
„Es ist schon eine herausgehobene Stellung, wenn man an der Organisation eines solch bedeutenden Treffens mitarbeiten darf und wenn die Rhön darüber hinaus noch mit zwei Vorträgen im Tagungsprogramm vertreten ist“, sagt Dr. Doris Pokorny rückblickend.
Auf ihre Initiative hin beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe speziell mit dem Klimawandel und der damit verbundenen Rolle der Biosphärenreservate. Dr. Doris Pokorny selbst leitete die Arbeitsgruppe, die sich damit beschäftigte, wie man einen sozioökonomischen Nutzen im Biosphärenreservat erreichen und messen kann.
In ihrem Vortrag stützte sich Dr. Doris Pokorny auf die Diplomarbeit von Sabine Nattermann vom Lehrstuhl für Umweltmanagement der Uni Hohenheim. Die Studentin hatte 71 sogenannte regionale Akteure nach dem nachhaltigen Wirtschaften im Biosphärenreservat Rhön befragt. Auf regionaler Ebene sei es gelungen, verschiedene Akteure miteinander zu vernetzen, insbesondere bei der Rhöner Apfelinitiative oder der Vermarktung des Rhönschafs.
Von 1991 bis 2006 wurden demnach in den Betrieben der Rhön 194 Arbeitsplätze geschaffen. Das entspricht einer Steigerung des Arbeitsplatzbestandes der betreffenden Betriebe von 35,5 Prozent. Während der Einfluss des Biosphärenreservats im Bereich der Landwirtschaft und der Gastronomie recht stark war, fällt er im Bereich Handwerk und Industrie eher gering aus. Das Biosphärenreservat Rhön werde da eher als Informationsträger, Unterstützer und Lieferant von Impulsen wahrgenommen.
Karl-Friedrich Abe beschäftigte sich in Antalya mit der Aufteilung des Biosphärenreservats in Zonen. Die Kernzone, der kleinste Flächenanteil, soll sich dabei ohne menschliche Nutzung und Eingriffe entwickeln. Die Pflegezone puffert die Einflüsse der menschlichen Nutzung zur Kernzone ab. Die Entwicklungszone, die größte Fläche, ist der Bereich, wo die wirtschaftliche Entwicklung stattfindet, wo die Menschen wohnen und arbeiten. Dieser Zone komme hinsichtlich des schonenden Umgangs, der nachhaltigen Nutzung der Ressourcen, die größte Bedeutung zu.