Die Jagdgenossenschaft Kleinbardorf hielt Rückschau im Pfarrgemeindehaus und dankte Vorstandsmitgliedern, die jahrzehntelang im Ehrenamt treuen Dienst verrichteten. Siegfried Markert, der 15 Jahre an der Spitze stand, kandidierte nicht mehr für den Vorsitzenden und machte den Weg frei für Wahlen. Sein Amtsnachfolger heißt Xaver Bauer, der für fünf Jahre gewählt wurde.
Siegfried Markert ist nun Kassier für Wilhelm Kleinhenz, der zuvor Bericht über die finanziellen Verhältnisse erstattete und seit 29 Jahren dieses Amt ausführte. Nicht mehr im Führungsgremium ist auch Leo Bauer, der 15 Jahre stellvertretender Vorsitzender war. Sein Nachfolger wurde Markus Schüller. Weiter als Schriftführer im Amt bleibt Andreas Palau. Er führt diese Tätigkeit seit 30 Jahren aus. Kassenprüfer sind wieder Fabian Gessner und Winfried Bauer. Erhalten bleibt der Jagdgenossenschaft Kleinbardorf Gebhard Reß aus Großeibstadt als ehrenamtlicher Jagdaufseher.
Eröffnet wurde die Jahresversammlung vom bisherigen Vorstand Siegfried Markert, der darüber abstimmen ließ, dass der Jagdpachtschilling heuer der Rücklage zugeführt wird. Dagegen gab es keine Einwendungen. Zweiter Bürgermeister Gerhard Eckert überbrachte Grußworte der Gemeinde. Es sei gar nicht so wenig, was da in einer Jagdgenossenschaft zu bewerkstelligen ist, betonte er und dankte allen, die sich in den Dienst des Gemeinwohls stellten oder neue Aufgaben übernehmen.
In einem Gespräch mit dieser Redaktion erklärte Siegfried Markert, dass das 430 Hektar große Jagdgebiet, darunter 40 Hektar Wald, 27 Jahre von dem Berliner Reinhard Gräwe bejagt worden sei und offiziell seit 1. April 2013 an Christian Schmitt aus Großbardorf verpachtet wurde.
Mit dem Jagderlös würden genossenschaftliche Geräte unterhalten wie Walze, Drainagepflug, Holzspalt, Mulchgerät oder Erdschild, die für landwirtschaftliche Zwecke eingesetzt und in einer angemieteten Maschinenhalle aufbewahrt werden. Außerdem sei die Gemeinde mit Gerätschaften im Einsatz beim Reinigen von Gräben.
Der frühere Jagdpächter, Reinhard Gräwe, vertrat seinen entschuldigten Kollegen Christian Schmitt und vermittelte die Abschussstrecke vom vergangenen Jahr. So wurden nach seinen Angaben 15 Rehe geschossen, ein Wildschwein, vier Hasen, acht Füchse, drei Waschbären und ein Bieber - letzteren in einer befristeten Genehmigung. Der Abschussplan für die kommenden drei Jahre, so Gräwe, sieht 52 Rehe vor.
Der erfahrene Weidmann wies darauf hin, dass man viel zu lange gewartet habe, an den Bieber „heranzukommen“. Er werde wohl weiterhin ein größeres Problem bleiben. Das zweite seien die durch die Wälder ziehenden Wölfe. Erwähnt hat Gräwe noch die Afrikanische Schweinepest, die in Deutschland im Rheinland aufgetreten sei. „Es ist eine Frage der Zeit, wann sie bei uns vermehrt auftritt“, so der Weidmann. Damit habe sich auch die Jägerschaft auseinanderzusetzen.