Aufgehübschte junge Damen, schick gekleidete junge Herren und ältere Semester in festlicher Kleidung waren am Samstagabend in der Oskar-Herbig-Halle anzutreffen. Es war wieder mal Abschlussball. 60 Schüler hatten am Tanzkurs, der in Kooperation mit der ADTV Tanzschule Tinos Dance World veranstaltet wurde, teilgenommen. Mit von der Partie waren die Eltern, denen in einem Blitzkurs die wichtigsten Tanzschritte beigebracht worden waren, um eine "Mutter-Sohn" bzw. "Vater-Tochter"-Tanzrunde zu bestehen. Dazu noch ältere Paare, die auch Tanzkurse absolviert hatten und hier nun ihre Tanzkünste ausleben konnten.
Hübsch anzusehen, wie sie sich beim langsamen Walzer geschmeidig auf dem Parkett drehten und zeigten, was sie in vielen Tanzstunden gelernt hatten. Gleich darauf wurde der Schalter umgelegt und Rock'n Roll war gefragt, danach die Rumba. Ein Tanz wurde bewusst aus dem Tanzkurs rausgenommen, nämlich der Slow Foxtrott. Michael Meiners und seine Partnerin Angelika Höchemer tanzten ihn vollendet nach der Melodie von "New York New York", umringt von den älteren Tanzpaaren.
Michael Meiners erzählte dann die Geschichte des Mellrichstädter Schülertanzkurses. Seit 20 Jahren arbeitet er mit der VHS Mellrichstadt und deren Leiter Klaus Schemmerling zusammen und hält Tanzkurse für Schüler und Erwachsene. Früher fanden die Kurse im ehemaligen Soldatenheim statt, jetzt sind sie im Treffpunkt. Dem Team von Tino Paunack gratulierte er, dass sie diesen Abend auf die Beine gestellt haben. Seine Frau und er hätten das viele Jahre gemacht.
Gemeinsam mit Tino Paulack und Klaus Schemmerling hätten sie die Lösung gefunden, dass sie den Schülertanz und damit den Ball Tino in Ruhe übergeben haben. Michael Meiners und seine Partnerin halten weiter Erwachsenen-Tanzkurse. Dadurch kommt es zu dieser Symbiose, die nicht ganz so häufig in Deutschland anzutreffen ist, dass nämlich zwei Tanzschulen involviert sind. Das ginge nur, weil Tino und er seit vielen Jahren Kollegen und gute Freunde sind.
Tino Paulack wies auf die Tombola hin, deren Preise auf der Bühne standen. Den Hintergrund dazu erzählte Michael Meiners. 1997 war er durch ein Sportaustauschprogramm nach Sri Lanka gekommen. Seitdem ließ ihn und seine Frau das Land nicht mehr los. 2000 hatten sie beschlossen, dort ein zweites Domizil zu errichten. Sie haben dabei aber auch die negativen Seiten des Landes kennengelernt, die Kriegswirren durch den Konflikt zwischen Tamilen und Singalesen. Beim Tsunami am 26.12.2004 waren sie vor Ort und sind dem Tsunami entkommen. Seither bemühen sie sich, mit Spendengeldern ein bisschen zu helfen und unterstützen dabei Schulen, Kindergärten und einzelne Familien. Für diese Hilfe sei auch der Erlös der Tombola an diesem Abend gedacht.
"Welcher Mann hat so viel Mut, seine Frau auf die Tanzfläche zu führen, ohne zu wissen, welche Musik kommt?" wurde gefragt. Den Mut hatten nur die Jugendlichen und tanzten flott einen Cha Cha Cha. Nur zögerlich machten sich auch einige Erwachsene auf die Tanzfläche. Wenn auch bei manchen jungen Damen die Füße "qualmten" und sie die Schuhe schon mal in der Hand trugen, so war es doch für alle Generationen ein toller Abend.