Den "Dart-Club Hau Wech… Hendungen" gibt es zwar schon seit 2013 als eingetragenen Verein und sogar schon seit 1991 als Interessengemeinschaft, Mitglied des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) ist der Sportverein seit 2020. Dass die BLSV-Mitgliedsurkunde erst jetzt offiziell vom Kreisvorsitzenden Klaus Greier an den Vereinsvorsitzenden Georg Geuppert übergeben wurde, lag an den staatlich verordneten Sportausübungs- und Begegnungsbeschränkungen durch die Corona-Pandemie.
Der Hendunger Verein ist der einzige eigenständige Dart-Sportclub im ganzen Landkreis. Die in sportlichen Wettkämpfen auftretenden Gegenspieler gehören zu Unterabteilungen von Sportvereinen, in denen andere Sportarten dominieren, wie zum Beispiel beim TSV Heufurt, TSV Höchheim, der DJK Kleineibstadt, DJK Leutershausen und DJK Schönau. Die übrigen Wettspielgegner kommen nicht nur aus anderen Nachbarlandkreisen, zu weiteren Wettkämpfen müssen die Dart-Spieler sogar bis in den Raum Würzburg fahren, weil "E-Dart" und "Steel-Dart" nicht weit verbreitet sind. Der Einzugsbereich der aktiven Vereinsmitglieder erstreckt sich über das ganze Grabfeld (bis Thundorf) und bis nach Bad Neustadt.
Konzentration und gutes Auge gefragt
Der "Dart-Club Hau wech…" hat derzeit 34 Mitglieder im Alter von 12 bis 66 Jahren, wovon 20 aktiv sind. Darunter sind vier Jugendliche und acht Frauen. In dieser Sportart gibt es keine Jugendklassen und keine Geschlechtertrennung, was heißt, dass Männer, Frauen und Jugendliche in der gleichen gemischten Dart-Mannschaft spielen dürfen. Denn gute Wurftechnik, Konzentration und gutes Zielvermögen mit den kleinen fliegenden Sportgeräten sind nicht vom biologischen Alter und Geschlecht abhängig, zumindest nicht im Amateursport, sondern vom Talent, Trainingseifer und Konzentrationsvermögen. Auch Schwerbehinderte können Teil des Teams sein. Georg Geuppert ist stolz darauf, dass sich Jung und Alt in seinem Club nicht nur gut verstehen, sondern auch gegenseitig unterstützen und respektieren.
Warum die Hendunger erst seit dem vorigen Jahr dem BLSV beigetreten sind, liegt an ihrem Ehrgeiz, auch in der Dart-Königsklasse "Steel-Dart" in offiziellen Rundenwettkämpfen mitspielen zu dürfen. Für die Hobbysportart "E-Dart" war das keine Teilnahmevoraussetzung. Zudem bietet die BLSV-Mitgliedschaft etwa Vorteile im Versicherungsschutz. Geuppert äußerte sich auch sehr zufrieden darüber, dass er in den schweren Corona-Zeiten wertvolle Informationen vom BLSV erhalten habe, die ihm die Schritte aufzeigten, den geliebten Sport wieder im Vereinsheim ausüben zu dürfen.
Gut aufgestellt und modern
Der "DC Hau wech…" ist sehr gut aufgestellt, modern ausgestattet und finanziell unabhängig. Das Vereinsheim in der Fröschgasse teilt man sich mit dem Hausbesitzer, der Hendunger Krieger- und Soldatenkameradschaft, die durch permanenten Mitgliederschwund froh ist, dass die Dart-Sportler Leben in die ehemalige Scheune bringen und sich am Ausbau und Unterhalt des Gebäudes (neben dem Dorfbackhaus) aktiv beteiligen.
Das Vereinsheim ist wettkampftauglich – sowohl für E-Dart mit vier E-Dart-Automaten als auch für Steel-Dart mit drei Bristle-Dartboards. Daneben hängt ein "Whiteboard" an der Wand, ein Anschreibbrett mit Spielbögen, in welche bei Wettkämpfen regelgerecht händisch die Spielstände eingetragen werden. Im Training geht das bequemer, denn Geuppert hat über jedes Bristle-Board einen Camping-Fernseher installiert mit Tablet-Steuerung über das Programm "My-Darts-Training". So zeigt der Monitor den jeweiligen Spielstand pro Partei beginnend ab 501 Punkten an (rückwärtszählend).
E-Dart oder Steeldart - was ist der Unterschied?
Den Hauptunterschied zwischen den beiden Dart-Spielarten bildet der Dart selbst. Beim E-Dart ist die Spitze aus Kunststoff, das Gewicht ist auf 18 Gramm und die Gesamtlänge auf 16,8 Zentimeter begrenzt. Der Steel-Dart hat eine Stahlspitze, darf bis zu 50 Gramm wiegen und bis zu 30 Zentimeter lang sein. Die Unterschiede bei den Darts haben auch Einfluss auf die Wurftechnik, die wiederum individuell verschieden sein kann.
Der DC Hendungen steht mit je zwei Mannschaften in beiden Dart-Sportarten im Liga-Spielbetrieb, und zwar jeweils in den beiden untersten Spielklassen UDV3 (2. Mannschaft) und UDV2 (1. Mannschaft). Um von der UDV2 bis in die Bundesliga zu gelangen, würden vier Aufstiege genügen. Wie im Fußball-Modus gibt es auch Pokalspiele. Des Weiteren darf man an diversen Turnieren teilnehmen und selbst welche ausrichten.
Die begeisterten Dart-Spieler trainieren dienstags und donnerstags am Abend, die Wettkämpfe finden entweder samstags oder sonntags statt. Besondere Einsätze sind eine offene Dorfmeisterschaft (heuer und 2020 ausgefallen), eine Adventsfeier mit "Christbaum-Dart", ein Sommerfest für Mitglieder und Angehörige und die Beteiligung am Ferienprogramm. Wer gerne einmal das Dart-Spiel ausprobieren möchte, ist jederzeit bei einem Trainingsabend willkommen.