. Die kleine Dorfkirche sei heute ein Kleinod im Grabfeld mit einer reichhaltigen geschichtlichen Vergangenheit.
Von: Hanns Friedrich, für KEG Rhön-Grabfeld
