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Mellrichstadt
Kaplan Thomas Elbert wurde in den pastoralen Raum Mellrichstadt eingeführt
Strahlende Gesichter nach der Messe am Sonntagabend: Kaplan Thomas Elbert (vorne, Mitte) wurde von Pfarrer Thomas Menzel (obere Reihe, rechts) in den pastoralen Raum Mellrichstadt eingeführt. Mit im Bild (mittlere, Reihe links) Pastoralreferent Ulrich Emge.
Foto: Brigitte Gbureck | Strahlende Gesichter nach der Messe am Sonntagabend: Kaplan Thomas Elbert (vorne, Mitte) wurde von Pfarrer Thomas Menzel (obere Reihe, rechts) in den pastoralen Raum Mellrichstadt eingeführt.
Brigitte Gbureck
 |  aktualisiert: 01.10.2022 02:44 Uhr

Pfarrer Thomas Menzel hieß am Sonntagabend die Besucher zur Messe willkommen, um den neuen Kaplan Thomas Elbert im pastoralen Raum zu begrüßen. Man freue sich, dass der einzige Neupriester im Bistum Würzburg zum pastoralen Raum Mellrichstadt angewiesen wurde.

Dass ein bodenständiger, erfahrener und zukunftsorientierter Priester das Team verstärke, begrüßte Menzel ebenso. Er wünschte ihm viele offene Ohren und Herzen und eine gute Zusammenarbeit mit den vielen Ehrenamtlichen. Von der Gemeinde gab es herzlichen Applaus.

Elbert dankte für die einführenden Worte und stelle sich kurz vor. Gebürtig stamme er aus Aschaffenburg. Am 4. Juni 2022 wurde er zum Priester geweiht. An seinem Fahrzeug habe er immer noch das Aschaffenburger Kennzeichen. Er freue sich, dass er hier im Pastoralen Raum für drei Jahre sein dürfe, vielleicht auch noch ein Jahr länger. Er freue sich auf die Menschen, die Landschaft und auch darauf, mit ihnen Gottesdienst zu feiern.

Reiche nicht vorschnell verurteilen

In seiner Predigt bezog sich Elbert auf das Tagesevangelium nach Lukas, das die Geschichte vom armen Lazarus, der von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde, und dem Reichen erzählte. Er fand das Evangelium spannend, das verleiten könnte, ins Moralische zu gehen.

Die Johannespassion von Johann Sebastian Bach mit dem Text aus der Begräbnisliturgie passe auf das heutige Evangelium und auch der Text "Zum Paradies mögen Engel dich geleiten". Im Evangelium nach Lukas bleibe der Name des Reichen ungenannt. Im Gegensatz dazu wird Lazarus mit Namen genannt.

Man sollte aber vermeiden, den Reichen vorschnell zu verurteilen. Er sei ja kein schlechter Mensch, erklärte Elbert. Er wollte Lazarus zu seinen Brüdern schicken lassen, um sie zu warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. Er denke an andere. Er hülle sich in Purpur, in Muschelseide. Er feiere täglich ein Gastmahl, scheine Geld wie Heu zu haben.

Demgegenüber zeige Lukas die Diskrepanz zwischen ihm und dem armen Lazarus auf. Dessen Bekleidung seien seine Geschwüre. Der Reiche habe sehr wohl den Lazarus gekannt, habe es aber nicht fertiggebracht, etwas von seinem Reichtum abzugeben, so Elbert in seiner Predigt.

Was ist für unser Leben wichtig?

Mit dem Tod trete eine Verschiebung, eine Umkehr ein. Das Evangelium bewerte das Verhalten des Reichen nicht moralisch. Im Tod könnten wir nichts mehr verändern. Daher sollten wir schauen, dass wir es vorher geregelt bekämen. Der Reiche hätte auch in den Himmel kommen können, wenn er einen Bruchteil dem Lazarus gegeben hätte. Oder er hätte auf die Thora, auf die Propheten und auf Mose hören sollen, zwei Wege, die in den Himmel führen.

Auch für uns sei es wichtig, uns zu hinterfragen: Was ist für unser Leben wichtig, was brauchen wir wirklich? Was sind die Lazarus unserer Zeit? Wir werden keine neue Kirche bauen. Die werden Menschen bauen, die eine Gottessehnsucht haben. Wichtig sei, dass wir uns auf solche Texte besinnen, dass sie uns wieder zum Evangelium zurückführen. Gebete atmen das Evangelium ein und aus.

Nach dem Gottesdienst waren alle Besucher noch in das Kolpingheim zu einem kleinen Umtrunk eingeladen, wobei Kaplan Elbert Gelegenheit hatte, mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

 
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