In seinem Antrag monierte Jürgen Schmitt die Übernahme der Trägerschaft des geplanten Waldkindergarten durch die Gemeinde Hohenroth. "Muss sich die Gemeinde Hohenroth in ein finanzielles Abenteuer stürzen", sagte er dazu. Als gelungenes Beispiel nannte Schmitt den Waldkindergarten Fliegenpilz in Bad Kissingen. Dieser besteht seit 2000 und wird als gemeinnütziger Verein geführt. Und dahingehend war auch seine Forderung, die Trägerschaft des Waldkindergartens in Hohenroth in die Hände eines neu zu gründenden Vereins zu legen.
Schmitt betonte immer wieder, dass er nicht das Konzept eines Waldkindergartens infrage stelle, sondern nur das Kostenrisiko eines durch die Gemeinde betriebenen Waldkindergartens. Zudem wies er darauf hin, dass es ein überregionaler Kindergarten für Kinder der NES Allianz werden soll. Schmitts Bedenken galten zudem der Bedarfsanerkennung durch das Landratsamt und dem höheren Personalbedarf. Auch die zusätzlichen Kosten für den Transport der Kinder führte er an.
Bei einem privaten Träger gibt es keine Möglichkeit zur Einflussnahme
Bürgermeister Georg Straub betonte, dass das Areal des Wald-Boden-Klimainfo-Parks der ideale Standort für den Waldkindergarten sei. Außerdem wies er auf das Mitspracherecht in der Führung des Kindergartens hin, das bei einem privaten Träger nicht möglich wäre. Auch Erwin Kruczek, der den Wald-Boden-Klima Info-Park initiierte, sagte, dass keine Einflußnahme bei einem privaten Träger möglich sei. Er schlug vor, in der nächsten öffentlichen Gemeinderatssitzung Zahlen über Kosten verschiedener Träger vorzulegen und zu vergleichen.
Nach des Bürgermeisters Meinung wäre die Neugründung eines Vereins mit einem Riesenaufwand verbunden, der bei der Gemeinde als Träger entfalle. Zudem würden die anfallenden Kosten beim Installieren des Waldkindergartens auf alle Gemeinden der NES-Allianz verteilt werden. Darüber sei bereits ein Grundsatzbeschluss gefasst worden. Wobei Jürgen Schmitt darauf beharrte, dass ein Verein kostengünstiger betrieben werden könnte und dadurch die bessere Wahl sei. Gemeinderat Christoph Herbert sah das etwas anders, er war der Meinung, dass der Waldkindergarten ein zusätzlicher und teurer Kostenpunkt sei, den die Gemeinde momentan nicht brauche. Man solle sich vorrangig auf die beiden Kinderbetreuungshäuser in der Gemeinde konzentrieren. Es würden hier schon Plätze fehlen und Krippenkinder im Container untergebracht werden.
Bereits jetzt zeigen Eltern Interesse an einem Waldkindergarten
Das sei nur eine vorübergehende Lösung, erklärte Bürgermeister Straub dazu. Am Waldkindergarten zeigten Eltern aus Hohenroth bereits jetzt Interesse, so Straub weiter. Daraufhin stellte Erwin Kruczek den Antrag auf eine öffentliche Sitzung zum Waldkindergarten mit besseren Hintergrundinfos und Zahlen, die von der VG vorgelegt werden. Jürgen Schmitt war mit diesem Antrag nicht einverstanden. Er sehe keine belastbaren Zahlen für die nahe Zukunft. Doch das Areal könne gerne von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden.
In seinem Antrag, der zur Abstimmung kam, stellte Schmitt die Forderung, dass die Initiatoren für einen Waldkindergarten in Rhön-Grabfeld eigene, geeignete Strukturen für die Errichtung und den Betrieb einer solchen Einrichtung schaffen sollen. Ferner solle der Gemeinderat Hohenroth beschließen, keine eigene Bestrebungen zum Betrieb eines Waldkindergartens weiter zu verfolgen. Der Antrag wurde mit 12 Stimmen abgelehnt, drei Gemeinderäte stimmten dafür. Wobei Andre Härder im Nachgang forderte, dass die Verwaltungsgemeinschaft eine Aufstellung aller Rechtsformen, die die Möglichkeit zur Trägerschaft des Waldkindergartens bieten, auflisten müssen, mit Gegenüberstellung der Kosten und der Vor- und Nachteile. Erst dann wird der Gemeinderat entscheiden, ob die Gemeinde die Trägerschaft des Waldkindergartens übernimmt.