
Immer das Gleiche mit der Fluktuation unter den musizierenden Schülern. Da bildet man sie im Musischen Zweig des Martin-Pollich-Gymnasiums jahrelang aus, und dann machen sie Abitur und gehen weg. Dieses alljährliche Prozedere kann man mit einem lachenden wie einem weinenden Auge sehen. Das Publikum im Festsaal des Klosters Wechterswinkel hatte kurz vor Beginn der Abiprüfungen die Gelegenheit, die reifen Leistungen des Nachwuchses in einem Konzert zu erleben.
In wenigen Tagen beginnen die Abiprüfungen, und die Zwölftklässler des Martin-Pollich-Gymnasiums bereiten sich auf ihre Musikprüfungen vor. Für den stellvertretenden Schulleiter Stefan Wintersteiner und Musiklehrer Urs John der beste Zeitpunkt, alle noch ein letztes Mal gemeinsam im Festsaal zu präsentieren. Vor einem stattlichen Publikum gab es ein umfangreiches Konzert mit Werken zumeist wenig bekannter Komponisten.
Keine Querflöte, keine Geige und sogar wenig Klavier. Die Musen aus dem aktuellen Abijahrgang präferierten zumeist andere Instrumente. Was sich natürlich auch im Programm niederschlug. Mit dem Trompetenkonzert des armenischen Komponisten Alexander Arutjunjan machte Bastian Wüst den Anfang und beeindruckte mit virtuosen Passagen. Für den Kontrast hin zu einem stillen Werk sorgte Simon Fischer am Vibraphon in einem gefühlvoll gespielten Blues von Mark Glentworth.
Gitarristin Sarah Elsner nahm ihre Zuhörer mit zum Tanz eines schwungvollen Tangos von Roland Dyens. Eine „Fantaisie“ von Jules Demersseman spielte Hanna Weber in beeindruckender Weise auf dem Altsaxofon. Ebenfalls mit dem Altsaxofon gab Isabell Roßmann ein witziges „Hunky-Funky“ von Roberto di Mario.
Klavier gab es natürlich auch, gespielt von Otto Schlund. Er gestaltete die hochkomplizierte und pfeilschnelle Toccata von Karl-Heinz Pick in einer Weise, als wäre es die leichteste Sache der Welt. Mit dem Marimbaphon begeisterte Lisa Mehling in Mitchell Peters „Yellow After the Rain“ genauso wie Samira Schneider in Benjamin Wittibers „Morning Dance“.
Zwei Abiturienten traten mit ihrer Stimme vor das Publikum, das sich mit viel Beifall für die beiden wunderschön gesungenen Lieder bedankte. Carl Werner sang das Lied „Stars“ aus dem Musical „Les Miserables“ und Angelika Warmuth „Where is it written“ aus dem Film „Yentl“.
Zum Abschluss des Konzerts kam das Marimbaphon noch einmal zum Einsatz, diesmal von Philipp Bohn gespielt. Seine Interpretation der „Suite Mexicana“ von Keith Larson bekam viel Beifall – genauso wie Lehrerin Barbara Wild für ihre wohlfeile Klavierbegleitung zu mehreren Werken.
Den bekanntesten Komponisten in diesem Konzert hatte sich ausgerechnet die Solistin vorgenommen, die noch gar kein Abitur in diesem Jahr macht. Paula Zeeb aus der Klasse 9a trat als Gast auf und begeisterte mit ihrer virtuosen Interpretation von Beethovens „Wut über den verlorenen Groschen“ am Klavier. Die junge Pianistin ist der beste Beweis dafür, dass nach den weggehenden Abiturienten zahlreiche Nachwuchstalente am Martin-Pollich-Gymnasium in deren Fußstapfen treten werden.