Kreuzwege, die die Leidensgeschichte Jesu auf großen Schautafeln bildlich darstellen, gibt es in vielen bayerischen Kirchengemeinden. Dagegen sind so genannte Auferstehungswege im Freistaat noch relativ selten anzutreffen.
Deshalb ist die Freude groß bei der Irmelshäuser Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf, dass es ab Ostern diesen Jahres auch einen Auferstehungsweg in ihrer Kirchengemeinde geben wird, zu der neben Irmelshausen auch die Ortschaften Höchheim und Rothausen gehören. „Es war schon lange mein Wunsch, diese Idee hier im Milzgrund zu verwirklichen“ erzählt die Seelsorgerin. „Und als dann Oberkirchenrat Schmidt die erforderlichen Mittel zugesagt hatte, konnten wir uns endlich an die Arbeit machen.“
Mit dem Bau der insgesamt 13 großformatigen Tafeln mit farbigen Motiven des Künstlers Werner Steinbrecher, die die Auferstehungsgeschichte erzählen, wurde eine Metallbaufirma aus dem Bad Neustädter Raum beauftragt. Vor wenigen Tagen begannen Bauhofleiter Fredi Floßmann und sein Mitarbeiter Thilo Miesner mit dem Aufstellen, wobei praktisch an einigen Stationen direkt Bezug auf die jeweilige Darstellung genommen wird. „Die Offenbarung von Jesus am See Genezareth zum Beispiel wird am Irmelshäuser Badesee erzählt“, erklärt Beate Hofmann-Landgraf. „Und das Motiv mit den elf Jünger auf dem Berg haben wir zwischen Höchheim und Rothausen mit Blick auf die Gleichberge aufgestellt.“ Ihr und dem Kirchenvorstand sei es wichtig gewesen, dass die Orte der einzelnen Stationen möglichst gut zur Auferstehungsgeschichte passen.
Ausgangspunkt des Wegs ist die Kirche in Irmelshausen, wo sich die erste Station befindet. Sie nimmt direkt Bezug zum Tod Jesu am Kreuz. Von dort geht es über den Schleifweg, wo sich die zweite und zentrale Station befindet, über den Barfußweg und den Lindenbaum in Höchheim zur Kirche nach Rothausen und von dort in Richtung des Mendhausen über dass Badeseegelände wieder zurück nach Irmelshausen.
Beate Hofmann-Landgraf hofft, mit dem Auferstehungsweg, der am Ostermontag eingeweiht werden soll, auch Menschen zu erreichen, die mit dem Christentum ansonsten nur wenig am -Hut haben. „Vielleicht gelingt es uns ja mit den Bildern, wieder Interesse für die Kirche und und den Glauben zu wecken“, so die Irmelshäuser Pfarrerin.
Der Auferstehungsweg
An 13 Stationen setzt ein Auferstehungsweg das fort, was man unter einem Kreuzweg versteht: Erzählungen vom auferstandenen Jesus. In Bildern greift er die zentralen Begebenheiten der Osterbotschaft auf. Der Auferstehungsweg im Milzgrund wird etwa acht Kilometer lang sein. Die 13 Tafeln sind mit passenden Bibeltexten versehen und haben aufgrund ihrer Konstruktion und ihres Materials eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten. Geplant ist ein Flyer, der an vielen Orten ausgelegt werden soll, um auf den Auferstehungsweg aufmerksam zu machen.