Um auch einigen interessierten Ortsbürgern die Gelegenheit zu geben, bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie "Fränkischer Hof" mitdiskutieren zu können und auch Vorschläge einzubringen, wurde die übliche Corona-Testung in der Turn- und Festhalle kurzerhand um eine Stunde auf 19 Uhr verlängert.
So konnte Bürgermeister Burkhard Wachenbrönner neben dem Gemeinderat und den Referenten vom Architekturbüro Perleth, Architekt Joachim Perleth und Archtektin Candida Borst, auch einige Ortsbewohner begrüßen, darunter vor allen Dingen auch Jugendliche. Zunächst erläuterte das Ortsoberhaupt den bisherigen Sachstand. Angestoßen wurde der Prozess durch einen Workshop, der den Planern ja schon einige Fingerzeige mit auf den Weg gab, was man sich bei einem solchen Projekt alles vorstellen kann.
Auf großzügige Förderung angewiesen
Man wolle in jedem Fall auch die Bürger mit ins Boot holen. Nachdem man sich vor Ort schon ein genaueres Bild gemacht habe, wurde allen klar, dass dies kein leichtes Unterfangen werden würde. So mussten die Ideen, die sich nicht verwirklichen lassen, schon im Vorfeld herausgefiltert werden. Um das Ganze auch kostenmäßig stemmen zu können, ist man auf eine großzügige Förderung angewiesen.
Geldgeber könnten dabei die Regierung und das Amt für Ländliche Entwicklung sein, aber auch andere sich auftuende Fördertöpfe gilt es anzuzapfen. So spielen dabei die Barrierefreiheit, der Brandschutz und die bestehenden baulichen Mängel eine Rolle. Es stehen rund 2000 Quadratmeter umbauter Raum und circa 500 Quadratmeter Nutzfläche dafür zur Verfügung.
Nach den Worten von Architekt Joachim Perleth soll ein ganzheitliches, förderfähiges Konzept auf die Beine gestellt werden. Die Findungsphase für die richtige Architektur und Aufteilung der Gebäude sowie der Ideenwettbewerb der Bürgerinnen und Bürger führten zum nun verfolgten Plan. Im Vordergrund dabei stehen die Wiedereröffnung einer Gastwirtschaft mit Erschließung eines Biergartens im Innenhof.
E-Bike-Trend könnte nutzen
Gerade das im Trend liegende Radwandern würde von einer Gastronomie mit einer „E-Bike-Tankstelle” profitieren. Vor allen Dingen sollte auch Platz für Veranstaltungen jeglicher Art sein. Die bestehende Metzgerei sollte dabei natürlich gut von der Hauptstraße erreichbar sein und unbedingt erhalten bleiben, sind nur einige der Kernforderungen.
Weitere Räume sollen dazu dienen, Vereinen und Clubs, die nicht über ein eigenes Zuhause verfügen, eine Heimat zu bieten.
Architektin Candida Borst, die die Planung begleitet, hatte die Aufgabe, sieben verschiedene Vorschläge für die Verwirklichung des Projekts den Anwesenden vorzustellen. Letztendlich wurde dann schnell klar, dass man sich für eine Weiterverfolgung des Vorschlages Nummer 6 aussprechen würde. Dabei geht es um den Erhalt und den Ausbau des Schlachthauses, in der die "Dorfgemeinschaft" untergebracht werden könnte.
Die straßenseitige Nutzung der Metzgerei mit einem „Dorfladen” wäre im Hauptgebäude gesichert. Es würde zudem eine Gastwirtschaft entstehen, die für rund 65 Personen mit einem barrierefreien Zugang Platz bieten würde. Diese Variante hätte den Vorteil, dass der Hofcharakter mit dem Eingangstor erhalten bleiben kann und eine Nutzung von Altbestand und eine flexible Saalnutzung möglich würden. Die baulich problematische Scheune könnte demnach weichen.
Wer könnte der Betreiber sein?
Am Ende erhielten dann der Gemeinderat und die Besucher das Wort. Um das Ganze wirklich realistisch in die Tat umsetzen zu können, braucht es als Grundlage aber einen tüchtigen Gastwirtschaftsbetreiber, der wieder alles in Schwung bringen könnte. Dazu wurden mehrere Vorschläge unterbreitet, die einem Betreiber weiterhelfen könnten. 2. Bürgermeister Reinhard Köhler hatte dabei sehr viele Beispiele parat. Alles wurde von den Planern eifrig notiert. Sie sollten aber nach Möglichkeit mit den Förderkriterien in Einklang zu bringen sein.
Über Kosten kann man derzeit noch keine Angaben machen, da sich noch zu viele Unwägbarkeiten abzeichnen. Den Planern wurden trotzdem viele Details mit auf den Weg gegeben, die sie dann in ihren Plan einmünden lassen können. Das Projekt soll jedenfalls über viele Jahre hinweg nachhaltig genutzt werden können.