In der Gemeinderatssitzung in Höchheim trug zunächst Forstbetriebsleiter Rupert Wolf den momentanen Sachstand zur Errichtung eines Eigenjagdreviers Irmelshausen vor. Schon seit 1960 hatten sich die ehemaligen Gemeinderäte vergeblich um eine Sondergenehmigung bemüht, jetzt zeichnet sich eine Lösung ab.
Der Gemeindewald umfasst 76 Hektar und grenzt an Thüringen und einen Privatwald. Das Bundesjagdgesetz schreibt eine Größe von mindestens 75 Hektar vor, um eine Eigenjagd errichten zu können, in Bayern sind jedoch 81,7 Hektar vorgeschrieben. Die unrunde Zahl stammt aus der Vergangenheit, als noch mit "Tagwerken" gerechnet wurde. Dann rechnete man in Hektar um. Der ehemalige Bürgermeister Helmut Kürschner bemühte sich vergeblich, die fehlenden Hektar in Thüringen aufzukaufen. Seit einiger Zeit gibt es nun Verhandlungen mit dem Privatwaldbesitzer, der unter Umständen sechs Hektar in einem Landtausch-Verfahren abtreten würde.
Welche Vorteile hat ein Eigenjagdrevier? Wie Wolf erläuterte, kann die Gemeinde dann die Jagdpacht vergeben und die Bedingungen des Vertrags festlegen, wenn der bestehende Vertrag ausgelaufen ist. Die Verbiss-Situation sei alles andere als zufriedenstellend, berichtete Wolf. Die Bejagung des Wildes sei deshalb besonders wichtig.
Wildtiere werden angezogen
Die in Irmelshausen vorhandenen niedrigen Gehölze ziehen Wildtiere magisch an. Sind die Leittriebe verbissen, entstehen keine vitalen, großen Stämme, die letztendlich auch verkaufbar sind. Der allgemeine Zustand des Waldes nach diesem trocken-heißen Sommer zeigt die Brisanz der Lage. Alle im vergangenen Winter gepflanzten Bäumchen sind abgestorben. Aber: "Die Naturverjüngung steht", berichtete Wolf. Umso wichtiger ist es, diese durchzubringen und nicht durch übermäßigen Verbiss zu schädigen. Der Gemeinderat bevollmächtigte Bürgermeister Michael Hey mit dem Abschließen des Vertrags, sollte es mit dem Privatwaldbesitzer zu einer Einigung kommen.
Besprochen wurde ein Antrag der Firma Südwerk auf Einleitung eines Bauleitplanverfahrens in der Gemarkung Irmelshausen, dort soll eine rund 15 Hektar große PV-Freiflächenanlage gebaut werden. Der Gemeinderat will vor einer Entscheidung die Fertigstellung der Vertragskriterien durch die Grabfeld-Allianz abwarten.
Die Steuerung der raumlufttechnischen Anlage im Kindergarten Höchheim wurde vergeben an die Firma AuMaSys GmbH, Strullendorf, für 47.058 Euro brutto. Eine wirtschaftlich günstige Zwischenlösung bezüglich der Raumheizung im Rathaus Höchheim ist die Beschaffung eines Holzpellet-Kaminofens, bis möglicherweise ein Nahwärmenetz entstehen kann. Gesangsverein und Musikverein dürfen im Sitzungssaal ihre Proben halten. Mit der Lieferung des Ofens wurde die Firma Ress GmbH für 3913 Euro brutto beauftragt, die Lieferzeit beträgt sechs Wochen.
Grundsatzbeschluss gefasst
Einen Grundsatzbeschluss fasste der Gemeinderat bezüglich der Zuschüsse an Vereine. Bürgermeister Hey wies darauf hin, dass die Gemeinde Stabilisierungshilfe beantragt und deshalb alle freiwilligen Leistungen auf ihre Notwendigkeit überprüfen muss. Es wurde beschlossen, den Vereinen 50 Prozent der ungedeckten Eigenkosten, jedoch maximal 4000 Euro zu gewähren. Ungedeckte Eigenkosten sind die Ist-Kosten abzüglich erhaltener Förderungen und Spenden.
Nach Entfallen der Geheimhaltungsgründe gab der Bürgermeister bekannt, dass der dritte Bürgermeister, Adrian Müller, eine Aufwandsentschädigung von 121 Euro monatlich erhält. Genehmigt wurde die Ersatzbeschaffung einer Tragkraftspritze für die Freiwillige Feuerwehr Irmelshausen, der Gemeinderat beschloss, die Bewilligungsbedingungen des vorliegenden Bescheides anzuerkennen. Der Preis für die Tragkraftspritze liegt bei 15.396 Euro.