Am Sonntag hatte der Strauß überhaupt keine Ruhe. Sollte er die herrliche Winter-Sonne über dem Grabfeld genießen oder seinen Kopf doch lieber in den Sand stecken. Der Grund war Grunt, genauer gesagt die russische Marssonde Phobos Grunt. Nach Berechnungen der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos sollte die Sonde am Sonntag unkontrolliert abstürzen, und zwar irgendwo zwischen dem 51. Grad nördlicher und südlicher Breite.
Nach kurzem googeln war dem Strauß klar, dass er sich in höchster Gefahr befindet. Denn nördlich der Linie Kassel-Leipzig konnte Entwarnung gegeben werden, doch was ist mit dem Gebiet südlich davon? Breitensee, Alsleben, Sternberg? Alles mögliche Absturz-Orte!
Wie? Keine Panik, Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts beobachten den bevorstehenden Absturz, der 120 Millionen Euro teuere Flugkörper soll irgendwo im Indischen Ozean abstürzen! Das haben Physiker berechnet.
Das sorgte nicht gerade für Entspannung beim Strauß. Denn dieser Schlag ins Wasser wurde auch wieder von den russischen Wissenschaftlern von Roskosmos prognostiziert. Und die gaben ihm allen Grund für Zweifel. Denn am Mittag hieß es, der Weltraumschrott stürzt kurz vor der Tagesschau bei Chile in den Pazifik. Kurze Zeit später wurde dieses genau errechnete Datum zurückgenommen. Neue Berechnung: zwischen 15.36 und 23.24 Uhr MEZ werde die defekte Sonde auf die Erde aufschlagen. Nicht im Indischen Ozean und nicht im Pazifik?
Der Strauß fragte sich natürlich gleich: Wo denn nun?
Er hält Augen und Ohren offen. Sollte es in Breitensee laut krachen, steckt er seinen Kopf sofort in den Sand.