
Seit vergangenem Wochenende ist die Ortsdurchfahrt durch Ipthausen wieder frei, für alle, die aus Richtung Trappstadt kommen und auf die B 279 wollen, ist das eine willkommene Abkürzung. Froh sind die Anwohner, dass Schmutz und Staub endlich Vergangenheit sind, obwohl die Zeit mit weniger Verkehrslärm auch angenehm gewsen sei.
"Stadt und ALE (Amt für Ländliche Entwicklung) haben richtig tief in die Tasche gegriffen", lobt Armin Grell, der als Anwohner und Mitglied der Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerungsmaßnahme die Bauarbeiten ständig verfolgt hat. "Tolle Arbeit wurde hier geleistet", sagt er bei einem Rundgang.
Bäume werden das Ortsbild entscheidend mitbestimmen
Seit August 2020 laufen im Altortbereich die oberirdischen Bauarbeiten, nachdem unterirdisch (Kanal, Wasserleitungen, Versorgungsleitungen für Strom, Telekommunikation und Internet) alles abgeschlossen war. Mit dem Ende der Asphaltierung sind die Arbeiten im Dorf weitgehend abgeschlossen, Restarbeiten stehen noch an. Die bereits gepflanzten kleinkronigen Bäume werden das Ortsbild entscheidend mitbestimmen. Es wurden unterschiedliche Sorten gewählt, darunter Ulme, Buche, Felsenbirne und Spitzahorn, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen und im Herbst ihr Laub färben. Die gestalterischen Leuchten runden das neue Ortsbild ab.
Vom ALE wurden im Rahmen der Dorferneuerung die Randbereiche neu gestaltet, Parkplätze geschaffen und Pflanzflächen für mehr Grün im Ort eingebaut. An den Häusern grenzen Natursteine die Vorgärten ab. "Die Leute haben mitgemacht und pflanzen nach", berichtet Grell. Zwei Brunnen bleiben bestehen, hier kann man auf Knopfdruck im Sommer seine Gießkanne füllen.

Für die Straßenbauarbeiten ist die Stadt zuständig. "Wo früher eine Asphaltwüste war, ist ein schöner Innenbereich entstanden", findet Grell. Optisch gut erkennbar, weil durch Pflasterung abgegrenzt, ist jetzt die Straße zur B 279. An einer Engstelle wird Begegnungsverkehr etwas schwierig, trotzdem wurde ein Gehsteig gebaut, damit sich Fußgänger sicherer fühlen können.
Ein Verkehrsschild wird noch die Vorfahrt regeln
Ein Verkehrsschild wird noch die Vorfahrt regeln. Damit will man auch der Sorge begegnen, dass der Durchgangsverkehr zu schnell wird. Eine Verbreiterung hat die Kreuzung am ehemaligen Landgasthof erfahren, damit Schlepper und Landmaschinen besser abbiegen können. Zwei Trafohäuschen versorgen den Ort mit Strom, demnächst werden dann die Dachständer abgebaut. "Das geschieht erst, wenn auch das letzte Anwesen mit der Umlegung seines Strombezugs fertig ist", versichert Rainer Jäger von Bauamt Bad Königshofen.
Jäger ist mit der Baumaßnahme sehr zufrieden. "Wir haben unser Ziel sehr gut erreicht, alles ist sauber abgelaufen, auch finanziell." Es gab keine unvorhergesehenen Preissteigerungen und soweit er es beurteilen könne, weil ja noch keine Endabrechnungen vorliegen, sei man im Kostenrahmen geblieben. Das gesamte Projekt wird auf 1,7 Millionen Euro geschätzt, davon trägt das ALE rund eine Million, wobei die Stadt wiederum mit einer Eigenbeteiligung von 40 Prozent dabei ist. Jäger macht darauf aufmerksam, dass Privatleute, die an ihrem Haus etwas renovieren wollen, noch mehrere Jahre eine Förderung vom ALE erhalten können. Eine Beratung gibt es dazu.
Gefeiert wird wahrscheinlich erst im Sommer
Damit ist der zweite Teil der Dorferneuerung in Ipthausen fast abgeschlossen, der erste bezog sich auf das Umfeld der Wallfahrtskirche, den Kirchenpark und den Weisbach. Besonders gut finden es die Leute, dass keine Kosten auf die Anlieger umgelegt werden, dank der Abschaffung der Straßenausbaubeiträge in Bayern. Man hätte niemals so hochwertig bauen können, besonders die Senioren in der Gemeinde hätten das niemals bezahlen können und wären in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sagt Grell beim Rundgang.
Gefeiert wird wahrscheinlich erst im Sommer, wenn unter Teilnahme der Öffentlichkeit die offizielle Freigabe erfolgen kann, erklärt Bürgermeister Thomas Helbling. Einig sind sich alle Beteiligten und stimmen sicher dem Ausspruch von Armin Grell zu: "Das wird ein richtig schönes Dorf."