Das war wieder einmal eine imposante, gelungene Premiere im Kloster Wechterswinkel. Wo sonst regelmäßig die Schülerinnen und Schüler der Kreismusikschule in Bad Königshofen ihr Talent der Öffentlichkeit präsentieren, zeigten diesmal die Lehrkräfte vor einem begeisterten Publikum ihr Können. Die Besucher wurden bei diesem ersten Lehrerkonzert im hiesigen Kreiskulturzentrum mitgenommen auf eine musikalische Reise durch fünf Jahrhunderte. Vom Barock bis zur Moderne reichte die breite Palette, wobei die Musikpädagogen wechselweise als Solisten beziehungsweise in kleiner Gruppierung auftraten.
Frank Stäblein, der neue Musikschulleiter führte mit launigen Worten durch das Programm
Nicht zuviel versprach Frank Stäblein, der neue Schulleiter an der Kreismusikschule, eingangs bei der Begrüßung, als er ein „hochinteressantes Konzert…… mit Musik aus verschiedenen Kulturen und Musik mit ganz unterschiedlichem Instrumentarium und in ganz vielfältigen Klangfarben“ ankündigte. Mit launigen Worten führte er an diesem Abend auch durchs Programm und stellte dabei auch die einzelnen Akteure vor.
Das „Concert de Trompettes“ von Michel Richard Delalande (1657-1726), gekonnt vorgetragen von Solist Rüdiger Schemm-Renaud (Trompete) und begleitet von Antje Albu (Klavier) und Stefan Klein (Pauken), bildete den passenden Einstieg in den Konzertabend, den eines der „Urgesteine an der Kreismusikschule“ (er unterrichtet dort schon seit 25 Jahren) ,Ludger Unland, mit seinem virtuosen Gitarrenspiel und der „Sonata Opus 77“ (Mario Castelnuovo-Tedesco – 1895-1968) brillant fortsetzte.
Wolfgang Klösel, das Multitalent mit eigenen Kompositionen
Auch Wolfgang Klösel gehört zum Urbestand der Schule. Das Multitalent wusste auf dem „Steinway-Flügel“ nicht nur als Solist, sondern auch als Komponist mit seinen beiden Eigenkompositionen „Light as a feather“ und „Only time“ zu überzeugen. Abwechslungsreich ging es mit drei Klarinettenduetten und dem mitreißenden Zusammenspiel von Elfie Arbinger und Birgit Bohnert - „Allegro Moderato“ sowie „Poco Andante“ und “Rondo Grazioso“ von Bernhard Henrik Crusell (1775-1838) - weiter. Vor der Pause sorgte das Percussion-Trio mit Schulleiter Frank Stäblein, Adrian Blümm und Stefan Klein und dem modernen, außergewöhnlichen „Pling“ von Axel Fries (1954) für gelöste, heitere Stimmung, als sie – ausgerüstet mit je einer Triangel unterschiedlicher Größe - durch Schlagen, Reiben, Bewegen und Berühren des Instrumentes ganz unterschiedliche Töne erzeugten.
Ganz klassisch dann die „Meditation“ aus der Oper von Jules Massenet (1842-1912) mit Susanne Aengeneyndt auf ihrer Violine und Antja Albu am Klavier. Vom Holz- zum Blechblasinstrument – kombiniert mit dem Klavierspiel von Michael Lörcher, der als Lehrer an der Berufsfachschule für Musik kurzfristig einsprang – René Beutel präsentierte ebenfalls meisterlich sein Können an der Posaune und „Sang till Lotta“ von Jan Sandström (1991).
Spanisch beeinflusste Musik
Mit drei unterschiedlichen Werken warteten Gunda Schwen (Querflöte) und Jaroslaw Kantorski (Gitarre) auf, die mit „Entr`Acte“ von Jacques Ibert, „Palermo“ (Maximo Diego Pujol) und dem Traditionell „Yiddish Charlston“ eine große Bandbreite abdeckten. Mit dem von der spanischen Musik beeinflussten „Gitano“ von Alice Gomez schloss Stefan Klein an der Marimba schließlich ein Konzert ab, das vom Publikum begeistert applaudiert wurde und das dank seiner Vielfalt, seiner vielen Variationen und Stilrichtungen, dem breiten instrumentalen Spektrum sowie den gekonnten Darbietungen lange in bester Erinnerung bleiben wird.