Musik aus mehreren Jahrhunderten, verschiedenen Stilrichtungen und unterschiedlicher Kulturkreise verzauberte das Publikum beim Gastspiel junger Talente der Kreismusikschule im "Kloster Wechterswinkel". "In stürmischen Zeiten und anhaltender Pandemie findet zum zweiten Mal ein Konzert der Reihe Podium ,Junger Talente' statt", stellte Schulleiter Frank Stäblein bei seiner Begrüßung im Festsaal des Kreiskulturzentrums fest. Im Mittelpunkt der Darbietungen standen junge Schülerinnen und Schüler der Kreismusikschule, die entweder schon Wettbewerbe gewonnen haben oder sich gerade auf Wettbewerbe vorbereiten.
Den Anfang machte dabei Linus Budde am Bariton. Souverän meisterte er eine Transkription der Sonate Nr. 3 von Georg Friedrich Händel. Auf der Violine verzauberte Julia Emmerling die Zuhörer mit populärer Musik. Mit "Tropical Coffee" des Berliner Komponisten Joachim Johow ging es ins Kaffeehaus. Lateinamerikanisches Flair war unüberhörbar, bevor sie mit "La dance de la Tour Eiffel" in die französische Hauptstadt entführte. Rebecca Schneider glänzte auf der Klarinette mit der "Tarantella" von Carl Baermann.
Ungewöhnliche Klangvielfalt
Ein eher selten gehörtes Instrument ist das Vibrafon. Der junge Max Seifert zeigte mit zwei Schlägeln pro Hand enorme Fähigkeiten beim Stück "Epilog" des Jazzkomponisten Wolfgang Schlüter. Marie Keßler präsentierte sich am Flügel mit dem bekannten "H-Moll Walzer" von Frederic Chopin und George Gershwins "I`ve got Rhythm" souverän stilsicher. Mit dem 3. Satz Allegro aus dem Doppelkonzert von Johann Sebastian Bach in d-moll, bearbeitet von Florian Meierott, einem jungen Würzburger Komponisten und Arrangeur, überzeugten Rosa Braun und Lea Schinski auf der Geige. Julius Dehnel am Schlagzeug begeisterte mit komplexen Rhythmen und ungewöhnlicher Klangvielfalt und dem Stück "Three beats later" von Nils Rohwer.
Nach der Pause überzeugten die beiden jungen Gitarristen Paul Manger und Maximilian Kreuzer mit ihrem kompletten Programm für den Landeswettbewerb "Jugend musiziert". Mit dem "Preludium" und der "Courante" aus Vivaldis erstem Opus zeigten sie schon zu Beginn, dass ihr Programm stilistisch sehr flexibel gestaltet sein wird. Drei Werke vom argentinischen Gitarrenvirtuosen Maxime Diego Pujol und eine moderne Polka vom polnischen Komponisten Marek Pasieczny unterstrichen die enorme musikalische Vielfalt und eine erstaunliche Virtuosität der beiden jungen Talente.
Die im ersten Teil an der Violine noch zu hörende Lea Schinski zeigte nun am Klavier mit "Consolation" von Franz Liszt und dem bluesigen "The Groover" von Jürgen Moser ihr Multitalent. Souverän musiziert und musikalisch sehr reif spielte Na Zhan die c-moll Sonate von Ludwig van Beethoven am Flügel. Mit der modernen Komposition "The Tramp" von Michael Schütz unterstrich auch sie ihre musikalische Diversität.
Leichtigkeit im Spiel
Franzi Bohn an der Trompete bewies mit "Demelza" von Hugh Nash enorme Leichtigkeit im Spiel und unglaubliche Luftreserven trotz ihrer zierlichen Erscheinung. Auch sie war Preisträgerin des letztjährigen Talentwettbewerbes "Talentissimo" der Musikschule und der Sparkassenstiftung. Max Seifert bewies am Drumset Virtuosität und Durchschlagskraft. Er ließ mit "Seven Steps" von Sönke Hermannsen noch einmal die historischen Gemäuer des altehrwürdigen Klosters erzittern, noch bevor dies der nächste angekündigte Sturm in der Nacht tun sollte.
"Die Musikschule ist stolz auf die große Anzahl der musikalischen Talente, die der Landkreis vorweisen kann. Diese Leistungen kommen nicht von ungefähr", lobte Frank Stäblein die engagierten Nachwuchskünstler und bedankte sich bei den anwesenden Lehrkräften für deren Unterstützung. Sein besonderer Dank galt Ariadne Weigert, Lehrkraft der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen, die vier der jungen Talente souverän am Flügel begleitet hatte.
