
Im Januar 2021 fragten wir nach den Fortschritten bei der Planung für den Neubau der Finanzamt-Bearbeitungsstelle in Bad Königshofen und mussten feststellen, dass sich nur wenig bewegt hat. Wie ist der Stand der Dinge ein Jahr später? Eine erneute Nachfrage beim Bayerischen Landesamt für Steuern brachte neue Informationen: Das Bauamt Schweinfurt wurde inzwischen mit dem Neubau beauftragt.
Wie bereits berichtet, wurde eine Interimslösung gefunden. In der ehemaligen Landwirtschaftsschule in Bad Königshofen, Festungsstraße 5, wurden ab 2. November 2021 zunächst 16 Arbeitsplätze besetzt. "Seit Anfang 2022 leisten 17 Beschäftigte mit Einstieg in der zweiten und dritten Qualifikationsebene an der Bearbeitungsstelle Bad Königshofen ihren Dienst", teilte die Nürnberger Pressestelle mit.
Finanzamt: Keiner wird gegen seinen Willen versetzt
Sobald der Neubau fertig ist, werden im Rahmen der Heimatstrategie insgesamt 50 Arbeitsplätze aus der Veranlagungsstelle für Überschusseinkünfte (Einkommensteuerveranlagungen mit sogenannten Überschusseinkünften wie zum Beispiel bei Arbeitnehmern, Rentnern oder Vermietern) und die dazugehörigen Rechtsbehelfsstellen des Finanzamts Nürnberg-Süd an die Bearbeitungsstelle Bad Königshofen verlagert werden. Sowohl hier als auch für alle anderen Behördenverlagerungen gelte der Grundsatz der Freiwilligkeit – niemand werde gegen seinen Willen versetzt, so die Mitteilung.
Die Planung und Ausführung des Neubaus zur Unterbringung der Bearbeitungsstelle Bad Königshofen wurde dem Staatlichen Bauamt Schweinfurt übertragen, das heißt, im Gegensatz zu den ursprünglichen Plänen wird es keinen Architektenwettbewerb geben, wie zunächst mitgeteilt worden war. Über die Gründe kann man nur spekulieren, sie sind dem Bauamt Schweinfurt auch nicht bekannt. Von Personalmangel wegen der Corona-Pandemie bis zu finanziellen Engpässen kommt vieles infrage.
Verantwortlich ist nun Martin Rohrmüller von der Abteilung Hochbau, zuständig für die Liegenschaftsabteilung und Landesaufgaben. Er wird demnächst ein Planungsteam, bestehend aus Architekten, Statikern und Fachplanern einberufen und erste Ideen sammeln. "Die äußere Gestaltung des Gebäudes ist völlig offen, es muss keine U-Form sein, das war nur ein Vorschlag", war von ihm zu erfahren.
Das Staatliche Bauamt, Abteilung Hochbau, führt Bauvorhaben entweder in eigener Zuständigkeit durch oder beauftragt Architektur- und Ingenieurbüros mit der baulichen Umsetzung. Der Fachbereich Hochbau übernimmt dann die Aufgabe der Projektsteuerung. "Wir verfolgen das Ziel, das baukulturelle Erbe unserer Heimat zu bewahren und wirtschaftliche, nachhaltige und gut gestaltete Bauwerke zu erstellen, die unseren Auftraggebern ein optimales Arbeitsumfeld bieten", ist der Homepage zu entnehmen.
Das hofft man im Rathaus
Auf ein attraktives Gebäude, das sich gut in das Stadtbild einpasst, hofft auch die Stadtverwaltung Bad Königshofens. Momentan besteht kein Kontakt mit dem zuständigen Amt. Es sei damals verabredet worden, dass das Bauamt Bad Königshofen in die Planungen einbezogen wird, war von Geschäftsleiterin Elisa Sperl zu erfahren.
Das für den Neubau vorbereitete Grundstück wird momentan als Parkplatz und Ablageplatz für innerstädtische Bauarbeiten genutzt. Es liegt außerhalb des Gebiets mit Ensembleschutz, trotzdem hofft man, dass es gemeinsam mit den Bauvorhaben privater Investoren, die momentan in unmittelbarer Umgebung entstehen, das Stadtbild positiv beeinflusst.
