Wasserrohrbrüche sind für die Gemeinden eine unangenehme Angelegenheit. Oft genug lässt sich das Leck in den Leitungen nicht schnell lokalisieren. Stattdessen suchen Mitarbeiter des Bauhofs nicht selten erfolglos stundenlang nach der richtigen Stelle, bis sie endlich fündig werden. Das kostet viel Zeit und Geld, weil andere Arbeit deswegen liegen bleiben muss.
Mit dem Geräuschlogger, den Eberhard Schönhöfer von der Firma Sebakmt den Gemeinderäten von Wülfershausen und Saal bei einer gemeinsamen Sitzung im Feuerwehrhaus in Eichenhausen vorstellte, soll die Eingrenzung der Schadstelle wesentlich schneller gelingen.
Die unter anderem mit einem Magneten, einer langlebigen Batterie und einer Smartphone-App ausgerüsteten Geräte nutzen laut Werbeprospekt intelligente Algorithmen, um Leckstellen des Trinkwassernetzes in der Poseyedon genannten Cloud festzustellen und zu lokalisieren. Oder anders ausgedrückt, lauschen die Smartear-Logger nach der Programmierung in der Nacht, wenn alles ruhig ist, nach dem verräterischem Rauschen eines Lecks.
20 Logger auf Probe im Einsatz
Auf dem Smartphone des Bauhofmitarbeiters wird die entsprechende Stelle angezeigt, die dann durch die kurzzeitige Installation weiterer Logger und mit einem Boden-Mikrofon relativ schnell gefunden werden kann.
Natürlich sind die smarten Teile nicht billig. Ein Logger kostet 600 Euro, dazu kommen pro Jahr 300 Euro für die Software, die nach dem fünften Jahr 35 Euro kostet. In Saal und Wülfershausen waren kürzlich zur Probe insgesamt 20 dieser Logger im Einsatz. Um das gesamte Wassernetz permanent abzudecken, müssten allein in Saal rund 70 Logger angeschafft werden, erklärte Saals Bürgermeisterin Cornelia Dahinten.
Nach Einschätzung des Wülfershäuser Bauhofleiters Andreas Blumenröder reichen 20 Geräte in der Gemeinde aus, um verlässliche Ergebnisse zu erzielen. Vor allem wenn man bei der Nachbargemeinde bei Bedarf weitere Logger leihen könnte. Blumenröder unterstützt zusammen mit dem Saaler Wasserwart Holger Pecat den in Wülfershausen angestellten Dominik Nöthling, der gerade eine Ausbildung zur Fachkraft Wassertechnik absolviert und zur Hälfte in Saal arbeitet.
Entscheidung in der nächsten Sitzung
Nachdem die Saaler Gemeinderäte zur Fortsetzung der Sitzung ins Saaler Rathaus aufgebrochen waren, machte auch das Wülfershäuser Gremium weiter. Der Gemeinderat äußerte sich positiv zur Anschaffung der Datenlogger und beauftragte Bürgermeister Wolfgang Seifert, einen Kostenvoranschlag zur Beschaffung von 20 beziehungsweise zehn Datenloggern einzuholen. Der Saaler Gemeinderat hatte sich in der Vergangenheit bereits mit dem Thema auseinandergesetzt und wird wohl in der nächsten Sitzung am 17. Oktober eine Entscheidung treffen.
In Wülfershausen beschloss der Gemeinderat noch den Kauf der in der Juli-Sitzung ausführlich vorgestellten Heimat-Info-App der Firma Cosema samt Servicevertrag. Zudem wurden noch Auftragsvergaben zum Kinderhort veröffentlicht. Innenputz- und Trockenbauarbeiten für 89.300,99 Euro erledigt die Firma Hochbrückner aus Bad Königshofen, den Zuschlag für die Natursteinarbeiten – Außenfensterbänke und Bodenbelag erhielt die Firma Marmor Weigand aus Oberelsbach für 15.692,66 Euro und die Estricharbeiten werden von der Firma Ortloff aus Hohenroth für 14.250,85 ausgeführt.
So ging die Sitzung in Saal weiter
In Saal ging es in der Sitzung noch um die Anschaffung von Brunnenpumpen mit Frequenzumformern. Die empfiehlt Peter Ruck, Inhaber des Technischen Büros Werner, beim Austausch der beiden Pumpen für die zwei Saaler Trinkwasserbrunnen aus dem Jahr 1999, obwohl die preislich etwas höher liegen.
Die Pumpen würden eine niedrigere Entnahmemenge über eine längere Betriebsdauer ermöglichen, was der Bildung von schädlichen Absetztrichtern an den Brunnen entgegenwirke. Eine Entscheidung wurde nicht getroffen.
