Einem herrlichen Frühlingstag wie aus dem Bilderbuch setzte am Sonntagabend der Musikverein Heufurt mit seinem Jahreskonzert noch die Krone auf. Die große Kapelle, der gemischte Chor und der Kinderchor „Kunterbunt“ – das kam gleich dreimal gut. Sie ließen in der Fladunger Grenzlandhalle die Sonne weiter scheinen und taten es der Natur gleich, indem sie ihr Publikum mit einem Repertoire, so bunt und blühend wie die Jahreszeit, zu erfreuen wussten.
Mit einem strahlenden Lächeln begrüßte Isabella Mann-Müller die vielen Besucher. Sie hatte allen Grund fröhlich zu sein, denn der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt, es mussten sogar noch Stühle herbeigeschafft werden.
Proben haben sich ausgezahlt
Unter dem Motto „Musik ist alles und alles ist Musik“ stand der Abend, bei dem die große Musikerfamilie mit ihren vielen Akteuren alle Facetten darbot. Die wochenlange Probenarbeit sollte sich auszahlen, das Programm kam beim Publikum bestens an.
Ganz traditionell, mit einem klassischen Militärmarsch, dem „Schönfeld-Marsch“, einem Werk von Carl Michael Ziehrer, hatte das Orchester unter Leitung von Nicole König den Abend eröffnet. Heiter weitergehen sollte es mit dem Walzer „Vom Donauufer“. Wie viele seiner Werke, hauptsächlich für Blas- und Sinfonieorchester geschrieben, muss dieses Stück von Julius Fucik nicht den Vergleich mit den großen Meistern scheuen, da konnten die Zuhörer Ivonne Mehler, die wie gewohnt souverän und charmant den Spielplan der Kapelle moderierte, nur beipflichten.
Im Stil von Wagners Opern
Im ersten Programmteil boten die Musiker mit „Valhalla“ von James Hosay noch eine klangvolle Ouvertüre im Stile von Wagners Opern-Ouvertüren als Schmankerl auf.
Dann kamen die Jüngsten des Musikvereins zum Einsatz. 34 Kinder zählt der Nachwuchschor „Kunterbunt“ und 21 davon sind im Alter von vier bis sechs Jahren. Heike Dankert hat die quirlige Schar trotz der beachtlichen Zahl voll im Griff und die 31 Mädchen und drei Jungen sind mit Begeisterung beim Singen dabei. Mit ihrem fröhlichen Gesang zu Liedern wie „Alles Banane“, „Wie gut, dass es die Sonne gibt“ oder „Hand in Hand“ bescherten sie den Besuchern große Freude.
Sichtlich stolz nahmen die Kinder die Zugaberufe entgegen, und so gab es noch einige Strophen ihres Einsingliedes, mit dem sie sich bei ihren Proben einstimmen, zum Abschluss.
Heitere Ohrwürmer
Nach der Pause betrat der von Susanne Bambach geleitete gemischte Chor die hübsch österlich dekorierte Bühne. Die Sängerinnen und Sänger präsentierten heitere Ohrwürmer, wie „Diese flotte Melodie“. Angesagt wurden die Stücke von Angelika Schmitt, die kleine amüsante Geschichten dazu parat hatte. „Das Publikum war heute wieder wundervoll“, befanden die Chorleute abschließend mit dem bekannten Bugs-Bunny-Song.
Zu guter Letzt kam noch einmal die Kapelle zum Zug. Die Musiker blühten unter ihrer Dirigentin Nicole König noch einmal voll auf und versetzten die Konzertbesucher mit einem bunten Melodienreigen in Begeisterung.
Klanggewaltig leiteten sie den letzten Programmteil mit der Filmmusik zu „Superman” ein. Zu „La Storia”, das Jacob de Haan dem bekannten italienischen Filmkomponisten Ennio Morricone gewidmet hat, konnten die Zuhörer in Gedanken ihren eigenen Film drehen.
Bei Billy Joels „Root Beer Rag” sorgten die Musiker mit dem flotten Sound der Saxofone für Stimmung und ließen zu den „Muppets” die Puppen tanzen.
Musik mit Schleifpapier
Der Clou zum Abschluss war die Interpretation des „Sandpaper Ballet”, die Schlagzeuger entlockten dabei gewöhnlichem Schleifpapier ungewohnt musikalische Klänge.
Die Zuhörerschaft war hingerissen und ließ die Musiker nicht ohne zwei Zugaben von der Bühne. Der Musikverein hat nach bester Manier unterhalten und mit seinem Jahreskonzert vorzüglich auf seine Veranstaltungen der kommenden Monate eingestimmt. Dabei folgte schon einmal die Einladung für den nächsten Termin, den Liedernachmittag des gemischten Chores am 21. Mai in der Grenzlandhalle.
