(ir) Das Unternehmen Mega Access, das ursprünglich auch den Landkreis Rhön-Grabfeld mit schnellem Internet versorgen sollte, hat Insolvenz angemeldet. Vor dem Amtsgericht Bad Homburg hat Geschäftsführer Klaus Landefeld die Zahlungsunfähigkeit seines Unternehmens erklärt.
Laut einem Bericht in der Fuldaer Zeitung sollte Mega Access 28 unterversorgten Orten im Landkreis Fulda schnelles Internet bringen. Im Vertrag war Ende Juli 2010 als Zeitpunkt genannt, doch letztlich hatte Mega Access auch die Nachfrist Jahresende verstreichen lassen, ohne die versprochenen Anschlüsse fertig zu stellen. Wie es nun nach dem Insolvenzantrag in Hessen weitergeht, ist unklar: Rathauschefs und vorläufiger Insolvenzverwalter seien dabei, nach einer Lösung zu suchen.
Auch Rhön-Grabfeld hätte betroffen sein können: Bei einer ersten Ausschreibung zur Breitbandversorgung des Landkreises war die Firma Mega Access im Dezember letzten Jahres zum Zug gekommen. Weil aber, abgesehen von einem symbolischen Spatenstich, nichts voran gegangen war, hatten Firma und Landkreis den Vertrag Ende September – wie betont wurde „im gegenseitigen Einvernehmen“ – aufgelöst. Für Rhön-Grabfeld soll nun die Telekom das schnelle Internet bringen. Noch ist der Vertrag nicht unterzeichnet, aber man sei auf dem Wege dahin, so Jürgen Wangorsch von der Stabsstelle Kreisentwicklung am Landratsamt. Die Insolvenz habe man so nicht erwartet, erklärt Wangorsch auf Nachfrage. Aufgelöst wurde der Vertrag, weil man den Eindruck gehabt hatte, dass sich die Firma mit ihren Aufträgen übernommen hat. Mega Access sollte seine anderen Baustellen – wie im Nachbarlandkreis Fulda – in Ruhe abarbeiten können. Für die Firma bedauere er die Entwicklung: „Die haben sich wirklich reingekniet.“
„Wir wussten nicht, ob wir triumphieren oder traurig sein sollen“, sagt Karl-Heinz Claaßen von der Bürgerinitiative Breitbandversorgung zur Insolvenzanmeldung. Überraschend sei das für sie nicht gekommen. Immer wieder hätten sie vor einer Zusammenarbeit mit Mega Access gewarnt. In Rhön-Grabfeld habe man ein Jahr verloren. „Es ist traurig, dass sich Bürger, die sich engagieren und einbringen, nicht gehört werden.“