Bürgermeister Eberhard Streit, sein Stellvertreter Thomas Dietz, zahlreiche Mitglieder des Stadtrats, Mitarbeiter der Firma Reich, Freunde und Weggefährten gratulierten Karl-Hermann Reich zu der hohen Auszeichnung, die ihm für sein über drei Jahrzehnte währendes Engagement in wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Belangen verliehen wurde. Im Kreise seiner Familie nahm er die Glückwünsche freudestrahlend entgegen.
Fanfarenklänge ließen die Gäste nach draußen strömen: Die Jagdhornbläser der Kreisgruppe Mellrichstadt spielten ihrem Jagdkollegen Karl-Hermann Reich ein Ständchen. Im Anschluss gaben sich die Musiker der „Los Krawallos“ ein Stelldichein und spielten für den Ehrensenator der Mellrichstädter Karnevalsgesellschaft ein paar flotte Märsche. Der Ehre nicht genug: Die Musiker hatten eigens für Karl-Hermann Reich ein Lied kreiert, das sie vor großem Publikum zum Besten gaben.
Bürgermeister Eberhard Streit, der Karl-Hermann Reich zur Verleihung nach Würzburg begleitet hatte, hielt eine Laudatio auf das Lebenswerk des Mellrichstädters, in der nicht nur seine unternehmerische Leistung gewürdigt wurde, sondern auch der Dank für seine Unterstützung bei sozialen, kulturellen und städtebaulichen Projekten zum Ausdruck kam.
Der 68-Jährige hat aus der Reich GmbH ein Vorzeigeunternehmen gemacht, das als Automobilzulieferer den Status eines Weltmarktführers genießt. 1976 war Karl-Hermann Reich in das Familienunternehmen eingestiegen und baute es „in seiner Regierungszeit“, wie Streit es formulierte, vom Fahrradteile- und Kugellagerhersteller zum weltweit agierenden Automobilzulieferer um. Die Reich GmbH, die seit 2014 in der vierten Generation von seinen Kindern André und Nina geführt wird, beschäftigt heute 900 Mitarbeiter in Mellrichstadt und 125 in den USA. „Er hat unternehmerischen Mut gezeigt und bewiesen, dass es möglich ist, auch im ländlichen Bereich ein Unternehmen zu führen, das sich auf dem Weltmarkt behaupten kann“, hob Streit hervor. 4,2 Hektar Fläche umfasst die Reich GmbH in Mellrichstadt und steht für Qualität aus der Rhön, wie der Bürgermeister deutlich machte.
Doch Karl-Hermann Reich denkt auch an Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Er unterstützt zahlreiche soziale Projekte, hat unter anderem dafür gesorgt, dass das Senioren-Wohnheim für Behinderte am Hainberg gebaut werden konnte. „Jugendliche, Senioren, Vereine und auch die Kirchengemeinden können auf ihn zählen“, so der Stadtchef. Er macht sich für Technik in den Schulen stark, gilt als Kunst-Mäzen und ist Förderer und großzügiger Sponsor für viele Dinge in der Stadt. Als Vorsitzender der Karl-Reich-Stiftung, die unter anderem ehemalige Mitarbeiter in Not unterstützt sowie Kunst- und Kulturprojekte in Mellrichstadt und in der Region fördert, hat er das Vermögen der Stiftung immens ausgebaut. Viele Projekte in Mellrichstadt könnten ohne die Stiftung nicht umgesetzt werden. Und die Liste ließe sich lange fortsetzen. „Dies alles hat dazu geführt, dass du heute diese Auszeichnung bekommen hast“, sagte Streit. Keine Frage, Mellrichstadt hat seinem Förderer viel zu verdanken.
Mit den scherzhaften Worten „ich lebe noch“ machte Karl-Hermann Reich dem Lobesreigen ein Ende und lud die Gäste zum geselligen Miteinander ins Stadthotel ein. Bürgermeister Eberhard Streit ergriff noch schnell die Chance und richtete das Wort an Nina Reich, die heute zusammen mit ihrem Bruder André (er war krankheitsbedingt verhindert) die Geschäfte der Reich GmbH führt. „Karl-Hermann hat in den vergangenen 30 Jahren die Mitarbeiterzahl von 250 auf 900 erhöht. Das lässt für die nächsten 30 Jahre hoffen“, sagte der Stadtchef augenzwinkernd.