
Bei einem festlichen Pontifikalgottesdienst am Pfingstsamstag im Würzburger Kiliansdom hat Bischof Dr. Franz Jung die Diakone Benjamin Schimmer (34) aus der Pfarrei Sankt Augustinus in Dettelbach und Manuel Thomas (28) aus der Pfarrei Sankt Nikolaus von der Flüe in Haibach zu Priestern geweiht. Thomas ist auf seine bisherige Praktikumsstelle, die Pfarreiengemeinschaften „Franziska Streitel, Mellrichstadt“, „Besengau, Bastheim“ und „Fladungen-Nordheim“, angewiesen worden. Benjamin Schimmer geht nach Ochsenfurt.
„Schön, dass so viele gekommen sind und deutlich machen, wie wichtig dieser Dienst ist“, begrüßte der Bischof die Gläubigen. So wie Samuel in der Lesung dreimal den Anruf des Herrn vernehme, bis ihm klar werde, dass der Herr ihn wirklich meine, so sei es auch für Schimmer und Thomas ein längerer Weg des Hinhörens und der inneren Klärung gewesen: „Heute stellen Sie sich vor den Herrn und in seine Gegenwart.“ Die Priesterweihe wurde live im Fernsehprogramm von TV Mainfranken sowie auf dem YouTube-Kanal des Bistums Würzburg übertragen.
Bischof Jung spricht vom Wandel einer Epoche
„Wir erleben nicht nur eine Epoche des Wandels, sondern den Wandel einer Epoche“, begann Bischof Jung seine Predigt mit einem Zitat von Papst Franziskus. Es sei wichtig, wachsam zu sein für das, was in der Welt und der Kirche geschehe. Das gelte auch für den Umbruch im Bistum Würzburg. Mit Bezug auf das Evangelium von der Wiederkehr des Herrn formulierte der Bischof fünf „Weckrufe“, die er den Weihekandidaten mit auf den Weg gab. Darin heißt es: „Seid wie Menschen, die auf ihren Herrn warten, der von einer Hochzeit zurückkehrt, damit sie ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft.“
Die Amtsträger seien in besonderer Weise verpflichtet, sich um ein christusförmiges Leben zu bemühen, sagte Bischof Jung. Die Weihe sei eine Verpflichtung für das ganze Leben. Deshalb gelte es, die Bereitschaft zum Dienen immer wieder zu erneuern, die Lampen am Brennen zu halten und das Feuer des Geistes nicht auszulöschen: „Wisse jeden Tag neu darum, dass du als Priester besonders der Erlösung bedarfst.“
Zu Beginn der Feier stellte Domvikar Regens Stefan Michelberger die Weihekandidaten vor und bat sie, vor den Bischof zu treten. Vor der Erteilung der Priesterweihe versprachen Schimmer und Thomas, ihren Dienst gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern in Ehrfurcht und Gehorsam zu tun. Dabei erklärten sie unter anderem, sich mit ihrem ganzen Leben an Christus zu binden und aus dieser Beziehung zum Heil der Menschen zu leben.
Beauftragung durch Hände auflegen
Bei der Anrufung der Heiligen lagen die Weihekandidaten ausgestreckt am Boden und zeigten ihre Bereitschaft, sich Gott ganz hinzugeben. Dann legten ihnen Bischof Jung, Weihbischof Ulrich Boom, Weihbischof em. Helmut Bauer sowie rund 30 Priester aus der ganzen Diözese Würzburg die Hände auf – seit urchristlicher Zeit Zeichen für die Beauftragung und Bevollmächtigung. Im Weihegebet bat Bischof Jung schließlich um den Geist Gottes für die Neupriester. Als „ausdeutende Zeichen“ der Weihehandlungen zogen Pfarrer Uwe Hartmann, Leiter der Pfarreiengemeinschaft „Maria im Sand, Dettelbach“, und Dekan Erich Sauer, Pfarrer der Einzelpfarrei Haibach, den Geweihten das priesterliche Gewand an, salbte ihnen Bischof Jung die Hände, überreichte Kelch und Hostienschale und umarmte sie zum Friedensgruß.
Auch im Namen von Thomas dankte Schimmer allen, die sie auf ihrem Weg und in der Ausbildung begleitet haben, ihren Eltern, Großeltern, Geschwistern, Verwandten und Freunden. „Ihr alle habt uns begleitet in den Jahren der Ausbildung und ward immer für uns da. Ohne Euer Gebet und Eure Begleitung wären wir nicht die, die wir sind und als die wir heute hier vor Euch stehen.“ Im Anschluss erteilten Schimmer und Thomas den allgemeinen Primizsegen. Verwandte, Freunde und Gläubige aus den Heimat- und Praktikumspfarreien der Weihekandidaten, Mitglieder des Domkapitels und Priester aus allen Teilen des Bistums nahmen an der Feier teil.
