Männer-Unterbelegung stellte Armin Stöckl zwar fest – sowohl im Publikum, als auch im Künstler-Team – aber wer so wandlungsfähig ist wie er, braucht sich davor nicht zu fürchten. Er hatte bei der Musical- und Operettengala in der Stadthalle alles im Griff, er glänzte in der Moderation ebenso wie als Elvis-Double und fand seine musikalische Ergänzung in den beiden charmanten Sängerinnen Janel Frazée und Katja Franziska Kunstmann.
Beschwingte Melodien
Die drei unternahmen eine höchst unterhaltsame Reise durch die Welt der Operette, ließen sich bei der Csárdásfürstin ebenso nieder wie im Weißen Rössl. Dort verzauberten nicht nur die beschwingten Melodien, sondern auch Oberkellner Leopold, der sich mit seiner Chefin stritt, ob er nun über 1000 Leute oder nur ein paar bedienen muss. Er bewegte sich dann mit galantem Tablett-Schwenken durch mäßig besetzte Stuhlreihen, auf denen aber Menschen mit strahlenden Gesichter saßen.
Nur einmal, da wurden sie von einem Schauer erfasst, als der Umhang von Graf von Krolock über ihren Rücken strich – kurz darauf begann auf der Bühne der Tanz der Vampire. Katja Franziska Kunstmann begeisterte als Sarah ebenso wie in ihren anderen Musical-Rollen als Kaiserin Elisabeth oder Eva Peron mit ihrer klaren, ausdrucksstarken Stimme und ihrem mädchenhaften Charme. Janel Frazée setzte dagegen mehr ihre verführerischen Reize ein und bewies mit ihrem Koloratursopran, dass ihr auch die Opernbühne nicht fremd ist.
Des Kaisers Unterkleider
Zu den wohl spannendsten Momenten dieser melodienreichen Gala gehörte es, als der österreichische Kaiser zeigen wollte, in welchem Gewand er sich bettet. Die Uniformhose fiel, darunter glitzerte es Weiß und im nächsten Moment stand der King of Rock 'n‘ Roll vor den staunenden Blicken, die euphorischen Ausdruck annahmen, als Armin Stöckl mit Sugar Baby so richtig loslegte. Mit einem schwungvollen Operetten-Potpourri schickte das Darsteller-Trio seine zufriedenen Zuhörer in eine Nacht, in der so mancher Titel das Gemüt noch lange erfüllte.