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Hollstadt
In der Rhön regnet es seit mehreren Tagen: Zwei Landwirte berichten, wie es den Kartoffeln damit geht
Kartoffelernte: Die Landwirte Harald Zwierlein und Michael Derleth freuen sich über den Regen. Gibt es durch den Niederschlag eine größere Menge Kartoffeln als 2022?
Der Boden ist zu feucht: Deshalb ernten Michael und Regina Derleth aus Salz derzeit ihre Kartoffeln per Hand.
Foto: Margit Derleth | Der Boden ist zu feucht: Deshalb ernten Michael und Regina Derleth aus Salz derzeit ihre Kartoffeln per Hand.
Kristina Kunzmann
 |  aktualisiert: 12.02.2024 06:47 Uhr

Regen, Regen und nochmal Regen: Was derzeit Schülerinnen und Schülern den Start in die Sommerferien verhagelt, lässt manch Erwachsenen erleichtert aufatmen, denn "die Natur braucht den Regen". Eine Personengruppe, deren Arbeit besonders vom Niederschlag abhängig ist, sind die Landwirte. Harald Zwierlein aus Hollstadt und Michael Derleth aus Salz bauen neben anderen Feldfrüchten auch Kartoffeln an.

"Wir freuen uns über den Regen, auch wenn er jetzt gerade die Ernte bremst", sagt Harald Zwierlein am Dienstag auf Anfrage dieser Redaktion. In seinem landwirtschaftlichen Familienbetrieb läuft seit Mitte Juli die Ernte der Kartoffeln. Der Niederschlag sei für die späteren Sorten, die ab Anfang September geerntet werden, sehr gut, so Zwierlein.

Harald Zwierlein erwartet mehr Kartoffeln als 2022

Dennoch: "Ich bin froh, wenn wieder stabileres Wetter kommt. Sonst könnte die Qualität leiden und die Fäulnisgefahr steigt", gibt Harald Zwierlein zu bedenken. Sollte der Regen aber in den nächsten Tagen aufhören, erwartet er eine "normale bis zufriedenstellende Ernte mit positiver Tendenz" und deutlich mehr Kartoffelertrag als im Jahr 2022. Damals sei es in Rhön-Grabfeld besonders trocken gewesen. Im Vergleich zum Jahr 2021 werde es 2023 wohl "etwas" mehr Kartoffeln geben.

Die Kartoffelbestände der Familie Zwierlein bei Hollstadt in voller Blüte. Harald Zwierlein rechnet in 2023 mit einer größeren Erntemenge als 2022.
Foto: Hanna Zwierlein | Die Kartoffelbestände der Familie Zwierlein bei Hollstadt in voller Blüte. Harald Zwierlein rechnet in 2023 mit einer größeren Erntemenge als 2022.

Dass die Preise signifikant sinken, glaubt Zwierlein nicht. "Sie werden in etwa so hoch sein wie 2022 oder etwas niedriger", meint der Landwirt. Dass letztes Jahr die Preise angezogen haben, sei nicht auf die geringere Ernte zurückzuführen. "Der Grund war der allgemeine Anstieg der Produktionskosten, beispielsweise durch die Verteuerung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln."

Michael Derleth aus Salz erntet seine Kartoffeln momentan per Hand

Landwirt Michael Derleth aus Salz geht ebenfalls nicht von einer großen Preisveränderung aus. "Die Kartoffeln werden in etwa so viel kosten wie im letzten Jahr. Nur die Frühkartoffeln, die wir momentan aufgrund der Feuchtigkeit per Hand ernten müssen, werden aufgrund des größeren Aufwands wohl etwas teurer sein", sagt Derleth. "Ich als Direktvermarkter kann aber meinen Preis auch in einem gewissen Rahmen selbst bestimmen, worüber ich sehr froh bin."

Die Handernte sei nötig, weil der Boden aufgrund seiner Feuchtigkeit wohl noch bis etwa Mitte August nicht befahrbar sein werde, so Derleth. Derzeit würden nur die Kartoffeln geerntet, die für den Verkauf benötigt würden.

Beim Legen der Kartoffeln sei es zu feucht gewesen, dann habe es lange gar nicht mehr geregnet, die Kartoffeln seien aber trotzdem gewachsen. Zwar würden sie wohl nicht besonders groß ausfallen, ihre Menge sei aber in etwa vergleichbar mit der im Jahr 2022, schätzt Michael Derleth. 

Der langanhaltende Regen bereite ihm einerseits Sorgen. Denn die Kartoffeln könnten dadurch nachtreiben, was sie qualitativ schlechter mache. "Aber ich bin kein Jammerbauer und freue mich, dass es überhaupt mal regnet", schränkt der Landwirt ein.

 
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