„Eigentlich sind wir mehr Publikum gewohnt, aber es gibt keine kleinen Konzerte, nur kleine Künstler“, sagte Peter Orloff, der am Freitag durchs Programm des Schwarzmeer-Kosakenchors führte, der in der FrankenTherme gastierte.
Die anwesenden Zuhörer waren jedenfalls beeindruckt von den stimmgewaltigen Sängern, die kein Mikrofon benötigen, und spätestens beim „Nessum Dorma“ mit Solist Wladimir Kuzmenko war die Begeisterung groß.
Seit 1993 ist Peter Orloff Leiter der Schwarzmeer-Kosaken und reist mit dem stets schwarz gekleideten Chor von einem Auftritt zum nächsten. Im Ensemble singen Russen und Ukrainer in Freundschaft gemeinsam – in der Musik sei dieses Einvernehmen möglich, das in der Politik noch nicht geschafft wurde, erklärte Orloff.
„Ein Chor, der singend betet und betend singt“, werden die Schwarzmeer-Kosaken auch genannt. Das bestätigten die Sänger unter anderem mit dem „Ave Maria“ von Franz Schubert, das Igor Ishchak mit einem eindrucksvollen Sopransolo präsentierte. Damit wolle man dem Himmel für die schönen Stimmen der Interpreten danken, hieß es.
Mit einem Auszug aus der Oper „Fürst Igor“ begrüßte das Ensemble die Zuhörer, das Konzertprogramm umfasste ansonsten die bekannten Volkslieder, die für alle Kosaken-Chöre typisch sind, wie „Die Legende von den zwölf Räubern“, „Glorreicher Baikal“, „Marusja“, „Stenka Rasin“ und dem „Kosaken-Reitermarsch“.
Melodien voller Emotionen
Zwei Schubert-Lieder (Ave Maria und Leise flehen meine Lieder) passten sich in das Programm ein. Die Konzertbeiträge rufen Emotionen hervor und romantisieren das freie Kosakenleben.
Bilder von singenden, am Lagerfeuer sitzenden Männern entstehen, die gläubig sind, sich nach ihren Familien sehnen, aber trotzdem die wildesten und gefürchtetsten Kämpfer im 16. und 17. Jahrhundert waren.
„Die Mannschaft ist der Star“, heißt es im Prospekt der Schwarzmeer-Kosaken, die Tourneen schweißen die Gemeinschaft zusammen, die mit zwei Kleinbussen durch die Lande zieht.
Das Publikum war begeistert, bedankte sich mit viel Applaus und ließ die Interpreten und die Musiker (Irina Kripakova, Domra, Ilya Kurtev, Akkordeon, Slava Kripakov, Bassbalalaika) natürlich nicht ohne Zugabe von der Bühne.