Seit Anfang September hat der Landkreis Rhön-Grabfeld, der deckungsgleich ist mit dem Dekanat Bad Neustadt, wieder einen katholischen Jugendseelsorger. Johannes Krebs hat die Nachfolge von Thorsten Kapperer und Stephan Tengler angetreten, die ziemlich genau ein Jahr vorher diesen Posten – beide mit einer halben Stelle – aufgegeben haben. Seither war er in der Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit in Bad Neustadt vakant.
Aus dem Nachbardekanat
Krebs stammt aus dem Nachbardekanat Bad Kissingen. „Mein Heimatort Premich liegt von Bad Neustadt aus quasi um die Ecke“, sagt er. Den Landkreis Rhön-Grabfeld kennt der 38-Jährige, wenigstens zum Teil, schon sehr gut. Denn bis zu seiner Beauftragung als Pastoralreferent durch Bischof Franz Jung im Juli in Würzburg und seinem Dienstantritt in Bad Neustadt war er als Pastoralassistent vier Jahre in Bad Königshofen tätig.
Die Jugendarbeit im Landkreis zu unterstützen, das ist ein weites Feld. Darüber ist sich Krebs im Klaren. Darum legt er großen Wert darauf, in der nächsten Zeit erst einmal die Akteure in der kirchlichen Jugendarbeit kennenzulernen, sich mit ihnen auszutauschen und zu vernetzen. Auch um auszuloten, in welchen Pfarreien die Jugendarbeit schon sehr gut läuft und wo es noch Defizite und damit größeren Handlungsbedarf für ihn gibt.
Hilfestellungen
Wie Krebs erklärt, steht er für Hilfestellungen bereit, arbeitet Angebote aus, wird allerdings meist auf Anfragen hin aktiv. Dabei wirkt sich die Umstrukturierung der Seelsorgeräume auch auf die Jugendarbeit aus. Der Jugendseelsorger soll in den großen Einheiten aktiv werden. Davon wird es im Dekanat künftig vier geben. Er kümmert sich künftig in erster Linie um die Großräume Bad Neustadt und Bad Königshofen. Seine Kollegin in der kirchlichen Jugendarbeit, die Sozialpädagogin Daniela Englert, ist hauptsächlich für die Bereiche Mellrichstadt und Bischofsheim/Rhön zuständig. Zuständig ist Krebs allerdings immer, wenn es um theologische Fragen geht oder um liturgische. Er kümmert sich außerdem um die Zusammenarbeit mit den Jugendverbänden.
Gerade den Kontakt mit den Verbänden bewertet Krebs für seine Arbeit als ganz wesentlich. Seien es die Pfadfinder, die Kolpingjugend oder andere Jugendvereinigungen. Mit ihnen zusammen gelte es die Jugendarbeit zu gestalten. Als ganz wichtigen Kooperationspartner sieht Krebs dabei den BDKJ, den Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Dachverband der katholischen Kinder- und Jugendverbänden bzw. -organisationen.
Zusammenarbeit mit Schulen
Ein großes Aufgabengebiet ist für Johannes Krebs die Zusammenarbeit mit den Schulen im Landkreis. Ganz einfach deswegen, weil man dort einen sehr guten Zugang zu den Jugendlichen bekommt, stellt der neuen Jugendseelsorger fest. Der war früher oft durch den Religionsunterricht gegeben, den die Pfarrer abhielten. Die kommen heute angesichts vieler anderer Aufgaben durch immer größer werdende Seelsorgeeinheiten kaum noch dazu. Krebs kann sich zum Beispiel besondere Angebote für die Fastenzeit oder den Advent vorstellen. Bei 30 bis 40 Schulen im Landkreis allerdings eine große Herausforderung, dessen ist er sich bewusst.
Insgesamt sieht der neue Jugendseelsorger die Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit, die im Gebäude neben der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt untergebracht ist, in dem sich auch das Pfarrbüro von Bad Neustadt und das Dekanatsbüro untergebracht sind, als Service-Stelle für die Jugendarbeit – auch wenn es um Material geht, das man sich dort für die Jugendarbeit in den Gemeinden ausleihen kann. „Der Dienstleistungsgedanke wird bei uns ganz groß geschrieben“, sagt er. „Viele wissen aber gar nicht, dass es uns gibt“, vermutet er. Das zu ändern, ist eines seiner Ziele.
Mit Ministranten unterwegs
Ganz unbekannt war Johannes Krebs Anfang September in Bad Neustadt bei der Jugend übrigens nicht. Zumindest viele Ministranten kannten ihn bereits. Denn schon zu Beginn der Sommerferien, als er noch nicht Jugendseelsorger war, war er als Betreuer für die Wallfahrt zum Papst mit ihnen in Rom.