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Bad Königshofen
In Bad Königshofen wird die Postgeschichte im Grabfeld lebendig
Auch solche Exponate mit einer heute sicher einmaligen Adresse, die wohl aus den 1930er Jahren stammt und an den damaligen Geistlichen Rat und Stadtpfarrer Adam Pfeuffer geschickt wurde, findet man in der Ausstellung.
Foto: Hanns Friedrich | Auch solche Exponate mit einer heute sicher einmaligen Adresse, die wohl aus den 1930er Jahren stammt und an den damaligen Geistlichen Rat und Stadtpfarrer Adam Pfeuffer geschickt wurde, findet man in der Ausstellung.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 17.11.2021 02:22 Uhr

Wie war das eigentlich, als in Königshofen die erste Poststelle eingerichtet wurde, als es noch eine Posthalterei gab und der Postbote von Haus zu Haus ging? Daran erinnern zahlreiche Exponate, die zurzeit im Gewölbekeller des Museums in der Schranne Bad Königshofen gezeigt werden. Es sind größtenteils Leihgaben aus der Sammlung von Thomas Kolb aus Schweinfurt. Seit mehr als 25 Jahren beschäftigt er sich mit Philatelie und widmet sich seit zehn Jahren speziell der Sammlung von Post- und Ansichtskarten sowie Briefen aus der engeren Heimat. Dazu gehört auch der Landkreis Rhön-Grabfeld. Mit ihm nahm Bezirksheimatpfleger Professor Klaus Reder Kontakt auf und gemeinsam mit Reinhold Albert (Kreisheimat- und Archivpfleger Rhön-Grabfeld) wurde die interessante und sehenswerte Ausstellung "Postgeschichte im Grabfeld" zusammen gestellt.

Reinhold Albert hat aus seiner eigenen Sammlung noch interessante Briefe und Postkarten dazu gegeben. Um diese Sammlung zeigen zu können, hat der Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld mit finanzieller Unterstützung aus dem Kulturfond des Bezirks Unterfranken sechs Vitrinen sowie Bilderrahmen beschafft, die künftig für weitere Ausstellungen im Museum Schranne zur Verfügung stehen.

Im Gewölbekeller des Museums Schranne in Bad Königshofen ist die Ausstellung „Postgeschichte im Grabfeld“ bis zum Januar 2022 zu sehen. Unser Bild zeigt die „Macher“ (von links): Kulturdirektor Professor Klaus Reder, Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold Albert, sowie Thomas Kolb aus Schweinfurt. Zur Eröffnung war auch stellvertretender Bürgermeister Peter Kuhn (rechts) gekommen.
Foto: Hanns Friedrich | Im Gewölbekeller des Museums Schranne in Bad Königshofen ist die Ausstellung „Postgeschichte im Grabfeld“ bis zum Januar 2022 zu sehen.

In der Ausstellung wird Zeitgeschichte lebendig

"Bei dieser Präsentation geht es nicht um die Philatelie, sondern um die Zeitgeschichte der Briefe, Postkarten und Ansichtskarten", sagte Thomas Kolb bei der Eröffnung. Wichtig sei es, den Besuchern nicht nur seltene Exponate zeigen zu können, sondern auch über die gezeigten Ausstellungsstücke und ihre Geschichte zu informieren, "denn hier wird Zeitgeschichte lebendig." Thomas Kolb erwähnte die Zeitzeugen, die es momentan noch gibt und die ganz wichtig für solche eine Ausstellung sind.

Die Grüße des Stadtrates von Bad Königshofen und Bürgermeister Thomas Helbling überbrachte dessen Stellvertreter Peter Kuhn. Er erinnerte daran, dass auch in seinem Heimatort Althausen eine Poststelle war. Die Ausstellung nannte er ein Stück Zeitgeschichte und dafür dankte Peter Kuhn Professor Klaus Reder ebenso wie Kreisheimatpfleger Reinhold Albert und Thomas Kolb. Für Reinhold Albert ist diese Ausstellung vor allem auch im Blick auf die Entwicklung der Post in den vergangenen Jahren von Bedeutung.

Als es noch in jedem Ort eine Poststelle gab

Nach und nach seien die Poststellen in den Gemeinden aufgelöst worden. Oftmals habe man sogar neue große Poststellen eingerichtet, die bereits einige Jahre später wieder geschlossen wurden. Die Ausstellung bezeichnete er deshalb als einmalig, vor allem, um Postkarten, Briefe und Ansichtskarten aus vergangenen Jahrzehnten zeigen zu können.

"Jede Poststelle hatte einen eigenen Stempel und auch die Gemeinden waren oftmals auf den Briefen mit ihrem Wappen und dem Namen des jeweiligen Orts zu lesen." Korrespondierte man doch damals noch per Postkarte oder Brief untereinander. "Ein Fax, E-Mail oder elektronische Medien wie heute gab es ja damals nicht."

Weitere Ausstellungen sind angedacht

Man sollte sich Zeit nehmen, um die vielen Postkarten, Briefe und Ansichtskarten aus den vergangenen Jahrzehnten zu betrachten. Kreisheimatpfleger Reinhold Albert hat dazu Informationen zur Ausstellung zusammengestellt, die ebenfalls im Gewölbekeller nachzulesen sind.
Foto: Hanns Friedrich | Man sollte sich Zeit nehmen, um die vielen Postkarten, Briefe und Ansichtskarten aus den vergangenen Jahrzehnten zu betrachten.

Kulturdirektor Professor Klaus Reder dankte dem Verein für Heimatgeschichte, dass es möglich wurde, die Ausstellung im Museum Schranne zu zeigen. Der Bezirk Unterfranken, konkret die Unterfränkische Kulturstiftung, seien gerne bereit, solche Präsentationen zu unterstützen. Bereits jetzt plane er weitere Ausstellungen zum Thema "Postgeschichte" im Museum Schranne in Bad Königshofen. Wichtig und sicher interessant seien die Vorträge, die sowohl Thomas Kolb als auch Reinhold Albert anbieten, wo die Postgeschichte von verschiedenen Seiten beleuchtet wird.

Herausgestellt hat er die gute Arbeit, die seit vielen Jahren im Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld geleistet wird. So möchte der Bezirksheimatpfleger mit dem Geschichtsverein auch den Bereich der "Grabfeldkünstler" erarbeiten und denkt hier an eine Präsentation mit Zeichnungen und Kalender aus dem Grabfeld von Rudi Breunig aus Großeibstadt.

Der Großvater von Hanns Friedrich war Postassistent

Ein Dankeschön für die jahrelange Unterstützung durch die Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken sagte Vereinsvorsitzender Hanns Friedrich. Er verwies darauf, dass seine Familie eng mit der Post verbunden war. So war sein Großvater Adolf Friedrich einst Postassistent und fuhr mit einer Pferdekutsche die Briefe und Pakete aufs Land. Ein Foto in der Ausstellung zeigt ihn mit der Kutsche am Bahnhof in Königshofen.

Seine Mutter war in der Poststelle in Saal tätig, von wo auch einige Exponate stammen. Sein Dank galt allen, die mitgeholfen haben, die Ausstellung vorzubereiten. "Hoffen wir, dass viele Interessierte diese Präsentation annehmen und gleichzeitig auch den neuen Grabfeldtreffpunkt sowie die beiden Museen besuchen."

 
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