"Wir sind nicht alt, wir sind ein junges und jung gebliebenes Heilbad und gehören neben Bad Alexandersbad, das 1976 Kurstadt wurde und Bad Staffelstein (2001) zu den jüngsten Heilbädern Bayerns, sagt Kurdirektor Werner Angermüller. Er selbst, im Jahr 1974 gerademal sieben Jahre jung und erinnert sich kaum an das große Fest der Baderhebung. "Ich habe nur mitbekommen, dass am Marktplatz in Bad Königshofen einiges los ist, warum, das wusste ich damals allerdings nicht." Grund zur Freude hat er an diesem Wochenende allemal, denn die neue Trinkkur- und Wandelhalle im idyllischen Kurpark von Bad Königshofen ist eine neue Bereicherung für die Kurstadt.
Im Stadtarchiv Bad Königshofen findet man aus dem Jahr 1924 die erste Aufnahme eines Kurmittelhauses mit der Aufschrift Mineralbad. Damals als einfacher Backsteinbau. Sieben Jahre später ist das Haus leicht verändert und verputzt. Am Eingang ist eine Ausgabe des Mineralwassers und davor die als Brunnen gefasste Heilquelle mit einem halbrunden Kupferdach und einer Krone. Erste Prospekte zeigen eine Inneneinrichtung mit einem, für diese Zeit, komfortablen Warteraum, sowie den einzelnen Wannen und Fußbädern. So blieb es bis Ende der 1960er Jahre, als das Haus abgerissen wurde und für den Fremdenverkehrsort mit Heilquellenbetrieb eine Trinkkur- und Wandelhalle gebaut wurde. 1974 fand hier dann auch die Verleihung des Prädikates "Bad" statt.
Fünf Jahrzehnte lang Anlaufpunkt für den Kurbetrieb
Die Trinkkur- und Wandelhaller war über fünf Jahrzehnte Anlaufpunkt für den Kurbetrieb mit den Büros von Kurdirektor Kurt Zühlke und einer Mitarbeiterin. Erst 1977, nach dem Bau des Kurzentrums, wurde die Wandelhalle in den Sommermonaten als Ausgabe des Heilwassers, für Kurkonzerte und Veranstaltungen genutzt. Nun wird die neue Trinkkur- und Wandelhalle in Betrieb genommen. Die Kosten werden sich voraussichtlich bei 2.3 Millionen Euro einpendeln, wobei eine staatliche Förderung von 70 Prozent zu erwarten ist, so dass das Stadtsäckel mit rund 700.000 Euro nicht zu stark belastet wird, sagt Bürgermeister Thomas Helbling.
Die offizielle Übergabe mit kirchlicher Segnung findet am Freitag, 12. Juli um 16.30 Uhr statt. Neben Bayerns Staatssekretär Sandro Kirchner werden Landtagsabgeordneter Steffen Vogel, Rhön-Grabfeld Landrat Thomas Habermann, sein Amtskollege Wilhelm Schneider, gleichzeitig Vorsitzender der Haßberge Tourismus, sowie Frank Oette, Geschäftsführer des Bayerischen Heilbäderverbandes Ehrengäste sein. Die musikalische Gestaltung hat das Salon Streichquartett der Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen mit Kim Bauer-Heilmann. Ein weiterer Höhepunkt ist ab 19.30 Uhr die Moonligthserenade, die über viele Jahre ein Highlight war und nun wieder auflebt. Ganz sicher wird Udo Schneider mit der Bigband der Berufsfachschule für Musik und der Vokal-Brass-Band wieder begeistern.
Festakt am Wochenende
Bereits nach dem Festakt und am Wochenende ist die neue Trinkkur- und Wandelhalle für die Öffentlichkeit zur Besichtigung offen. Der neue, große Saal mit der Bühne fügt sich harmonisch in den Bereich der Heilquellen Lounge ein. Hier kann man sowohl die Regius- als auch die Urbaniquelle kosten und verweilen. Die Lounge mit ihren grünen Sitzgelegenheiten ist eingebunden in eine Waldlandschaft und bietet einen weiten Blick auf den angrenzenden Kurpark. Dieser Blick ist auch vom großen Veranstaltungsraum, dem eine kleine Säulenhalle vorgeschaltet ist, möglich.
Am Samstag sind ab 18 Uhr "Firestones Retired" und ab 21 Uhr die Band "Dorfrocker" zu Gast. Der Sonntag bringt um 10.30 Uhr Frühschoppen mit den Sternberger Musikanten, ab 13 Uhr "Blasmusik pur" mit den Saalequellemusikanten Alsleben, dem Musikverein Merkershausen und den Aubstädter Musikanten sowie den Musikanten der Stadtkapelle. Hinzu kommt ein großes Kinderprogramm mit Hüpfburg, Kinderschminken und mehr.