Termindruck ist nicht hoch
Der Bau des von der Stadt nebenan geplanten Parkplatzes richtet sich nach dem Neubau und wird zeitgleich ausgeführt, alles andere wäre unsinnig, wurde mitgeteilt. Spätestens, wenn ein Bauantrag eingereicht wird, kann die Stadt mitreden.
Mit der Einrichtung des Interimsquartiers für die Finanzamt-Arbeitsplätze ist der Termindruck geringer. Der ehemalige Bayerische Finanz- und Heimatminister Markus Söder hatte 2015 umfangreiche Behördenverlagerungen aufs Land angestoßen, um die Ballungsräume zu entlasten und "gleichwertige Lebensräume" zu schaffen.
Bis 2025 sollen insgesamt 64 Verlagerungen von Ämtern und staatlichen Stellen ins ländliche Gebiet abgeschlossen sein. Dieser Termin sei nicht zu halten, teilte Rohrmüller mit. "Realistisch wäre eventuell Ende 2026".
In diesem Bereich von Bad Königshofen hat sich über Ästhetik und regionale Bautypen seit Jahrzehnten niemand Gedanken gemacht.
Ich könnte mir aber gut vorstellen, den Neubau mit Zinnen und Zugbrücke zu gestalten, quasi als Zitat einer Raubritterburg 😁.
Vielleicht entsteht ja zur Abwechslung doch mal was Schönes mit ausreichend Grünzeugs drum herum.
Das hatte man an dieser schon, hat es aber abgerissen.
Jetzt bekommt man einen quadratischen zweckbau dort hingestellt, davon muss man wohl ausgehen. Selbst schuld, wer seine wertvollen alten Gebäude nicht zu schätzen weiß.
Mit nichten. Runtergekommen, Asbestverseucht und Baufällig trifft es wohl eher.
Da hätte KÖN sich schon eher drum kümmern müssen. Aber KÖN hat nicht einmal das Geld sein Rathaus zu sanieren, geschweige den um den Kirchturm instand zu setzen.
Ein Behördengebäude hat zweckmäßig zu sein. Alles andere sind raus geschmissene Steuergelder. Auch das gegenüberliegende Steuerbüro Trost ist zweckmäßig gebaut und sieht trotzdem gut aus.
KÖN sollte froh sein bei der Behördenverlagerung zum Zuge gekommen zu sein. Was nämlich keiner sieht ist, daß die Verlagerung an einen Standort ohne vorhandenes Finanzamt dessen Infrastruktur man mit benutzen kann, völlig sinnfrei ist. Allein der Verwaltungsaufwand. Den einzigen Vorteil den es gibt, ist das Beamtinnen und Beamte aus Rhön-Grabfeld die derzeit in anderen Finanzämtern ihren Dienst tun evtl die Möglichkeit haben wieder Heimatnah zu arbeiten.
Zudem steht es da mitten in der Landschaft als wäre es irgendwo auf der grünen Wiese. Mit der drum herum stehenden Stadt hat das nun wahrlich garnichts zu tun.
Die Bearbeitungsstelle hätte nach Bad Neustadt kommen sollen. Und nur weil Hr Helbling rum geheult hat wurde mit Hilfe des Hr. Landrat Bad Königshofen zum neuen Standort erkoren. In Bad Neustadt wäre die Bearbeitungsstelle schon längst in Betrieb gewesen.
Wie Sie bereits festgestellt haben, Königshofen hat weder mehr Steuereinnahmen, noch mehr Arbeitsplätze noch Bevölkerungszuwachs. Die Stadt bekommt nur ihr Grundstück los. Deswegen ist ja sinnfrei dort die Bearbeitungsstelle eines Finanzamtes dort hin auszulagern.
Nur politisches Geplänkel von Hr. Helbling. Und dann will die Stadt noch mit reden wie das Gebäude auszusehen hat.
Bevor jetzt kommt das alte Krankenhaus war doch so ein schönes Gebäude. Nein. Es war heruntergekommen, weil sich keiner mehr dafür interessiert hat.