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Großeibstadt
Humorvoll und spitzzüngig: Fredi Breunig und Ulli Kiesel als Duo beim Kabarett "Unter freiem Himmel"
Fredi Breunig ist ein gern gesehener Gast in Großeibstadt. Hier ist er aufgewachsen.
Foto: Regina Vossenkaul | Fredi Breunig ist ein gern gesehener Gast in Großeibstadt. Hier ist er aufgewachsen.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 01.07.2022 02:31 Uhr

Wenn Kabarettist Fredi Breunig in Großeibstadt auftritt, hat er "Heimspiel", schließlich ist er dort aufgewachsen – und die Zuschauer sehen ihn als "einen von uns". Deshalb ist es für ihn leicht, mit dem Publikum in den Dialog einzusteigen, was er bei seinem Auftritt unter freiem Himmel, im Café Auszeit wieder unter Beweis stellte.

Wie eine Unterhaltung mit allen Anwesenden gestaltete sich Breunigs Programm am Freitag, er stellte Fragen, reagierte auf Zwischenrufe und hatte auch einige Bemerkungen für die Fahrradfahrer, die auf dem benachbarten Weg unterwegs waren.

Zunächst hatte Ramona Mauer die Gäste begrüßt und allen Helfern gedankt. Sie verglich Breunig mit einem Haus, in dem hinter einer der Türen ein ganz besonderer "Humorraum" existiere. Sie forderte dazu auf, dort einzutreten, und begrüßte den Kabarettisten, der auch einen besonderen Gast mitgebracht hatte.

Geschichten aus dem Leben präsentierte Breunig, berichtete über die Schwierigkeit, bei Sturm einen Klee-Bock zu bestücken und die Sorge, ob der Franken-Tatort bei den Leuten auch wirklich gut ankommt.

Was passiert, wenn ein Tourist aus Castrop-Rauxel auf einen Walddorfer Aboriginal trifft? Auf die Frage "Wie heißt der Berg dort", stellt er die Gegenfrage "Woferener?" Der Tourist bedankt sich und geht.

"Wir wallen uns einen Wolf und in Aubstadt regnet's."
Fredi Breunig,
Kabarettist

Von Erlebnissen als Musikant bei Beerdigungen berichtete Breunig, wo früher manchmal geschossen wurde und vor Schreck das Mundstück auf die Zähne knallte. Den Ärger nach Prozessionen konnten die Anwesenden nachempfinden. "Wir wallen uns einen Wolf und in Aubstadt regnet‘s", stellte er fest.

Ulli Kiesel greift musikalisch Probleme auf und meistert zungenbrecherische Texte.
Foto: Regina Vossenkaul | Ulli Kiesel greift musikalisch Probleme auf und meistert zungenbrecherische Texte.

Ulli Kiesel, der mitgebrachte Gast, stellte sich selbst vor: "Ich bin ein Rhöner Bua und sauf wie a Kuh" – mehr gebe es nicht zu sagen, meinte er. Er habe noch schnell seinen Kindern gute Nacht gesagt, was eine ganze Stunde dauerte, schließlich musste er alle 14 Mütter anrufen.

Eigentlich sollte Howard Carpendale in Großeibstadt auftreten, verriet er. In München warteten eigentlich 600 junge Krankenschwestern auf Kiesel, aber er habe mit Carpendale getauscht, aus Umweltgründen. Mit Gitarrenbegleitung sang Kiesel mehrere Lieder über den Thermomix und seine Anschaffungsbedingungen, seine Freundin mit Hepatitis A, B, C, D,…., wobei das Publikum mitsingen sollte, und über seinen Spaß am Impfen, was er wegen der spendierten Bratwurst 14-tägig wiederholte.

Kabarettist Fredi Breunig (links) hatte als Gast Ulli Kiesel mitgebracht, der mit seinen humorvollen Beiträgen das Programm mitgestaltete.
Foto: Regina Vossenkaul | Kabarettist Fredi Breunig (links) hatte als Gast Ulli Kiesel mitgebracht, der mit seinen humorvollen Beiträgen das Programm mitgestaltete.

Filmtitel wurden interessant, wenn man sie mit dem Zusatz "in der Unterhose" verbindet, bestätigte er musikalisch, "Vom Winde verweht", "Manche mögen’s heiß" oder "Zwei glorreiche Halunken" hören sich gleich ganz anders an, fand er. Lustig war sein Weihnachtslied in vielen Variationen, mal als Karel Gott gesungen, als Peter Maffay, Udo Lindenberg oder Herbert Grönemeyer. Alle Orte des Landkreises hatte er in einem weiteren Lied zusammengefasst, und die Zuhörer passten auf, ob ihr Dorf auch genannt wurde.

Eine Zwischeneinlage brachte das dörfliche Original Robert Hey aus Aubstadt, der Gedichte in Mundart aufsagte. Eine Nachfrage Breunigs bei den anwesenden Kindern, ob sie was verstanden haben, brachte eine ernüchternde Antwort. Nur wenige Worte waren angekommen, der alte "Abschter Dialekt" ist schon etwas Besonderes.

Was es alles nicht mehr gibt, erzählte Breunig, während Windböen ein ankommendes Gewitter ankündigten, das aber erneut woanders herunterkam. Man kann keinen Hörer mehr vor Wut auf die Gabel knallen, nicht mehr nach den Zündkerzen schauen, und im Gottesdienst und in der Kneipe wird nicht mehr gefragt "Was kosten allweil die Säu‘?"

Nach rund drei Stunden Programm im schönen Ambiente des Biergartens vom Café Auszeit ging das Programm zu Ende, das Publikum freut sich schon auf weitere Auftritte.

 
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  • K. E.
    Heißt Das Café in Großeibstadt nicht "Die Anstalt"?
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  • A. B.
    Ja, richtig, heißt Café "Anstalt", nicht "Auszeit".
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  • K. E.
    Dublette.
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