Harry Eiselt, ein guter Freund des neuen Eigentümers Erwin von der Forst, befasst sich in einer mehrseitigen Chronik mit der Flugzeug-Historie des 1954 in Sulzdorf gebauten „Grunau Baby III“. Demnach erfolgte der Jungfernflug im April 1954 am Weinberg in Sulzdorf, bevor das Flugzeug an den Luftsport-Verein Hirschaid übergeben wurde. Nach mehreren Eigentümerwechseln kam es Ende der 1970er Jahre nach Villingen. Zuletzt geflogen wurde es 1979 in Donaueschingen. Im März 1981 begann eine Grundüberholung, bevor das Flugzeug 1985 in mehrere Einzelteile zerlegt in einem Anhänger eingelagert wurde. Anfang September 2015 erwarb Erwin von der Forst aus Pfarrweisach das Segelflugzeug. Ein Jahr später erfolgte die Neuzulassung des Transportanhängers, im gleichen Jahr der Ausbau der Anhänger-Inneneinrichtung und die Restarbeiten der Generalüberholung durch Peter Volz. Die Ausführung der prüfpflichtigen Arbeiten und die Wiederzulassung beim Luftfahrtbundesamt erfolgt im Jahr 2017, federführend war die Firma Eichelsdörfer aus Bamberg. Aus den Unterlagen von Kreisheimatpfleger Reinhold Albert geht außerdem hervor, dass bereits ab etwa 1952 in einer Holzbaracke an der Brennhäuser Straße in Sulzdorf Rudolf Schindler an den ersten „Grunau Babys III“ baute.

Die Vorgängermodelle waren in den 1930er Jahren von einem gewissen Edmund Schneider konzipiert worden, einem Verwandten des Ehepaars Schindlers, das von ihm die Erlaubnis bekam, auch solche Segelflugzeuge zu bauen. Für die Jungfernflüge an einem Hang bei Sulzdorf wurde ein V-Gummiseil am Bug eingehängt, das auf jeder Seite mit Muskelkraft gespannt wurde. Gleichzeitig wurde das Flugzeug am Hecksporn gehalten. Auf Kommando ließen alle los. Das Fluggerät flog einige Hundert Meter weit und landete dann sanft im ausgedehnten Wiesengrund. Da Rudolf Schindler damals über keine großen finanziellen Mittel verfügte, musste die Produktion eingestellt werden, nachdem ein Kunde seine Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllte.