Die Katholische Landjugend Eußenhausen bereitete Theaterfreunden an den Weihnachtsfeiertagen zwei vergnügliche Abende. Im jeweils voll besetzten Kulturheim brachte die junge Truppe den lustigen Dreiakter „Ziemlich nackt im Diskotakt“ auf die Bühne. Das Publikum kam stellenweise aus dem Lachen gar nicht mehr heraus, insbesondere, wenn Alexander Endres als stotternder Toni sein komödiantisches Talent voll entfaltete.

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Eußenhausen

Theater Landjugend

Um die Eußenhäuser Theatertradition muss es niemandem bange sein. Nicht nur die Laienspielgruppe der DJK begeistert alljährlich das Publikum, auch der Nachwuchs versteht sich auf beste Unterhaltung. Die Akteure der Katholischen Landjugend agierten auf der Bühne so spielfreudig und natürlich, als täten sie nichts anderes. Regisseur Günther Krines, der das Stück ausgesucht hatte, war mit der Rollenbesetzung ein Volltreffer gelungen. Die acht jungen Leute – Dorina Schmitt stand dabei das erste Mal auf der Bühne – spielten so mitreißend auf, dass das Publikum seine helle Freude hatte.

Da geht die Post ab

Die Handlung spielte – klar – in Eußenhausen, wo die Dreschhalle zum flotten Tanzschuppen „Piggies“ umgebaut wurde. Dort geht, so ist zu hören, allnächtlich die Post ab. Dorftratsche Babette, stimm- und wortgewaltig in Szene gesetzt von Katharina Dietz, ist das ein Dorn im Auge. Sie hetzt Bürgermeister Alois Zirngiebel (klasse: Felix Stingl) und seine Getreuen im Gemeinderat, den langsamen Stotter-Toni (Alexander Endres) und ihren Mann, Pantoffelheld Dominikus (Philipp Dietz), lautstark auf, dem wilden Treiben ein Ende zu bereiten. Das wiederum gefällt Bürgermeister-Tochter Susi (Dorina Schmitt) gar nicht. Sie ist die Freundin von Tanzlokal-Besitzer Siggi (Benedikt Kirchner) und feiert gern im „Piggies“.

Alois beschließt schließlich, selbst zu recherchieren, was im Tanzlokal so vor sich geht. Gemeinsam mit Toni und Dominikus will er sich inkognito beim „Schweinchen-Verein“ im Tanzschuppen umsehen. Die Recherche artet in eine wilde Tanznacht aus, bei der die berühmte Hula-Hula-Ulla (Sophia Göpfert in Topform) die Herren so richtig auf Touren bringt. Und weil der Bürgermeister die Hüften gar so schön schwingen kann, gewinnt er einen Fitnessnachmittag mit Ulla – ohne zu wissen, dass seine Tochter und ihr Freund Siggi den Hula-Wettbewerb manipuliert haben, um ihm eine Lektion zu erteilen. Denn dass das unzüchtige Treiben in der Disco lediglich auf Gerüchten beruht, die Babette verbreitet, hätte ihm längst klar sein müssen.

Fitnessprogramm mit Hexenschuss

Den Nachmittag mit Hula-Hula-Ulla will sich Alois natürlich nicht entgehen lassen. Er schickt seine Frau Kuni (Sarah Bindrich) auf Shoppingtour, um zu Hause freie Bahn zu haben. Doch dann kommt alles anders als geplant. Beim Fitnessprogramm mit Ulla macht Alois schlapp, am Ende erleidet der Bürgermeister gar einen Hexenschuss. Als ihm Ulla mit einer Massage helfen will, platzen Babette und Kuni herein und erwischen die beiden in einer, wie sie meinen, anzüglichen Situation. Kuni packt ihre Koffer und schlüpft bei Babette unter, deren Mann Dominikus fortan im Kuhstall schlafen muss. Nur bei Toni hängt der Himmel voller Geigen: Er hat sich im„Piggies“ in Ulla verguckt, die von ihm ebenfalls hin und weg ist.

Weil der verzweifelte Bürgermeister an Einsamkeit leidet – schließlich hat er auf einen Schlag seine Köchin, sein Dienstmädchen und seine Ehefrau verloren – beschließen Susi, Siggi und Ulla, ihm wieder zu seinem Glück zu verhelfen und seine Kuni zurückzubringen. Dafür soll Tratschtante Babette einen gehörigen Denkzettel erhalten. Sie wird unter einem Vorwand ins „Piggies“ gelockt, wo pikante Aufnahmen von ihr gemacht werden, als sie ein paar leicht bekleidete Tänzer genauer unter die Lupe nimmt. Die Bilder sollen in der Zeitung erscheinen, wenn sie nicht aufhört, ihre bösartigen Lügengeschichten zu verbreiten. Und am Ende trumpft auch noch ihr Mann Dominikus als forscher Cowboy auf, sodass Babette recht kleinlaut von dannen zieht.

Applaus für den Theaterspaß

Ende gut, alles gut – Kuni und Alois versöhnen sich, Susi verlobt sich mit Siggi, Ulla und Toni schweben auf Wolke sieben und Dominikus hat bei seinem Drachen Babette endlich mal das Sagen. Das Publikum hatte bei all den Wirrungen und Irrungen bis dahin viel zu lachen und belohnte die grandios aufspielende Truppe mit lang anhaltendem Applaus.

Online-Tipp Viele Bilder im Internet unter www.mainpost.de