Kurz vor 9 Uhr, es hat schon wieder weit über 20 Grad. Ein weiterer heißer Sommertag im August steht an. Und obwohl schon die ersten Sonnenstrahlen auf die Wasseroberfläche treffen, liegt er meist noch ruhig und schlummerend da – in Erwartung der ersten Badegäste, die ihre Bahnen ziehen wollen: Der Burgwallbacher See – momentan wohl einer der beliebtesten Ferien- oder Feierabendorte, um sich bei Temperaturen weit über 30 Grad eine kühle Erfrischung zu gönnen.
Regelmäßig untersucht
Und das Planschen in dem circa 230 Meter langen und 66 Meter breiten idyllischen Badesee ist – wie auch bei den anderen Anlagen der Region in Sulzfeld, Frickenhausen oder Irmelshausen – trotz der vergangenen heißen Wochen bedenkenlos möglich, wie Matthias Hahn vom Gesundheitsamt Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt auf Anfrage dieser Zeitung erklärt. „Die Badeseen werden von April bis September eines jeden Jahres in regelmäßigen, vierwöchigen Abständen hinsichtlich ihrer mikrobiellen Belastungen untersucht. Die bisherigen Werte waren jeweils ohne Beanstandung“, erklärt der Experte.
Und in Burgwallbach kann man das auch schwarz auf weiß nachlesen. In der jüngsten Probeentnahme, die das Landratsamt Rhön-Grabfeld im Ortsteil von Schönau vor drei Wochen genommen hat, konnte der Hygieneinspektor des Landkreises allen Badegästen Entwarnung geben. Die Leitwerte bei dem rund 23 Grad warmen Stausee waren bakteriologisch nicht zu beanstanden – die Leitwerte wurden eingehalten. Kontrolliert wird, ob die Grenzwerte für Kolibakterien, die Durchfallerkrankungen auslösen können, und Enterokokken pro 100 Milliliter überschritten werden.
Negatives nicht auszuschließen
Doch das seit Wochen anhaltende Hochdruckgebiet mit Hitze und Trockenheit geht laut Hahn auch an den Seen nicht spurlos vorbei. „Bei erhöhten Temperaturen können sich Bakterien und Algen leichter vermehren“. Negative Auswirkungen in der kommenden Zeit seien daher nicht auszuschließen, fügt Hahn hinzu.
In die gleiche Kerbe schlägt auch Schönaus Bürgermeister Rudolf Zehe, dessen Gemeinde den See betreibt. „Noch ist alles in Ordnung. Aber am See ist nun mal ein zu kleiner Zulauf und dann kommt kaum Wasser nach. Mit diesem Problem haben ja aktuell viele zu kämpfen“, erklärt das Ortsoberhaupt. Spezielle Vorkehrungen, also beispielsweise verstärkte Pumpmaßnahmen, um dem See externes Wasser zuzuführen, wurden bislang aber nicht getroffen.
Außerdem wird momentan auch nicht häufiger kontrolliert als üblich. „Anlassbezogen wurden keine zusätzlichen Beprobungen durchgeführt. Es erfolgen unregelmäßige Sichtüberprüfungen. Diese haben in den letzten Wochen keine Auffälligkeiten ergeben“, gibt Hahn zu Protokoll.
Sehr zur Freude der vielen Wasserratten, die sich also weiterhin ohne Bedenken ins Wasser der Badeseen stürzen können, solange Wettergott Petrus ihnen hold ist.