
Vor sieben Jahren hat Petra Wolters ihre Promotion über die Pfalz Salz auf dem Veitsberg an der Universität Jena abgeschlossen. Erst jetzt kommt die umfangreiche Schrift in den Handel, ergänzt um zahlreiche Erkenntnisse aus späteren Forschungen rund um die Historie des Bergsporns an der Gemarkungsgrenze zwischen Bad Neustadt, Hohenroth und Salz. Im Alten Amtshaus hat Petra Wolters das zweibändige Werk als dritten Teil der Reihe "Interdisziplinäre Forschungen zur Königspfalz Salz" vorgestellt.

"Den Anlass zu diesem Treffen im Alten Amtshaus hat Karl der Große gegeben", sagte Professor Peter Ettel vom Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte der Universität Jena. "Wäre er nicht mehrmals auf dem Veitsberg gewesen, wären wir heute nicht hier." Der "Doktorvater" von Petra Wolters stellte die Pfalz Salz als eine "der wichtigsten Zentren des Mittelalters im Fränkischen Reich" dar. Nach der Aufgabe des Königssitzes vor eintausend Jahren wurde jahrhundertelang nach dem genauen Standort der Pfalz Salz, von der kaum etwas übrig geblieben ist, geforscht. In der Gemeinde Salz, in Bad Neustadt ebenso wie auf der Salzburg. Erst im 20. Jahrhundert wurde klar, dass der Veitsberg der Standort der Pfalz Salz, und damit zeitweise die Residenz Karls des Großen wie auch weiterer karolingischer wie ottonischer Könige war.

Ab 2009 hat Petra Wolters bei diversen Ausgrabungen nicht nur Mauerreste und Erdwälle auf dem Veitsberg erforscht, sondern auch eine unglaubliche Fülle an Funden gemacht, die in ihrem Buch alle aufgelistet sind. Wobei der ganz große und spektakuläre Fund, wie beispielsweise das Gläserne Trinkhorn aus dem Gräberfeld Salz, noch gefunden werden will.
Weitere Unterstützung
"Die Ergebnisse sind beeindruckend", sagte Peter Ettel. Eine Annahme, der auch Bürgermeister Michael Werner und sein Sälzer Amtskollege Martin Schmitt zustimmten. Der Bürgermeister aus Hohenroth konnte nicht zu der Buchvorstellung kommen. In den vergangenen Jahren hatten alle drei Kommunen die Grabungen und Forschungen auf dem Veitsberg nach Kräften unterstützt und wollen das auch in den kommenden Jahren weiterhin tun. Wofür es von Petra Wolters wie von Peter Ettel ein großes Dankeschön gab.
Der erste Band des Buches von Petra Wolters beschäftigt sich mit der Forschungshistorie über die Pfalz Salz sowie mit den Grabungen in den Jahren 2009 bis 2013. Der zweite Band geht dann äußerst detailliert und wissenschaftlich auf einzelne Funde, darunter mehr als tausend Knochenfragmente von im Mittelalter verspeisten Tieren, ein. Allein aus diesen Knochenfunden leitet Petra Wolters ab, dass es sich im Mittelalter auf dem Veitsberg um einen Königssitz gehandelt haben muss. Denn unter den verspeisten Tieren befanden sich Köstlichkeiten wie Braunbär und Elch, die damals nur Könige und ihr Gefolge genießen durften.
"Insgesamt kann eine bemerkenswerte Übereinstimmung der archäologischen Quellen vom Veitsberg und der schriftlichen Überlieferung zur Pfalz Salz festgestellt werden", schreibt Petra Wolters in der Zusammenfassung der Ergebnisse. Wer ganz tief in die Geschichte des Veitsberges und der Königspfalz Salz eintauchen möchte, kann im 451-seitigen Buch mit 103 Tafeln alles bisher Bekannte genau nachlesen.
Erhältlich ist das Buch "Die Befestigung auf dem Veitsberg. Archäologische Untersuchungen zu palatium und castellum im karolingisch-ottonischen Pfalzgebiet Salz" lediglich im Kulturamt der Stadt in der Stadthalle zum Preis von 49,50 Euro für beide Bände.