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BRAIDBACH
Johannes Bau stellt Insolvenzantrag
Zukunft Ungewiss: Die Firma Johannes Bau in Braidbach hat in der vergangenen Woche Insolvenz angemeldet. Am Mittwoch wurden die Mitarbeiter bei einer Betriebsversammlung informiert.
Foto: Gerhard Fischer | Zukunft Ungewiss: Die Firma Johannes Bau in Braidbach hat in der vergangenen Woche Insolvenz angemeldet. Am Mittwoch wurden die Mitarbeiter bei einer Betriebsversammlung informiert.
Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 08.02.2013 12:03 Uhr

Das Traditionsunternehmen Johannes Bau GmbH aus Braidbach hat am vergangenen Freitag Insolvenzantrag gestellt. Wie es in einer Pressemitteilung des Insolvenzverwalters heißt, beschäftigt Johannes Bau 95 Mitarbeiter im Erd-,Tief- und Straßenbau sowie im Wasserleitungsbau. Das von Manfred Johannes gegründete Unternehmen gehört zu den größeren Bauunternehmen in der Region.

Die schwierige konjunkturelle Situation im Tief- und Straßenbau habe zum Umsatzeinbruch geführt. Daraus entstanden Liquiditätsprobleme, die während der Winterpause nicht gelöst werden konnten, so Dr. Dean Didovic aus der Kanzlei Schwartz (Würzburg) in einer ersten Einschätzung. Die Firma sei schlicht nicht über den Winter gekommen. Die Geschäftsführung stellte daher Antrag auf Insolvenz. Das Insolvenzgericht in Schweinfurt bestellte Didovic zum vorläufigen Insolvenzverwalter.

Die Geschäftsführung wolle nun alles versuchen, die Fortführung des Betriebes mithilfe eines Investors zu sichern, so Didovic. Ein entsprechender Auftragsbestand sei vorhanden, die Arbeit auf den verbliebenen Baustellen solle weitergehen. Auch die Auftragseingänge bewertete er eher positiv. Auf mögliche Auswirkungen dieser Entwicklung wollte er allerdings nicht weiter eingehen. Das seien Entscheidungen, die ein künftiger Investor treffen müsse.

Die Mitarbeiter wurden am Mittwoch auf einer Betriebsversammlung über die Entwicklungen informiert. Der Betrieb wird zunächst durch den vorläufigen Insolvenzverwalter weitergeführt. „Die Lohnzahlung für die Mitarbeiter ist durch das Insolvenzausfallgeld erst einmal gesichert“, so Didovic. Diese Gelder werden drei Monate lang gezahlt. Da schon im Januar keine Gehälter mehr geflossen sind, laufen die Zahlungen nun also bis Ende März.

Wie sich eine mögliche Fortführungslösung gestalte, könne derzeit noch niemand sagen – Interessenten hätten sich laut Kanzlei Schwartz bereits gemeldet. Geschäftsführung und Insolvenzverwalter würden in den nächsten Tagen und Wochen jedenfalls umfangreiche Gespräche mit möglichen Investoren führen. Die Erfolgsaussichten sah Didovic eher positiv.

Bastheims Bürgermeisterin Anja Seufert zeigte sich in einer ersten Reaktion auf die Nachricht „entsetzt“, dass nach Leicht und Seufert-Niklaus in der Vergangenheit nun ein weiterer großer Betrieb in der Gemeinde Insolvenz anmelden musste. Für sie habe es keinerlei Anzeichen auf diese Entwicklung gegeben, betonte die Gemeindechefin. Die Gemeinde habe mit der Johannes Bau in der Vergangenheit nur gute Erfahrungen gemacht. Seufert hofft, dass sich möglichst bald ein Investor findet, der die Firma weiterführt – vor allem auch im Interesse der Beschäftigten.

Die Firma wurde 1962 von Manfred Johannes gegründet. 1963 wurden die ersten Mitarbeiter eingestellt, drei Jahre später entstand das erste Betriebsgebäude und 1974 hatte der Betrieb bereits 50 Mitarbeiter. Zeitweise waren es später etwa 200.

1996 stieg sein Sohn Matthias als Teilhaber mit in die Firma ein, zuletzt war dessen Frau, Simone Johannes-Radina, Geschäftsführerin.

 
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