In strahlendes Licht taucht eine Idee die Hohnstraße am Samstag, 17. September: Der Leerstand in der Bad Neustädter Innenstadtstraße verwandelt sich in die Bühne für ein „Szenenfest“, das die Tourismus und Stadtmarketing GmbH (TS) auf die Beine stellt.
Den ganzen Nachmittag ab 14 Uhr und hinein in den Abend bis 22 Uhr soll pralles Leben an die Stelle verwaister Schaufenster treten, nach Herzenslust kann man in der Hohnstraße schlemmen, sich gemütlich niederlassen und die vielfältigen Szenen genießen.
Für einen Tag wird die Hohnstraße im wahrsten Sinn des Wortes beleuchtet – als Beginn eines Prozesses, wie es sich TS-Geschäftsführer Michael Feiler, seine Mitarbeiterin Juana Schwabe und sein Team vorstellen. Mit dem Szenenfest könnte eine Entwicklung einsetzen, die der Hohnstraße die Chance zur Profilierung gibt und sie wieder zu einem „lebendigen Stadtquartier“ macht. Dafür hat die TS alle Kräfte mobilisiert: Eigentümer, Künstler, Gastronomie.
Am 17. September zieht die Jugend-Szene ins „Herzblut“ ein, das Juze gibt dort Einblicke in die Musikinitiative. Auf der anderen Straßenseite wird „Tom Taylor“ von der Beauty-Szene besetzt; Kosmetik, Massage und Frisur verschönern die Feiernden.
In der Main-Post macht sich die Kinder-Szene breit, dort bringen Clowns dem Nachwuchs viel Spaß. Ein paar Schritte weiter schlägt die Stadt-Szene ihren Info-Punkt auf. Dort geht es um das Forum Innenstadtentwicklung, dort darf man diskutieren, Vorschläge machen oder auch Anekdoten zur Hohnstraße erzählen. Solche netten Geschichten möchte Feiler sammeln und damit der Hohnstraße ein werbewirksames Gesicht geben.
Zentrum der Genuss-Szene wird das „Stage One“; hier kann man alles bekommen, wonach gerade der Sinn steht: Weine vom Frankenhäusle, Süßes und Herzhaftes vom Café Elbert, dem Kaffeezauber, der Bäckerei Ruß und der Rhöner Zuckerbäckerei. Kulinarisches bietet das Rhöner Charme Hotel Residenz, an einer Bar werden coole Cocktails gemixt (mit und ohne).
Mit der unvergesslichen „Feuerzangenbowle“, „Ich bin dann mal weg“ und preisgekrönten Kurzfilmen erwacht die Film-Szene im Rex-Kino, der Eine-Welt-Laden repräsentiert die „FairNes“-Szene und bietet Aktionen zur „FairNes“-Woche. Im früheren Modestore entwickelt sich die Tanz-Szene, spontan würde Tino's Danceworld dort auch Einführungen in die gewünschten Stilrichtungen geben.
Angebote meist kostenlos
Allein diese so ganz anders geartete Besetzung der bisherigen Leerstände könnte vielleicht Impulse geben, sich als dauerhafte Lösung auf die Suche nach einer Nischennutzung, also nicht unbedingt Einzelhandel, zu machen, schwebt den Verantwortlichen eine nachhaltige Wirkung vor.
Noch ist der Weg durch die Hohnstraße aber nicht zu Ende, denn im Alten Amtshaus werden sich eine erlebenswerte Musik- und Kunst-Szene entfalten mit namhaften Künstlern der Region: Gunda Schwen, Jarek Kantorski, Wolfgang Klösel oder Friedhard Meyer, Markus Müller, Ulla Hönninger, um nur einige zu nennen. In der Show-Szene werden die Leerstände zwischen 20 und 22 Uhr richtig beleuchtet, eine Lichtshow bildet danach am Hohntor das große Finale.
Die genauen Aktionszeiten sind dem Flyer zu entnehmen, der in Kürze in allen Geschäften und Institutionen ausliegen wird. Die meisten Angebote, darunter auch die Film-Szene, sind übrigens kostenlos.
Nach der Initialzündung durch das Szenenfest haben Feiler und Co für den Diskussionsprozess bereits den nächsten Schritt ins Auge gefasst: einen Vortrag zum Thema „Zukunft der Stadtmitte, analoger Knoten im digitalen Netz“, den Professor Wolfgang Christ vom „Urban Index Institut“ Darmstadt Ende Oktober, Anfang November halten wird. Das Szenenfest selber könnte ein Instrument werden, überall dort wieder Schwung zu verbreiten, wo er gerade ein bisschen fehlt.