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Fladungen
Im Freilandmuseum Fladungen wird altes Handwerk lebendig
Fast schon vergessenes Handwerk, wie zum Beispiel Holzrechen früher von Hand gefertigt wurden, konnte man im Museumsdorf bestaunen.
Foto: Eva Wienröder | Fast schon vergessenes Handwerk, wie zum Beispiel Holzrechen früher von Hand gefertigt wurden, konnte man im Museumsdorf bestaunen.
Eva Wienröder
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:31 Uhr

Das große Fest im Fränkischen Freilandmuseum am vergangenen Wochenende machte seinem Ruf als eines der schönste Feste in der Region alle Ehre. Unter dem neuen Titel „FreiLandFest“ gab es neben dem Bewährtem einige Neuerungen. Das Ganze kam bei den Besuchern, die wieder in Scharen auf das Museumsgelände geströmt waren, gut an. Viele Ausflügler hatten auch die Gelegenheit genutzt und waren mit dem „Rhön-Zügle“ angereist. Das verkehrte am Samstag und Sonntag auf der Museumsbahnstrecke zwischen Mellrichstadt und Fladungen.

Die große Wiese im Fladunger Museumsdorf hatte sich am Wochenende in einen riesigen Festplatz verwandelt.
Foto: Eva Wienröder | Die große Wiese im Fladunger Museumsdorf hatte sich am Wochenende in einen riesigen Festplatz verwandelt.

Im Freilandmuseum kann man natürlich die ganze Saison etwas darüber erfahren, wie die Menschen früher auf dem Land ihr Dasein verbracht haben. Aber beim Fest mit seinem großen Aktionsprogramm, da wird die Geschichte so richtig lebendig und erlebbar. Für den Höhepunkt des Jahres hatten Museumsleiterin Ariane Weidlich und ihr Mitarbeiterteam großen Aufwand betrieben. Nahezu in jeder Ecke und jedem Winkel des großen Areals gab es etwas zu sehen und die Besucher bekamen die Gelegenheit, bei den zahlreichen Vorführungen, Aktionen und Mitmachangeboten das dörfliche Leben und Arbeiten vergangener Tage hautnah kennenzulernen.

Wie haben die Menschen früher gelebt?

Wie die Menschen anno dazumal gelebt, gearbeitet und gewirtschaftet haben, das kann man sich in unserer modernen Welt kaum noch vorstellen. Was heute weitestgehend Maschinen und technische Gerätschaften besorgen, wurde früher mit viel Mühe per Hand gemacht. Beim „FreiLandFest“ gab es in den verschiedenen Hofstellen eine Vielzahl von Vorführungen rund um altes Handwerk und Handarbeitskünste. Es gab viel zu entdecken.

Unter anderem konnte man sehen, wie nach traditioneller Machart Seile gedreht, Körbe geflochten, Holzschindeln hergestellt, Seifen gemacht, Wolle gesponnen, gewebt oder gestrickt wird. Und man konnte den Akteuren nicht nur über die Schulter schauen, sondern auch selbst einmal mit Hand anlegen. Das galt auch beim Kochen. In der Hofstelle aus Leutershausen war der Kochherd angeschürt.

Spaß für die ganze Familie: beim „FreiLandFest“ gab es für die Besucher viele Mitmachangebote.
Foto: Eva Wienröder | Spaß für die ganze Familie: beim „FreiLandFest“ gab es für die Besucher viele Mitmachangebote.

Mitmach-Stationen für die jungen Besucher

Einen reichhaltigen Speiseplan bescherte die Wirtevereinigung „Rhöner Charme“. Vor dem Festzelt, wo am Samstag die Trachtenkapelle Oberelsbach und der Musikverein Fladungen sowie am Sonntag die Streutaler Musikanten und der Musikverein Heufurt aufspielten, hatten die Gastronomen eine wahre Schlemmermeile eingerichtet. Es gab zudem wieder einen kleinen Regionalmarkt, auf dem Direktvermarkter verschiedenste Erzeugnisse feil boten.

Fest etabliert beim Fest hat sich der kleine Markt mit Käse, Wurst, Honig und anderen regionalen Erzeugnissen.
Foto: Eva Wienröder | Fest etabliert beim Fest hat sich der kleine Markt mit Käse, Wurst, Honig und anderen regionalen Erzeugnissen.

