
Mit seinen 200 Hektar in Wülfershausen und Eichenhausen zählt die Gemeinde im Vergleich zu anderen Kommunen im Grabfeld eher zu den kleineren Waldbesitzern. Rund 90 Hektar der Bestände entfallen zum Großteil auf Kiefern, die schon über 100 Jahre alt sind, wie Diplom-Forstwirt Rupert Wolf und Revierförster Jörg Mäckler in der von ihnen erstellten Jahresbetriebsplanung festhalten. Am vergangenen Samstag stand die alljährliche Waldbegehung des Gemeinderats an, an der auch Mäckler und Wolf teilnahmen.
Fünf ausgesuchte Stationen im Wald standen auf dem gut dreistündigen Programm. Das endete im Vereinsheim der Wasserwacht mit Vorstellung des Betriebsplans, der vom Gemeinderat unter der Leitung von zweitem Bürgermeister Willi Irtel gebilligt wurde.
Keine Spekulationen über die feuchten Monate
Danach sind für das laufende Jahr 1160 Festmeter zum Einschlag vorgesehen, wobei es sich überwiegend um Schadholz handelt. Denn wie überall im Grabfeld setzen Borkenkäfer, andere Schädlinge, Pilze und Trockenheit den Beständen arg zu. Darüber, inwieweit sich die Lage durch die zurückliegenden, für hiesige Verhältnisse ungewöhnlich feuchten Monate gebessert hat, möchte Wolf nicht spekulieren. Das müsse man abwarten, sagte der Forstman im Gespräch mit dieser Redaktion. 750 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter waren 2023 in der Wetterstation Maria Bildhausen gemessen worden.
Im vergangenen Jahr sollten eigentlich 1250 Festmeter eingeschlagen werden, tatsächlich waren es dann - bedingt durch starken Käferbefall – 1433 Festmeter. Finanziell gesehen endete das Forstjahr mit einem Minus von 16.165 Euro, nachdem im Vorjahr noch 64.200 Euro Gewinn zu Buche gestanden hatten. Das Defizit im vergangenen Jahr erklärte Wolf unter anderem damit, dass im vorigen Jahr gefällte Bäume erst heuer verkauft werden. Für dieses Jahr strebt er im Forstbereich eine schwarze Null an.
Wald erhalten: Höhere Abschusszahlen der Jäger
Sieben Zäune waren 2023 errichtet worden, weitere sollen heuer folgen. Die sind auch dringend notwendig, um die jungen Pflanzen vor dem Verbiss durch Rehe zu verhindern. Pflanzungen sollen im Herbst fortgeführt werden. Die als Königsweg im Waldbau angestrebte Naturverjüngung sei insbesondere auf schwierigen Standorten nicht durchführbar, wie eine aktuell laufende Inventur zeige. Die Walderhaltung sei deshalb nur in Zusammenarbeit mit den Jagdausübenden und höheren Abschusszahlen realisierbar. Wie schwierig es sei, eine neue Waldgeneration fortzuführen, zeige sich im Gebiet "Eichelberg", wo eine Kahlfläche ein großes Problem darstellt.