Bei einem Werksrundgang hatten die Mitarbeiter Gelegenheit, ihren Familien ihren Arbeitsplatz zu zeigen. Im Rahmen einer Produktschau gab es die Möglichkeit, Schaltungen einmal selbst in die Hand zu nehmen. Außerdem stellten Studenten der Fachhochschule Schweinfurt, die seit Jahren von Jopp unterstützt werden, eigenentwickelte Rennautos vor.
Lange hatte man sich bei Jopp überlegt, ob es angesichts der konjunkturellen Lage wirtschaftlich vertretbar sei, ein solches Fest zu feiern. Schließlich kam zum Schluss, die Feste feiern, wie sie fallen, zumal die Talsohle bei Jopp seit etwa März durchschritten ist, und die Kurzarbeit bereits erheblich zurückgefahren wurde, so die Geschäftsführung.
1919 erwarb Theodor Valentin Jopp, Fabrikant aus Zella-Mehlis, von Rechtsanwalt Franz Mauer die Klostermühle. Die von ihm gegründete Firma Jopp wuchs. In den 50er Jahren wurden Bauteile nach Kundenzeichnung für die Kfz-Industrie und deren Zulieferer, für den Maschinenbau und die Elektroindustrie hergestellt.
Ende der 50er Jahre waren die Räumlichkeiten an der Spörleinstraße zu eng. Deswegen wurde Anfang der 60er Jahre ein neues Werk an der Kastanienallee in Herschfeld gebaut. Es folgte ein stetiges Wachstum. Über 400 Mitarbeiter waren es damals.
Als die Firma Jopp 1991 in wirtschaftliche Turbulenzen geriet, gründeten Hubert Büchs, der bis dahin leitender Mitarbeiter bei FAG war, als Mehrheitsgesellschafter sowie Otto Lotz, Günter Eyring und Rainer Lerchl die Jopp GmbH, die die Geschäfte übernahm.
Ab 1997 wurde das Stammwerk an der Kastanienallee schrittweise um mehrere Neubauten ergänzt, zuletzt 2000 und 2003 um einen neuen Verwaltungstrakt und ein Versandterminal. Anfang 2001 kam das Werksareal der Bayerischen Stahlgeschirrwerke BSW an der Meininger Straße dazu und 2005 das Werksareal der Firma Stiebel Eltron in der Gartenstraße.
Anfang 2001 übernahm Jopp zu 100 Prozent die Firma Himmermann in Mechernich/Nordrhein-Westfalen. 75 Prozent der Geschäftsanteile an Grimm Elektronik, kamen Ende 2002 dazu. 2003 ging Jopp mit der Gründung von Jopp Automotive s.r.o. in die Tschechische Republik. 2008 erfolgte die Gründung der Jopp Technology (Suzhou) Co., Ltd. in China.
Der Umsatz der Firmengruppe lag 2008 bei 97 Millionen Euro und wird 2009 etwa 15 Prozent darunter liegen. Der größte Umsatzanteil entfiel 2008 nach Firmenangaben auf Schaltsysteme. Die machen in der Firmengruppe einen Umsatzanteil von 46 Prozent aus. Drehteile und Baugruppen kommen auf einen Umsatzanteil von 27 Prozent und Kunststoffkomponenten auf 12 Prozent. Elektronikkomponenten haben einen Anteil von 7 Prozent und Sinterteile von 8 Prozent vom Umsatz.
Jopp-Systeme werden in Fahrzeugen von Ferrari, Porsche, BMW, Audi, Volkswagen und Opel eingebaut. Daneben beliefert Jopp Auto-Zulieferer. Etwa 20 Prozent des Umsatzes entfallen auf Nicht-Automobilkunden. Der Exportanteil liegt bei 26 Prozent.
Bei den Einstufungen durch die Kunden der Firma wurden in der Vergangenheit zahlreiche A-Einstufungen erzielt, heißt es aus der Unternehmensführung. Bereits 2001 wurde Jopp außerdem erstmals und danach immer wieder nach dem Umweltschutzstandard ISO 14001 zertifiziert.
Derzeit sind in der Unternehmensgruppe 937 Mitarbeiter beschäftigt – davon 608 in Bad Neustadt. 177 arbeiten bei Himmermann, 50 bei Grimm und 102 im Werk in Tschechien. Der Frauenanteil liegt bei 16 Prozent. Jährlich werden Azubis zu Industriekaufleuten, Industriemechanikern, Zerspanungsmechanikern und Mechatronikern ausgebildet. In den vergangenen Jahren wurden sie in aller Regel nach der Ausbildung übernommen. Aktuell gibt es 41 Auszubildende bei Jopp. Daneben bietet Jopp Studenten die Möglichkeit der dualen Ausbildung.
Jopp als Kunstmäzen
Die Gründervilla im Werk 2 steht seit Jahren mietfrei dem Kunstverein Bad Neustadt zur Verfügung, der dort regelmäßige Kunstausstellungen durchführt.