Wenn Suzan Baker, Dennis Lüddicke und ihre Gitarren angekündigt sind, weiß man in Bad Neustadt: Da wird richtig gute Musik gemacht. Die perfekte Überraschung bei ihrem diesjährigen Auftritt war etwas anderes: die Hörbar oder auch Foyer-Bar der neuen Stadthalle und ihre ideale Szene-Atmosphäre.
Das Publikum auf Tuchfühlung
So schwärmte Suzan Baker mit ihrem übersprühenden Temperament noch vor dem ersten Ton von dem tollen Ambiente, in dem sie und ihr schweigsamer thüringischer Gitarrenkünstler den Abend gestalten durften.
Auch Stadthallenmanagerin Petra Lettang zeigte sich glücklich über die kleine Raum-Variante, die mit Barhockern was total anderes bietet als der große Saal und Künstler und Publikum auf Tuchfühlung bringt.
Optimale äußere Voraussetzungen herrschten also, nur aus dem Inneren von Suzan Baker stieg gelegentlich ein Husten auf, der aber freundlicherweise immer wartete, bis ihre schöne Stimme die Songs und ihre Botschaften überzeugend und unbeeinträchtigt rübergebracht hatte.
Wer so virtuos Gitarre spielt wie Suzan Baker, kann seine Liebe zur Vielfalt absolut ausleben. Da bleiben die Franken nicht davor verschont, dass ihnen spanische und mexikanische Heißblütigkeit durch die Saiten entgegenspringt oder sie gute Gedanken aktivieren und den Champs-Elysées schicken sollen. Dazu bieten Baker/Lüddicke natürlich das 70er-Jahre-Chanson von Joe Dassin an.
Unsterblichkeit für Christina
Rockig und jazzig geht es zu Stevie Wonder, Elvis und Led Zeppelin, was in Suzan Baker steckt, zeigt sie vor allem mit ihren eigenen Songs. Einer davon hat ein ungewöhnliches Anliegen: Er möchte Christina ein wenig Unsterblichkeit verleihen. Die junge Frau starb im Alter von 20 Jahren und hatte sich gewünscht, ein Engel zu werden. Trotz der schwierigen Thematik lässt die Musik aber niemanden in Tränen ersticken.
Denn wichtig sind schöne Lieder, am liebsten über das bunte Leben und gern auch über die Liebe. Und für die Sommertage ein Hit für Bayern 1: „Mister Radio“.
Nachdem Dennis Lüddicke viel Spott über seine Schweigsamkeit ertragen musste, verblüfft er dann doch einmal mit einer tollen Stimme, die man gerne noch ein zweites Mal gehört hätte. Möglicherweise lässt sich das diesen Sommer sogar noch einrichten, beim Picknick-Konzert am 30. Juli im Kurpark.