Jeder zweite Wollbacher Dorfbewohner gehört dem Sportverein an. Er ist Heimat für alle. Angefangen vom Kinderturnen, dem Mutter-Kind-Turnen und den Laufkids über den Nachwuchs-, Herren – und Seniorenfußball bis hin zu Tischtennis, Lauftreff, Damengymnastik, Nordic Walking, Gesundheitssport und neuerdings Mountainbiken, Bouldern und Steel-Dart bietet der RSV Wollbach jedem etwas an, um seinem Körper und seiner Gesundheit Gutes zu tun.
100 Jahre wird der Radfahr- und Sportverein (RSV) in diesem Jahr alt. Aber er ist junggeblieben. Einen Blick zurück in der Vereinsgeschichte ermöglicht die Vereinschronik, erstellt vom Altbürgermeister und RSV-Ehrenvorsitzender Alois Gensler.
Am 15. Juni 1923 setzten sich 18 junge Männer im Gasthaus Bonifaz Werner ("Grüner Baum") zusammen und hoben den Radfahrerverein "Concordia" aus der Taufe. Damals konnte keiner ahnen, dass sich 100 Jahre später aus diesem Zusammenschluss der mit aktuell 677 Mitgliedern größte Ortsverein entwickeln würde.
Sport und Kultur
Bei der Gründung wählten die Männer Josef Weiß zum Vorsitzenden. Der Vereinsbeitrag und die Aufnahmegebühr beliefen sich auf je 2.000 Papiermark. Im selben Jahr gab es das erste Vereinsrennen.
Auch kulturell trat der aufstrebende Verein in Erscheinung. Von 1926 an wurden jährlich Theaterstücke einstudiert und aufgeführt. Wie sich in den Folgejahren zeigen sollte, liegt der Schwerpunkt der Vereinstätigkeit aber auf dem sportlichen Sektor.
1928 stand das Radfahren in Wollbach in seiner Hochblüte. Sogar bei den "Corsofahrten" bis in den Nürnberger Raum waren die Wollbacher mit guten Plätzen vertreten. 1938 zählte der Verein mehr als 100 Mitglieder. Premiere feierten damals Leichtathletik und Turnen.
Der Zweite Weltkrieg brachte einen tiefen Einschnitt in das Vereinsleben. Kurz nach Kriegsende fanden sich die Sportler wieder zusammen und trafen sich im März 1946 zur Neugründung. Da durch den Mangel an Rädern und Material Radsport nicht möglich war, einigte man sich darauf, sich künftig dem Fußball zu verschreiben. Der Verein wurde in "Radfahr- und Sportverein Concordia Wollbach" umbenannt.
Neugründung mit Fußball
1947 begann man mit dem Bau eines Sportplatzes. Die Gemeinde stellte dazu das Gelände kostenlos zur Verfügung, dort, wo heute das Rasenspielfeld ist. 1950 konnte er zusammen mit dem Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten eingeweiht werden.
Trotz des Interesses für Fußball fanden in den 50er Jahren Radrennen, Fuchsjagden oder Hindernisrennen mit dem Rad statt. Stetig aufwärts mit dem Verein ging es unter der Regie von Paul Hahn. Erste Meisterehren konnten die RSV-Kicker 1957 ernten.
1968 schlossen sich erstmals Damen dem Verein an. Sie gründeten eine Damenturn- und Gymnastikabteilung. 1976 fanden sich die Leichtathleten zu einer eigenen Abteilung zusammen. Drei Jahre später wurde eine Kinderturngruppe ins Leben gerufen.
Im Aufwind durch die Wollbacher Halle
1981 war eine weitere wichtige Station in der Vereinsgeschichte. Ausgehend vom Wunsch nach einem neuen Vereinsheim entwickelte sich der Wunsch, eine Mehrzweckhalle zu bauen. 1981 wurde die "Wollbacher Halle" eingeweiht, in der auch das RSV-Sportheim untergebracht ist. Mit den neuen räumlichen Möglichkeiten fanden sich rasch neue Sportarten unter dem Dach des RSV ein: Tischtennis und Volleyball (1981) und Herren-Freizeitsport-(1982).
1988 konnte man Abschied nehmen vom alten Sandplatz und die neue Sportanlage mit dem Rasenspielfeld, dem Ausweichplatz, dem Allwetterplatz, dem Hoch- und Weitsprungbereich sowie der Kugelstoß-Reihenanlage eröffnen.
Seit dem Frühjahr 2008 liegt die Führung des RSV in den Händen eines gleichberechtigten Vorstandstrios, da die Verantwortung für den großen Verein nicht mehr einem Vorsitzenden allein aufzubürden war. Heute verteilt sie sich auf die Schultern von Michaela Greier, Christoph Boehnky und Michael Gundalach.
RSV Wollbach feiert 100. Jubiläum
In einer vorherigen Version dieses Textes stand, dass der Festkommers um 18 Uhr beginnt. Allerdings startet er erst um 19 Uhr, deshalb wurde die Angabe korrigiert.