Das Fest war mit einem bunten Rahmenprogramm verbunden. Bei verschiedenen Themenführungen konnte man einen Blick hinter die Kulissen des Museums werfen oder mehr über das Modellprojekt Inklusion am Beispiel der Büttnerei aus Sulzthal erfahren. Besonders hatte man wieder an die jungen Gäste gedacht. Für sie gab es verschiedene Mitmach-Stationen. Sie konnten etwa bei der Kartoffellese mithelfen oder beim Kartoffeldruck kreativ werden.

Erstmals zu Gast im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen: Alfred Büttner mit seinem „Korbtheater“ kam bei den Kindern und auch bei den Erwachsenen gut an.
Foto: Eva Wienröder | Erstmals zu Gast im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen: Alfred Büttner mit seinem „Korbtheater“ kam bei den Kindern und auch bei den Erwachsenen gut an.

Korbtheater erstmals beim Fest zu Gast

Auch ein Bühnenprogramm wurde geboten. Neu dabei war Alfred Büttner mit seinem „Korbtheater“. Das Figurentheater hatte seinen Schauplatz auf einer außergewöhnlichen Bühne aus Weidengeflecht. Zwei Stücke wurden am Samstag aufgeführt, da hatten nicht nur die Kinder ihren Spaß. Auf enorme Resonanz bei Jung und Alt stieß auch der historische Schulunterricht in der Dorfschule aus Krausenbach. An beiden Tagen platzte das Klassenzimmer aus allen Nähten, so drängten sich die Besucher.

Fredi Breunig nahm beim Freilandfest die lokale Prominenz aufs Korn.
Foto: Eva Wienröder | Fredi Breunig nahm beim Freilandfest die lokale Prominenz aufs Korn.

Am Sonntag war auf dem Festplatz Fredi Breunig zum kabarettistischen Frühschoppen zu Gast. Dazu war auch eine stattliche Zahl Kommunalpolitiker gekommen. Der stellvertretende Vorsitzende des Freilandmuseum-Zweckverbandes, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, konnte obendrein eine ganze Reihe von amtierenden und ehemaligen Verbandsräten begrüßen und wertete erfreut den guten Zuspruch als enge Verbundenheit zur musealen Einrichtung.

Am Tisch des Bezirkstagspräsidenten und stellv. Zweckverbandsvorsitzenden Erwin Dotzel (3. von rechts) ging es am Sonntag zum Frühschoppen mit Fredi Breunig fröhlich zu.
Foto: Eva Wienröder | Am Tisch des Bezirkstagspräsidenten und stellv. Zweckverbandsvorsitzenden Erwin Dotzel (3. von rechts) ging es am Sonntag zum Frühschoppen mit Fredi Breunig fröhlich zu.

Hochbetrieb im Museumsdorf

Fredi Breunig unterhielt in gewohnter Manier, nahm die Bundes- und Landespolitik  gehörig aufs Korn, beleuchtete augenzwinkernd das regionale Geschehen und freilich durften dabei Seitenhiebe auf die anwesende Prominenz nicht fehlen. Breunig lief zur Höchstform auf und das Publikum amüsierte sich köstlich.

Treue Gäste waren wieder die Wallfahrer aus Leutershausen. Sie hatten traditionsgemäß am Samstag ihre alte Kirche St. Bartholomäus, die in den 1990er-Jahren in das Museumsdorf übertragen worden war, aufgesucht und hielten dort Gottesdienst.

Auch der alte Webstuhl in der Hofstelle aus Bahra war beim „FreiLandFest“ in Betrieb.
Foto: Eva Wienröder | Auch der alte Webstuhl in der Hofstelle aus Bahra war beim „FreiLandFest“ in Betrieb.

Viele Einheimische, Ausflügler und Feriengäste hatten das „FreiLandFest“ besucht. Trotz des heißen Wetters herrschte an beiden Festtagen Hochbetrieb im Museumsdorf. Ein kleiner Wermutstropfen war das Gewitter am späteren Sonntagnachmittag, das dem Fest- und Markttreiben im Freien ein vorzeitiges Ende setzte. Aber das große Festzelt und die vielen Hofstellen boten die Möglichkeit, im Trockenen unterzukommen.

 
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