Das Gesamtkonzept für Menschen im Alter und mit Handicaps für den Landkreis Rhön-Grabfeld ist fertiggestellt. Seine Vorstellung im Alten Amtshaus machte deutlich: Alles, was hier in einen schön gestalteten Ordner Eingang fand, lebt und wird dazu beitragen, die Lebenswirklichkeit der zunehmenden Zahl von Senioren und der Behinderten zu verändern.
Denn direkt vor Ort gab es in kleinen Diskussionsrunden weitere Impulse zur Gestaltung einer besseren Infrastruktur mit mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und verbessertem öffentlichen Nahverkehr, zur Erleichterung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, zum Wohnen im Alter und zur Unterstützung, Pflege und Betreuung. Beim letzten Komplex gebe es im Landkreis noch viele weiße Flecken und schwarze Löcher, stellte Caritas-Kreisgeschäftsführerin Angelika Ochs unter anderem fest und hoffte zur Beseitigung auf den Einsatz der Seniorenbeauftragten.
Betroffene sind beteiligt
Landrat Thomas Habermann würdigte die Besonderheiten dieses Konzepts, bei dem es darum gehe, dass die Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen anerkannt werde, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich werde und ein gegenseitiges Befruchten von Alt und Jung erfolgen könne. Vor allem sei es ein partizipatives Konzept, das die Betroffenen beteilige. Erstellt wurde es in den vergangenen zweieinhalb Jahren bei 20 Sitzungen von einem großen Begleitgremium, das sich aus Vertretern der Wohlfahrtsverbände, der kommunalen Allianzen, der Kirchen, der Lebenshilfe, der Gesundheitsregion plus sowie den Senioren- und Behindertenbeauftragten zusammensetzte.
Ihnen allen galt der Dank des Landrats, der darüber hinaus das große Engagement der federführenden Veronika Enders (Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung) würdigte. Nicht zuletzt flossen in das Konzept die Ergebnisse einer Seniorenbefragung ein, bei der mit 45 Prozent ein hoher Anteil der über 65-Jährigen seine Bedürfnisse und Wünsche geäußert hatte.
48 Vorschläge
Veronika Enders erläuterte den Aufbau des Konzept-Ordners, der von der gegenwärtigen Situation ausgehend für die künftige Entwicklung momentan 48 Maßnahmenvorschläge macht, eine Erweiterung ist jederzeit möglich. In der Dringlichkeit ganz oben steht dabei unter anderem die Barrierefreiheit. Mit seinen Empfehlungen möchte das Konzept Impulse für die Senioren- und Behindertenpolitik des Landkreises und seiner Gemeinden geben und politisch Verantwortlichen und Verwaltung als Handlungs- und Entscheidungsgrundlage dienen.