Der Flugplatz „Am Himmelreich“ bei Merkershausen entpuppt sich immer mehr als ein zentraler Treffpunkt vor allem auch für Modellflieger. Diesmal kamen sie aus Norwegen, der Schweiz, aber auch aus Hamburg, dem Bodensee und sowie aus Neumarkt in der Oberpfalz, Frankfurt und Wasungen. Wieder einmal war es Markus Ammon, Mitglied des Aero Club Bad Königshofen, der die Kontakte knüpfte und auf den Flugplatz nahe Bad Königshofen verwies. „Ein idealer Ort für unsere Truppe zur Vorbereitung auf anstehenden Airshows", so die Modellflieger. Sie loben vor allem den Platz, auf dem sie starten und landen können. „Normal benötigen wird Betonpisten, aber das kurze Gras hier am Flugplatz ist ideal, ebenso die Weitsicht und vor allem die Mannschaft, die uns vorbildlich betreut.“
Die Flugzeuge im Originalnachbau waren ein Hingucker. Leider aber nicht für die Öffentlichkeit, wie Alfred Hoffmann, Vorsitzender im Aero Club Bad Königshofen betonte. Der Grund war die Corona-Pandemie, die keine Zuschauer zuließ. „Ich bin schon stolz, dass unser Platz so gut angenommen wird und wir hier etwas sehen können, das eigentlich nur bei Großveranstaltungen zu sehen ist.“ Alfred Hoffmann ist es ein Anliegen sich für die teils etwas größere Lautstärke, die allerdings nur an wenigen Tagen im Jahr am Flugplatz auftritt, bei den umliegenden Bewohnern zu entschuldigen, aber das sei bei den größeren Modellen leider unausweichlich.
Wirtschaftsfaktor
Sein Angebot: "Kommen Sie doch einfach mal auf ein Getränk vorbei und sprechen sie mit uns, wir würden uns freuen." In diesem Zusammenhang verweist der Vorsitzende auf die Unterstützung der heimischen Wirtschaft. „Die Leute, die hier bei uns sind, kaufen in Bad Königshofen ein, übernachten in den umliegenden Hotels und Ferienwohnungen, gehen zum Essen und besuchen die Stadt. Viele kommen wieder.“
Bereits zuvor gab es ein Fluglager mit 20 Piloten, die in zwei Gruppen unterteilt, am Flugplatz Himmelreich mit ihren Segelflugzeugen in den Himmel stiegen und das Grabfeld, die Rhön und das Thüringer Land aus der Vogelperspektive erkundeten.
Wie bei großen Flugshows
Oftmals konnte man bei den Flügen nicht erkennen, dass es sich um Modellflugzeuge handelt, wenn sie am weiß-blauen Himmel ihre Runden drehten und, wie bei den Flugshows, auch besondere Figuren an den Himmel zeichneten. Da zog eine Maschine kerzengerade in die Höhe, blieb stehen und stürzte dann in die Tiefe, wobei sie natürlich rechtzeitig vom Besitzer abgefangen wurde und sicher landete. „Das sieht man sonst eigentlich nur bei den großen Flugshows in Deutschland, Amerika, China oder, um nur einige zu nennen“, erklärt Markus Ammon vom MFC Hofheim, Mitglied im Aero Club Bad Königshofen. Bei den Modellen handelt es sich meist um F-16 amerikanische Kampfjets oder auch die L-39 Albatros.
Fragt man die Modellflieger nach ihrem Hobby erfährt man, dass sie oftmals als kleiner Junge schon mal begonnen hatten. So auch Markus Zipperer, der eine spezielle Turbine konstruierte, die vor allem für Modelle mittlerer Größe verwendet wird. Eigentlich, so erzählt er im Gespräch mit dieser Redaktion habe er dies zunächst nur für seine Modelle und einige Freunde gedacht. Dann aber habe sich das herum gesprochen und heute ist seine Erfindung aus dem Modellflug nicht mehr weg zu denken. Er hatte sich überlegt, dass das, was in großen Flugzeugen funktioniert, doch auch für Flugmodelle umsetzbar sein sollte.
Schwieriger als Großflugzeug
Wer die Modellflieger beim Steuern ihrer Flugzeuge beobachtet erkennt schnell, dass sie sich voll auf die Maschine in der Luft konzentrieren. Also nicht per Bildschirm am Steuergerät. Markus Zipperer erklärt, dass man entsprechend reagieren und auch umdenken muss, wenn zum Beispiel das Flugzeug auf dem Rücken oder seitwärts fliegt, weil dann zum Beispiel links und rechts oder auch hoch und tief vertauscht sind. „Ich muss das Flugzeug sehen, die Fluglage erkennen und das Modell steuern, sonst triftet es ab oder fliegt einfach weiter.“
Modellflug heißt die Lage und die Position des Flugzeugs mit dem Auge zu erkennen und dann automatisch auf die Steuerung umzusetzen. Vom fliegerischen Können ist das dementsprechend schwieriger, als ein Großflugzeug zu fliegen. Markus Zipperer kann da mitreden, da er selbst Pilot eines Flugzeugs ist. „Das ist wie beim Autoschalten, das funktioniert auch automatisch. Aber man muss trainieren, damit das vom Auge direkt in die Finger geht ohne darüber nachzudenken.