Ein gemütliches Beisammensein in harmonischer Runde, so gestaltete sich die Übergabe des "Lebenshilfe-Awards 2021" in Unterweißenbrunn. Preisträgerin ist die Kreuzbergschule Bischofsheim, genauer gesagt, sind es die Schüler der Kreuzbergschule, die sich mit ihrem Engagement um Menschen mit Behinderung in besonderer Weise verdient machen, wie es in der Erklärung der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld heißt. Seit 25 Jahren besuchen die Schülerinnen und Schüler der Kreuzbergschule die Wohnstätte in Unterweißenbrunn, berichtete Brunhilde Hergenhan, Vorsitzende der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld. Diese Initiative riefen die einstigen Lehrer Edeltraud Koch und Martin Schiermeyer ins Leben, Leiterin der Einrichtung war Anette Scheuring.
Der erste Kontakt beginnt immer mit einem gemeinsamen Frühstück. Mit dem damaligen Schulleiter Rüdiger Bader musizierten die Schüler mit den Bewohnern der Wohnstätte. Es folgten gemeinsames Basteln und Wanderungen. Jens Fuhl, Geschäftsführer der Lebenshilfe, erinnert sich gerne an die Bastelaktion für den Weihnachtsbaum im Deutschen Bundestag. Schüler und Bewohner stellten kleine Rhönschafe her, die den Baum zierten und nach und nach alle gestohlen wurden, wie Fuhl schmunzelnd erzählte.
Der Preis wird jährlich vergeben
Jährlich verleiht die Lebenshilfe Rhön-Grabfeld diesen Award an Personen, Gruppen, Vereinigungen, Organisationen etc., die sich in besonderer Weise um Menschen mit Behinderung verdient machen. Mit dieser Ehrung möchte sich die Lebenshilfe nachdrücklich für das Engagement bedanken und Beispiele für gelebte Inklusion bekannt machen. Man möchte damit diese wichtige gesellschaftliche Haltung in die Öffentlichkeit tragen und mobil machen für soziales Engagement, das hier in Unterweißenbrunn bereits seit langem schon gelebt wird. Im Gegenteil, aus Sicht der Lebenshilfe ist diese Initiative mit den Schülern der Kreuzbergschule ein Selbstläufer. Und viele Schüler, die Inklusion erlebt haben, kämen später auch wieder zum Arbeiten hierher, berichtete Jens Fuhl.
Für die Rektorin Stefanie Mott sind diese Erfahrungen der Schüler mindestens genauso wichtig, wie Mathe- oder Deutschunterricht zu haben, denn das Soziale kommt aus ihrer Sicht oft zu kurz. Normalerweise sind die fünften und sechsten Klassen in das Projekt eingebunden, durch die Corona-Zwangspause ist es derzeit die Klasse 8 b, die unter Leitung von Lehrerin Viktoria Zirkelbach die Wohnstätte Unterweißenbrunn regelmäßig besucht. Den Schülern wird die Möglichkeit geboten, in Kontakt mit Menschen mit Behinderung zu treten. Sie erfahren Inklusion und leben es selbst. Diese Erfahrung ist für viele prägend für das ganze Leben.
Dass die Schule die Möglichkeit dazu bietet, möchte die Lebenshilfe mit dem Award, der nun coronabedingt mit einem Jahr Verspätung übergeben wurde, entsprechend würdigen.
Ausdrücklich verdient hat den Award die Kreuzbergschule Bischofsheim, sind sich die Verantwortlichen der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld einig. Die Übergabe der Auszeichnung ist mit der Hoffnung verbunden, dass diese Kooperation noch sehr lange bestehen möge.
