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Hohenroth/Braidbach
Hohenroth: Mit guten Wünschen gegen den Corona-Blues
Die Pandemie ist für alle eine Belastung. Familie Straub aus Hohenroth lässt sich trotzdem nicht unterkriegen. Wie sie den Menschen ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
Nicht die Hoffnung verlieren, gesund bleiben und auch mal lachen. Mit dieser Botschaft wollen (von links) Michelle, Elke und Pascal Straub den Menschen Mut machen.
Foto: Roland Straub | Nicht die Hoffnung verlieren, gesund bleiben und auch mal lachen. Mit dieser Botschaft wollen (von links) Michelle, Elke und Pascal Straub den Menschen Mut machen.
Björn Hein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:34 Uhr

Die Pandemie ist für alle eine große Belastung. Den Großeltern fehlt oftmals der Besuch der Enkel und die Familien müssen das Getrenntsein aushalten. Außerdem schwingt im Hintergrund immer die Furcht mit, dass man sich anstecken könnte. Es gibt kaum jemanden, der sich nicht wünschen würde, dass Corona endlich vorbei ist. Aber was soll man tun? Trübsal blasen hilft nicht weiter, man muss positiv nach vorne schauen.

'Lach mal': Auch in Zeiten von Corona kann dies Wunder wirken und hoffnungsfroh in die Zukunft blicken lassen.
Foto: Roland Straub | "Lach mal": Auch in Zeiten von Corona kann dies Wunder wirken und hoffnungsfroh in die Zukunft blicken lassen.

Eine Möglichkeit auf andere Gedanken zu kommen sind Wanderungen in der Region. Manchen ist erst durch die Pandemie bewusst geworden, was die Rhön alles zu bieten hat. Wie so viele sind auch Elke, Michelle und Pascal Straub aus Hohenroth oft unterwegs, um in der Natur Zeit zu verbringen. Eines ihrer Hauptziele ist dabei Braidbach, wo Elke Straub aufgewachsen ist. "Dabei ist uns aufgefallen, dass hier mehr Menschen unterwegs sind als sonst", sagt sie. "Viele, die wir getroffen haben waren sehr freundlich. Aber manche haben auch geknickt gewirkt", sagt sie. Das hat besonders bei ihrer Tochter einen großen Eindruck hinterlassen. Nun gibt es zwei Dinge, mit einer Situation fertig zu werden: Sich zu beklagen oder zu versuchen, etwas daran zu ändern. Familie Straub hat sich eindeutig für letzteres entschieden. "Michelle kam auf die Idee, dass man doch Karten basteln kann, die die Menschen etwas aufmuntern", erinnert sich Elke Straub. Das war im Mai vergangenen Jahres.

"Hab' einen tollen Tag"

Sogleich wurde der Vorschlag in die Tat umgesetzt. Eifrig begannen die drei damit, Zettel schön zu gestalten. Auf diesen standen dann kleine Mutmachersprüche wie "Lach doch mal", "Bleib gesund" oder "Hab' einen tollen Tag". Diese Zettel haben sie nicht nur in die Briefkästen auf ihren Spaziergängen und in der Nachbarschaft eingeworfen, sondern auch Wanderern gegeben, die sie trafen.

Die Reaktionen darauf seien unterschiedlich gewesen, sagt Elke Straub. Nur sehr wenige hätten die Zettel gar nicht angenommen. "Manche waren erst sehr verdutzt. Als sie den Brief dann aber öffneten, ist bei vielen ein Lächeln über das Gesicht gehuscht." Dabei haben es die drei immer so gemacht, dass sie weitergelaufen sind, nachdem sie den Brief übergeben hatten. Genau erinnern sich die Straubs an ein älteres Ehepaar, das recht missmutig unterwegs gewesen sei. Als Michelle Straub ihnen jedoch den Zettel gegeben hatte, freuten sich beide und lächelten zufrieden. Wenn Familie mit Kindern unterwegs waren, haben die drei den Kleinen auch ein Tütchen mit Gummibären gegeben. "Eine Familie war darüber ganz begeistert und meinte: Es ist schön, dass es noch so nette Leute gibt", freut sich Elke Straub im Rückblick.

Später haben die drei die Aktion noch ein wenig ausgeweitet und auch Luftballons mit Mutmacher-Sprüchen versehen, die verteilt oder in den Wiesen verankert wurden. Und an der Idee, Flaschenpostwünsche zu verteilen, arbeiten sie auch schon. Das soll aber erst dann realisiert werden, wenn es draußen etwas wärmer wird.

Das Beste aus der Situation machen

Für Elke Straub ist die Situation in der jetzigen Pandemie nicht leicht. Eigentlich arbeitet sie in der Gastronomie. Aufgrund des Lockdowns verdient sie im Moment allerdings kein Geld. Aber darüber will sie sich nicht beklagen. Für sie ist es wichtig, nach vorne zu schauen und den Umständen etwas Positives abzugewinnen. So kann sie im Moment mit ihren Kindern mehr Zeit verbringen - und mit ihnen viel basteln. Auch für ihre Kinder sind diese Aktionen wichtig. "Durch das Laufen in der Natur hat man eine Beschäftigung. Michelle und Pascal sitzen den ganzen Tag wegen des Homeschoolings vor dem PC und so ist es eine schöne Abwechslung, wenn sie mal rauskommen", findet die Mutter.

Man müsse einfach das Beste aus der Situation machen. "Natürlich hängt auch mir Corona mittlerweile zum Hals heraus. Aber wenn das Wetter in den nächsten Wochen besser wird, dann sieht die Welt schon wieder anders aus", meint Elke Straub. Die Mutmacheraktion wollen die Straubs auf jeden Fall weiterführen. Denn was gibt es schöneres, als den Mitmenschen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, gerade in Zeiten der Pandemie. Ganz getreu dem Motto: "Es gibt nichts Gutes. Außer, man tut es."

Gemeinsam gegen den Corona-Frust: Pascal, Elke und Michelle Straub basteln kleine Botschaften, die sie den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes mit auf den Weg geben.
Foto: Roland Straub | Gemeinsam gegen den Corona-Frust: Pascal, Elke und Michelle Straub basteln kleine Botschaften, die sie den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes mit auf den Weg geben.
 
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