
Groß war das Interesse der Bevölkerung am neuen Schönauer Kindergarten. Jetzt konnte das neue Gebäude auch für Besucher geöffnet werden. Die Kinder dürfen ihren Biosphärenkindergarten ja schon seit einigen Monaten nutzen. Mit einem feierlichen Gottesdienst, den Pfarrer Reinhold Kargl kindgerecht und zum Thema passend gestaltete, wurde das große Kindergartenfest eröffnet. Groß und Klein feierten gemeinsam die "Schönauer Wald- und Wiesenkinder", so der Titel der neuen Einrichtung, für die Pfarrer Kargl den göttlichen Segen erbat.
Bürgermeisterin Sonja Rahm freute sich, dass viele Interessierte gekommen waren, auch konnte sie ihre Bürgermeisterkollegen aus der Kreuzberg- und NES-Allianz begrüßen. Der Landkreis wurde durch den stellvertretenden Landrat Bruno Altrichter vertreten. Besonders freute sich Rahm, dass auch die Altbürgermeister Walter Vey und Rudolf Zehe gekommen waren. Doris Pokorny von der Bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates übergab die begehrte Auszeichnung "Biosphärenkindergarten".
Das Kindergartenfest zeigte, wie eng Schönau und Burgwallbach zusammengewachsen sind. Nicht nur die Vereinsvorstände und Vertreter der Kirchengemeinden beider Orte waren anwesend, auch das Fest wurde gemeinschaftlich gestemmt. Die Kolpingkapelle Schönau und Musiker aus Burgwallbach sorgten für Unterhaltung.
Die Küche des alten Kindergartens musste geschlossen werden
"Der Leidensdruck war wirklich groß", blickte die Bürgermeisterin einige Jahre zurück. In der Küche des alten Kindergartens durfte aufgrund verschärfter Vorschriften nicht mehr gekocht werden, es gab Essen auf Rädern. Weil einfach nicht genug Platz für alle Kinder war, mussten Kinder aus Schönau und Burgwallbach in andere Kindergärten gebracht werden.
Der alte Gemeinderat unter Bürgermeister Rudolf Zehe verstand die Not und plante eine Lösung. Nachdem ein Umbau des alten Kindergartens nicht infrage kam, wurde ein Platz für einen Neubau gesucht und mitten im Ort gefunden. Stefanie Becker, die ehemalige Vorsitzende des Johannes-Zweigvereins, machte sich im Gemeinderat für eine Frischeküche stark. Architekt Alexander Albert wurde mit der Planung beauftragt. Gemeinsam sei um die beste Lösung gerungen worden, erinnerte Rahm an ereignisreiche Jahre.
Das Projekt koste die Gemeinde aktuell rund 1,6 Millionen Euro Eigenmittel, geplant waren 2018 1,1 Millionen Euro, dazu kommen 2,4 Millionen Euro Fördergelder, sodass rund 4 Millionen Euro verbaut wurden. Unter schwierigen Bedingungen wie Corona und enormen Preissteigerungen am Markt wurde das Projekt Stück um Stück entwickelt. Der Arbeitskreis des Gemeinderates wählte Materialien, Farben und Ausstattung.
Fenster und Türen geputzt und Möbel ausgewaschen
Nachdem die Gemeinde Schönau Stabilisierungsgemeinde ist und die Teuerung den Gemeinderat zwang, Leistungen zu streichen, kamen die Eltern und das Kindergarten-Team sowie der Verein ins Boot. Die gesamte Gebäudereinigung stemmten die Mütter der Kindergartenkinder. Alle Böden wurden vom Baudreck und Staub befreit, Fenster und Türen geputzt und alle Möbel ausgewaschen. In der Whatsapp-Gruppe "schnelle Reinigungstruppe" wurden die Termine koordiniert. Beim Umzug halfen neben Opa und Oma und den Eltern auch Nachbarn und Freiwillige.
Die Hochbeete wurden ehrenamtlich aufgebaut und Rasen angesät. Über Monate hinweg ein Mammutprojekt für die Eltern und ein Ende sei noch nicht in Sicht. "Ein Engagement, das unglaublich stolz macht", so die Bürgermeisterin. "Mit eurem Zutun, euren tollen Ideen gestalten wir in den nächsten Monaten noch einen Außenbereich, der nach und nach zuwächst, Schatten spendet und die Kinder viele Facetten der Natur, die Pflanzen- und Tierwelt erleben lässt."
Attraktivität als familienfreundliche Gemeinde verbessert
Schönau hat 80 Plätze für Kinder in der Krippe, im Regelbereich und Hort. Alle Schönauer und Burgwallbacher Kinder bekommen einen Platz. "Es ist ein zweites Zuhause für die Kinder der Gemeinde. Der Kindergarten ist daneben jetzt schon ein zentraler Treffpunkt geworden, alle wichtigen Themen werden ausgetauscht, Vereinsarbeit auf kurzem Wege besprochen und das Dorfleben sichtbar", dankte Rahm allen, die das Projekt mit realisiert haben und Schönaus Attraktivität als familienfreundliche Gemeinde weiter verbessert haben.
