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Hummel bei der CSU: Preh fürchtet den Brexit nicht
Geschäftsführer Christoph Hummel war der Festredner beim Politischen Aschermittwoch der CSU in der Festhalle. Sein Thema: Die Auswirkungen des Brexit auf die Region.
Globale wirtschaftliche Auswirkungen ja, konkrete Einbußen bei Preh nein. Christoph Hummel sprach in der Festhalle über den Brexit.
Foto: Stefan Kritzer | Globale wirtschaftliche Auswirkungen ja, konkrete Einbußen bei Preh nein. Christoph Hummel sprach in der Festhalle über den Brexit.
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 02.04.2019 15:06 Uhr

Der erwartete Brexit wird Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Die Firma Preh reagiert dennoch gelassen auf das Thema. Der Automobilzulieferer denkt global, da können etwaige Verwerfungen durch den Austritt der Briten aus der Europäischen Union nur marginal zutage treten. Beim Politischen Aschermittwoch in der Festhalle sprach Geschäftsführer Christoph Hummel über den Brexit und die Folgen für die Wirtschaft in Rhön-Grabfeld.

Erstaunen über Europaskepsis

Mal kein Politiker als Festredner beim traditionellen Politischen Aschermittwoch der CSU in der Festhalle. Mit Christoph Hummel war ein Unternehmer gekommen, der den Brexit bei einem Umsatz seiner Unternehmensgruppe von 1,3 Milliarden Euro (2018) sehr wohl im Blick haben muss. Aber dennoch recht gelassen auf das Treiben rund um die Britische Insel reagiert.

Bürgermeister Ansgar Zimmer begrüßte eine große Zahl an Zuhörern in der Festhalle, die beim Politischen Aschermittwoch zum letzten Mal vor der Generalsanierung geöffnet war. Die Ortsvorsitzende der CSU, Dr. Susanne Wüst freute sich auf das brandaktuelle Thema Brexit bei der diesjährigen Veranstaltung, die Kreisvorsitzende Birgit Erb äußerte sich erstaunt darüber, dass aus der langjährigen Europaeuphorie mittlerweile eine Europaskepsis bei vielen Bürgern entstanden ist.

Als globaler Automobilzulieferer muss das Thema Brexit von der Preh GmbH im Auge behalten werden. Schließlich expandiert das Unternehmen seit Jahren, teils mit zweistelligen Wachstumsraten. In diesem Jahr feiert Preh seinen 100. Geburtstag und rangiert innerhalb der Joyson Group als Eigner auf Rang 27 der weltgrößten Automobilzulieferer.

Schwere Zeiten für Großbritannien

"Wenn die Engländer gewusst hätten, welches Chaos sie in ihrem Land anrichten, hätten sie ihr Kreuzchen vielleicht woanders gemacht", sagte Christoph Hummel in Anbetracht der Brexitabstimmung vor knapp drei Jahren. Noch immer ist das genaue Prozedere des Austritts aus der Europäischen Union unklar, was danach aber auf die Briten zukommt, das kann man jetzt schon berechnen. Rund 300 Milliarden Euro Einbußen in der Wirtschaftskraft des Landes in den kommenden Jahren und mehr als 800000 Jobs in Gefahr. Auf Großbritannien kommen schwere Zeiten zu. Wenn schon so alteingesessene Marken wie Jaguar und Land Rover einen Produktionsalternativstandort auf dem europäischen Festland suchen. "Der Kraftfahrzeugverkauf in Richtung Großbritannien wird einbrechen", ist sich Christoph Hummel sicher. Zölle machen deutsche Autos auf der Insel um bis zu 21 Prozent teurer.

"Trotzdem befürchten wir für das Unternehmen Preh keine besonderen Auswirkungen", so der Geschäftsführer. Die Preh GmbH verkauft ihre Bedienelemente und weiteren Produkte an Hersteller in Deutschland wie in der ganzen Welt. Den Blick hierbei zu sehr auf die britischen Hersteller zu fokussieren, will Christoph Hummel nicht. "Der Brexit trifft Großbritannien am schlimmsten", sagt er. "Für Preh wird er aber kaum negative Folgen haben." Die meisten Unternehmen in Rhön-Grabfeld und Mainfranken reagieren gelassen auf das Thema Brexit, eventuelle Umsatzeinbußen können anderweitig ausgeglichen werden. Welche gesamtwirtschaftlichen Verschiebungen es durch den Brexit, vielleicht so gar einen ungeregelten Brexit geben wird, bleibt aber abzuwarten.

Ein etwas düstereres Bild vom Brexit malte der Landtagsabgeordnete Sandro Kirchner, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Landesentwicklung, Energie, Medien und Digitalisierung. "Ein ungeregelter Brexit wird zu Ausfällen in Milliardenhöhe für bayerische Unternehmen führen", so Kirchner. "Das Vereinigte Königreich muss ein wichtiger Geschäftspartner bleiben", forderte der Landtagsabgeordnete.

 
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