
Sie schmeckte vorzüglich, die „Kammermusik a la carte“, die Schüler und Lehrkräfte der Berufsfachschule für Musik (BFM) aus Bad Königshofen den Besuchern ihres Konzertes kredenzten. Das Publikum konnte im Kloster Wechterswinkel ein ausgezeichnetes Menü genießen, das die ganze Vielfalt des Instrumentariums und der schulischen Ausbildung darbot. Schulleiter Professor Ernst Oestreicher, der durchs Programm führte, hatte zu Beginn nicht zu viel versprochen.
Es hat schon eine gewisse Tradition, dieses Konzert im Kreiskulturzentrum, das zugunsten des Fördervereins der Berufsfachschule für Musik, „Sostenuto“, stattfindet. Auch in diesem Jahr konnte sich der Vorsitzende des Fördervereins, Mathias von Brenndorff, über Spenden der Besucher freuen.
Das Programm bot einen eindrucksvollen Kontrast und spiegelte die Arbeit der Lehrkräfte mit ihren aktuell 68 Schülern wider. Christophe Soergel (Violine), Barbara Stumpf (Blockflöte), Johanna Voß (Fagott), Caspar Ernst (Violoncello) und Maria Kohlenberg (Cembalo) eröffneten den Konzertabend mit der anspruchsvollen „Sonata Concertata in stil moderno“ von Dario Costello, bevor ein Flötensextett mit Mathias von Brenndorff (Altflöte) und seinen Schülerinnen Christina Hauck, Ramona Röder, Michelle Zimmer, Janina Hock und Eva Murmann mit zwei Sätzen aus der kleinen Suite von Claude Debussy bezauberndes Flötenspiel bot. Mit Joseph Haydns klassischem „Lerchenquartett“ weckten die Streicher Annette Holl, Saskia Fink (Violine), Christophe Soergel (Viola) und Caspar Ernst (Violoncello) erste Frühlingsgefühle.
Den Kontrast dazu bildeten die Saxophonisten Johannes Ballweg, Felix Borkhardt und Maria Maier, die mit dem „Saxophontrio“ von Dietrich Erdmann volle Klangfülle präsentierten. Eine andere Stimmung erzeugten zum Abschluss der ersten Spielhälfte Eva Murmann (Flöte), Julia Baum (Oboe), Annika Dolag (Klarinette), Christoph Unger (Horn) und Johanna Voß (Fagott) in der klassischen Holzbläserquintett-Besetzung mit der Suite N.1 op. 57 von Charles Lefebvre. Nach der Pause ging es „im Galopp“ mit einem Marsch für Klavier achthändig von Jean Albert Larignac weiter, den Barbara Stumpf, Luisa Steg, Michaela Groh und Lukas Schier zum Vergnügen des Publikums darboten.
Der erst 20-jährige Violinist Tristan Steinmetz hatte seine Eigenkomposition „Herbstlaub“ mitgebracht, die er zusammen mit Annette Holl, Marie-Luise Mötzing (Violine) und Caspar Ernst (Violoncello) dem Publikum vorstellte. Nach dem munteren Klarinetten-Trio von Jacques Bouffil, das Annika Dolag, Linda Gilbert und Vincent Rendenbach gekonnt darbrachten, sowie den beiden Zwischenspielen mit Ramona Röder (Flöte), Annette Holl (Violine) und Sarah Kuhn (Klavier) folgte mit dem Duett „La ci darem la mano“ aus der berühmten Mozart-Oper „Don Giovanni“ ein weiterer Höhepunkt des Konzertabends. Elisabeth Schmeißer als Zerlina und Christophe Soergel als Don Giovanni zeigten dabei – am Klavier begleitet von Maria Kohlenberg – beeindruckende, stimmliche Leistungen. Zum Abschluss sorgten sieben Gitarristen (Björn Hassel, Bruno Weschenfelder, Johannes Eusemann, Yasser Khalfa, Nils Rösner, Sebastian Roth, Alexander Stöhr) mit der „Rumba Flamence“ des „deutschen Gitarrenpapstes“ Dieter Kreidler für feurig-temperamentvollen Gitarrensound.