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Wechterswinkel
Im Kloster Wechterswinkel: Faszinierende Einblicke in die Welt Kathrin Hubls
Die Künstlerin Kathrin Hubl (Mitte) präsentiert ihre 'Skulpturen, Objekte und mehr'-Ausstellung noch bis 30. Juli im Kloster Wechterswinkel. Bei der Vernissage mit dabei die stellvertretende Landrätin Eva Böhm (rechts) und Kreiskulturmanagerin Dr. Astrid Scherpf. Im Vordergrund die beiden Musiker Maximilian Kreuzer (links) und Paul Manger.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Die Künstlerin Kathrin Hubl (Mitte) präsentiert ihre "Skulpturen, Objekte und mehr"-Ausstellung noch bis 30. Juli im Kloster Wechterswinkel.
Klaus-Dieter Hahn
 |  aktualisiert: 25.05.2023 02:33 Uhr

Ist das hier ein zusammengeschnürtes Kissen oder tatsächlich ein nur zum Verwechseln ähnlich bearbeitetes Stück Holz ? Oder ist der schwarze, große Früchte ähnelnde "Haufen Pnöe" in Wirklichkeit nur ein aus alten Reifen geformtes Gebilde ? Es ist gleichermaßen erstaunlich wie irritierend, was die Künstlerin Kathrin Hubl an "Skulpturen, Objekten und mehr", so auch der Titel ihrer Schau, Gestalt und Form gibt. Unter ihren Händen verwandelt sich ein hartes Stück Holz in eine weiche Form – einfach fantastisch.

Wenn man die aus Holz, Pappe, Gummi, Blech und anderen Materialien entstandenen Werke betrachtet, könnte man zu der Auffassung gelangen, dass hier mehrere Künstler zugange waren. Doch es ist einzig die Oerlenbacherin Kathrin Hubl, die hier ihrer kreativen Phantasie Freiraum gegeben hat. Faszinierend, was die Künstlerin in den beiden letzten Jahrzehnten geschaffen hat, wobei die Ausstellung natürlich nur einen kleinen Ausschnitt ihres Lebenswerks darzustellen vermag.

Die Schreinermeisterin und Restauratorin gibt im Gespräch mit Kreiskulturmanagerin Dr. Astrid Scherpf interessante Einblicke in ihr Leben. Gefördert vom Kunstlehrer hat sie ihren Berufswunsch schon als 18-Jährige mit "Künstlerin" angegeben. Und dieses Ziel hat sie auch konsequent angesteuert und die Holzbildhauerschule in Bischofsheim besucht. Die Geduld und das Interesse, sich mit Tüfteleien, mit Kleinteiligem zu beschäftigen, hatte sich bereits im Kindesalter ergeben, als sie sich als schüchternes Kind häufig selbst beschäftigen musste, da sie bei ihren älteren Schwestern nicht mitspielen durfte.

Interessante Exponate bietet die neue Ausstellung im 'Kloster Wechterswinkel'.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Interessante Exponate bietet die neue Ausstellung im "Kloster Wechterswinkel".

Ein "Überthema" arbeitet die vielseitige Künstlerin häufig in Serien ab. Da findet man z. B. die "Ringerinnen-Reliefs", mit denen sie ineinander verschlungene Körper in den Vordergrund stellen will. Auch möchte sie Parasiten "ästhetisch präsentieren", um ihnen "eine gewisse Neutralität" zu verleihen, wie es auf den Linoldrucken auf Sperrholz deutlich wird. Dass man aus weggeworfenen Sachen wie alten Blechdosen oder aus einfacher Wellpappe beeindruckende Mini-Vehikel oder Bilder gestalten kann, lässt den Betrachter staunen.

Faszinierend auch die Holz-'Taler' mit den Porträts psychisch kranker Künstler, die Suizid begingen, wie Vincent van Gogh oder Ernest Hemingway.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Faszinierend auch die Holz-"Taler" mit den Porträts psychisch kranker Künstler, die Suizid begingen, wie Vincent van Gogh oder Ernest Hemingway.

Gerne baut sie Holzskulpturen aus genormten Einzelteilen zusammen. Geduldig und akribisch lässt sie aus zahllosen Teilchen Objekte einer neuen Serie entstehen. So entwickeln sich z.B. Achterbahnen, ineinandergreifende Spiralen, Türme, gefaltete oder gerollte Tücher. Stellvertretende Landrätin Eva Böhm hatte mit passenden Worten eingangs die Werbetrommel gerührt und die Ausstellung eröffnet. Für den musikalischen Rahmen sorgten die beiden Nachwuchs-Musiker Maximilian Kreuzer und Paul Manger mit ihren Konzertgitarren.

Führungen durch die Ausstellung werden an den Sonntagen, 18. Juni, und 30. Juli, jeweils um 14.30 Uhr angeboten. Außerdem auch am "langen Donnerstag", 6. Juli, um 19 Uhr. Unter der Überschrift "Fabelhafte Fantasiewesen" (Sonntag, 4. Juni, 15 Uhr) und "Miniatur-Skulpturen" (Sonntag, 16. Juli) können Kinder im Rahmen der "Kreativwerkstatt" die Ausstellung entdecken. Zudem findet am Donnerstag, 20. Juli, das beliebte "Art after work" um 19 Uhr statt.

 
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